Magdeburg: Deutlich mehr Verletzte als bislang angenommen – ‚Sprechen im Moment von 299“ | ABC-Z

Die Zahl der bei dem Weihnachtsmarkt-Attentat von Magdeburg Verletzten wurde vom Innenministerium Sachsen-Anhalt deutlich um fast 100 nach oben korrigiert. Eine weitere Schätzung liegt sogar noch viel höher.
Das sachsen-anhaltische Innenministerium geht inzwischen von deutlich mehr Verletzten des Weihnachtsmarkt-Attentats in Magdeburg aus. „Wir sprechen im Moment von 299 Verletzten“, sagte eine Ministeriumssprecherin am Freitag. Zuerst hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) berichtet.
Bisher war von über 200 Verletzten die Rede. Es bleibe aber weiterhin bei der Zahl von fünf Todesopfern, sagte die Sprecherin weiter. Es habe Menschen gegeben, die sich erst später in Krankenhäuser oder bei anderen Stellen gemeldet hätten, hieß es. Daher sei die Zahl jetzt deutlich angestiegen.
Der Bundesopferbeauftragte Roland Weber, der die Betreuung der Anschlagsopfer übernommen hat, spricht von aktuell 531 Opfern des Attentats. Dazu zählten nicht nur die unmittelbar Verletzten, sondern etwa auch Augenzeugen, die sich im Einwirkungsbereich des Täters aufgehalten haben oder Angehörige verloren haben, sagte ein Sprecher des Opferbeauftragten.
Am 20. Dezember war ein 50-jähriger Mann aus Saudi-Arabien mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren. Bei der Amokfahrt tötete er fünf Menschen, darunter ein neunjähriges Kind. Der Mann wurde festgenommen.
Die Stadt Magdeburg teilte am Freitag zudem mit, dass der Gedenkort an der Johanniskirche bis auf Weiteres bestehen bleiben soll. Ab dem 7. Januar werde man mit der täglichen und behutsamen Pflege des Platzes beginnen, hieß es. Dabei würden etwa abgebrannte Kerzen entfernt und verwelkte Blumen auf einer Wiese auf dem Westfriedhof abgelegt.
epd/luz