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Lunapharm-Geschäftsführerin zu Haftstrafe verurteilt | rbb24 | ABC-Z

Urteil

Lunapharm-Geschäftsführerin zu Haftstrafe verurteilt


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Audio: rbb Antenne Brandenburg | 29.01.2025 | Sabine Loeprick | Bild: dpa/Settnik

Lange zog sich der Prozess um illegalen Handel mit Krebsmedikamenten eines Großhändlers aus Teltow-Fläming. Nun hat das Gericht gegen die Geschäftsführerin ein Urteil gesprochen.

Im Prozess zum Medikamenten-Skandal um den Brandenburger Pharma-Großhändler Lunapharm ist die Geschäftsführerin des Unternehmens zu einer Haftstrafe verurteilt worden.

Nach dem Urteil des Potsdamer Landgerichts muss die Frau für drei Jahre und sechs Monate ins Gefängnis. Außerdem werden 1,16 Millionen Euro Firmenvermögen eingezogen, dazu 368.000 Euro Privatvermögen.

Das Landgericht Potsdam sprach die Angeklagte am Mittwochvormittag wegen des Verstoßes gegen das Arzneimittelgesetz schuldig. Die Kammer sah es nach eigenen Angaben als erwiesen an, dass die Frau illegal mit Krebsmedikamenten gehandelt hat. Die Frau hatte die Vorwürfe stets bestritten.

Die Lunapharm-Chefin war angeklagt, weil ihre Firma zwischen 2015 und 2018 teure Arzneimittel, darunter Krebsmedikamente, über eine griechische Apotheke bezogen haben soll. Diese Apotheke hatte aber keine Erlaubnis, einen Großhandel zu betreiben.

Zwar hatte das Landesgesundheitsamt im Mai 2017 diesen Handel verboten. Dennoch seien aus Sicht des Gerichts bis Juli 2018 weitere Lieferungen aus dieser Apotheke über Rechnungen eines Großhändlers aus Zypern verschleiert worden. So gelangten die Medikamente nach Deutschland, sollen hier umetikettiert und dann an deutsche Apotheken verkauft worden sein – offenbar mit einem Gewinn von rund 1,1 Millionen Euro.

Vorgänge vom rbb aufgedeckt

Die Vorgänge waren seinerzeit vom ARD-Politikmagazin Kontraste des rbb aufgedeckt worden. 2018 musste die damalige Brandenburger Gesundheitsministerin Golze wegen des Medikamentenskandals zurücktreten, weil das ihr unterstellte Landesgesundheitsamt trotz frühzeitiger Hinweise auf die Vorfälle nicht rechtzeitig reagiert hatte.

Seit 2019 darf das Unternehmen Lunapharm keine Arzneimittel mehr herstellen oder damit handeln. Ein entsprechendes Verbot hatte das Landesgesundheitsamt als Reaktion auf den Medikamentenskandal erlassen. Ebenso hatte der Skandal Auswirkungen für die Branche im gesamten Bundesgebiet. Nach einer deutlichen Verschärfung der Arzneimittelgesetze haben unter anderem die Bundesbehörden mehr Rechte, um den Vertrieb zu überwachen.

Sendung: rbb Antenne Brandenburg, 29.01.2025, 11:00 Uhr


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