Lügen-Wirrwarr vor Gericht: Welche Konsequenzen Lilly Becker jetzt drohen | ABC-Z

Mehr als 200.000 Euro muss Lilly Becker ihrem ehemaligen Freund, dem TV-Produzenten Pierre Uebelhack, zurückzahlen. Das Geld hatte sie nachweislich als Darlehen erhalten, vor Gericht in München jedoch behauptet, es habe sich um eine Schenkung gehandelt. Könnte diese falsche Behauptung einen weiteren Prozess nach sich ziehen?
Unterschrift auf Darlehensvertrag: Hat Lilly Becker nicht die Wahrheit gesagt?
“Wir haben nie über eine Rückzahlung gesprochen”, behauptete Lilly Becker Ende Februar im Justizpalast München. Aufgrund hoher Steuerrückzahlungen sowie Anwalts- und Mietkosten war sie 2018 in finanzielle Bedrängnis geraten. Pierre Uebelhack sprang ein und soll der Ex von Tennislegende Boris Becker laut ihrer Aussage “alles” bezahlt haben. Ein Darlehensvertrag sei damals jedoch nicht erwähnt worden. Über eine Unterschrift auf einem entsprechenden Dokument sagte sie vor Gericht: “Das bin nicht ich.”
Der zuständige Richter sah das allerdings anders und gab der Klägerseite recht – Lilly Becker muss 218.353,37 Euro plus Zinsen zurückzahlen. Sie habe nicht zur Wahrheit gefunden, lautet die Begründung. Wie das Gericht der “SZ” zufolge in dem Urteil anmerkt, habe der Kläger aufgrund des nicht zurückgezahlten Geldes selbst ein Darlehen aufnehmen müssen. Für die Becker-Ex könnten ihre Aussagen jetzt rechtliche Konsequenzen haben.
Lilly Becker droht Haftstrafe wegen versuchtem Prozessbetrug
Wie im schriftlichen Urteil laut “SZ” ausgeführt wird, habe Lilly Becker “sogar bewusst unwahre Angaben gemacht hat”. Daher könnte ihr eine Anzeige wegen versuchten Prozessbetrugs drohen, wobei es sich der Anwaltskanzlei Dr. Böttner zufolge “um eine Variante des Betruges nach § 263 StGB” handelt. Bei einer Verurteilung kann das laut Strafgesetzbuch “mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft” werden.
Noch ist das Urteil im Zivilprozess gegen Lilly Becker nicht rechtskräftig, die Dschungelkönigin könnte in Berufung gehen. Ob sie davon tatsächlich Gebrauch macht, ist bislang nicht bekannt. Mit ihrem Verhalten könnte sie jedoch die Sympathien, die sie durch den Sieg bei “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!” gewonnen hat, wieder verspielt haben.