Politik

Magdeburg: Saudi-Arabien soll deutsche Behörden vor Tatverdächtigem gewarnt haben | ABC-Z

Saudi-Arabien hat Deutschland nach Angaben aus saudi-arabischen Sicherheitskreisen vor dem mutmaßlichen Täter von Magdeburg gewarnt. Das Königreich habe die Auslieferung des tatverdächtigen Taleb A. beantragt, darauf habe Deutschland aber nicht reagiert, hieß es. Der Mann stammt demnach aus der Stadt Al-Hofuf im Osten Saudi-Arabiens. Er habe der schiitischen Minderheit des mehrheitlich sunnitischen Landes angehört.  

Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa hatte es vor rund einem Jahr eine Art Warnhinweis zu dem Mann an die deutschen Behörden gegeben.

Taleb A. lebt seit 2006 in Deutschland. Im Internet betätigte er sich als islamfeindlicher Aktivist. Den deutschen Behörden warf er vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Auf der Plattform X verbreitete A. auch Verschwörungserzählungen. Kürzlich forderte er die Todesstrafe für die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel, weil diese angeblich die Islamisierung Europas vorangetrieben habe. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudi-arabische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: “Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland.”

Schiiten sind in Saudi-Arabien oft von Diskriminierung betroffen. Dasselbe gilt für Menschen, die sich vom Islam abwenden. 

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