Lufthansa streicht Tausende Stellen in der Verwaltung – Wirtschaft | ABC-Z

Die Lufthansa plant einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge den Abbau einiger Tausend Stellen, um Kosten zu senken. Der Airline-Konzern wolle 20 Prozent der administrativen Arbeitsplätze in den kommenden Jahren abbauen, sagten zwei mit den Überlegungen vertraute Personen der Agentur. Demnach solle der Schritt am kommenden Montag bei einem Kapitalmarkttag angekündigt werden. Die genaue Zahl der Jobs, die wegfallen, steht offenbar noch nicht fest, es seien aber wohl einige Tausend Stellen. Das Unternehmen kommentierte den Bericht nicht.
Zuletzt waren bei der Lufthansa Group knapp 103 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschädigt. Die Fluggesellschaft leidet unter hohen Betriebskosten und hat im Unterschied zu anderen großen europäischen Airlines noch nicht die Kapazität und Produktivität der Vor-Corona-Zeit erreicht. Ihr schon länger geltendes Ziel einer Umsatzrendite von acht Prozent liegt weiter in der Ferne. Im vergangenen Jahr war der MDax-Konzern mit einer Marge von 4,4 Prozent weniger profitabel als der britische Rivale IAG (13,8 Prozent) und Air France-KLM (5,1 Prozent). Die Kernmarkengruppe Lufthansa Airlines machte sogar Verlust. Deshalb wurde vor gut einem Jahr das Sanierungsprogramm „Turnaround“ gestartet, mit mehr als 700 Maßnahmen für niedrigere Kosten und höhere Erlöse.Auf dem Kapitalmarkttag am Montag in München will Lufthansa-Chef Carsten Spohr die Investoren davon überzeugen, die Trendwende geschafft zu haben. Nach den Plänen des Konzerns soll das Betriebsergebnis bis 2028 um brutto 2,5 Milliarden Euro im Jahr verbessert werden. Zwei Drittel sollen durch niedrigere Kosten und mehr Produktivität, ein Drittel durch höhere Erlöse erreicht werden.
Bei den Kostensenkungen spielen die Personalkosten eine wichtige Rolle. Doch Gespräche mit den Gewerkschaften für die Piloten, das Kabinenpersonal und die Bodenbeschäftigten verliefen bisher ergebnislos, was Zugeständnisse in Tarifverträgen anbelangt. Die Arbeitgeberseite sei mit hohen Forderungen auf sie zugekommen, aber zu keiner Gegenleistung wie Beschäftigungssicherung bereit gewesen, hieß es von den Gewerkschaften. Als Hebel zu steigender Produktivität wird die Lufthansa mehreren Insidern zufolge die kleineren Flugbetriebe City und Discover Airlines stärker ausbauen. Das hat Spohr schon mehrfach erklärt. Sie wurden eigens dazu gegründet, zu niedrigeren Personalkosten Zubringer- und Ferienflüge günstiger als die Premiummarke zu betreiben. Das sorgt zwar für viel Ärger mit den Gewerkschaften, kann aber über Neueinstellungen und die entsprechende Zuteilung neuer Flugzeuge mit der Zeit auch ohne die Tarifpartner umgesetzt werden.
Effizienzen im Flugplan sollen auch durch bessere Koordination von Lufthansa Airlines mit den Töchtern Austrian und Brussels Airlines, Swiss und ITA Airways gehoben werden. Das wurde vor Kurzem schon bekanntgegeben. Schließlich soll die laufende Flottenmodernisierung Kosten senken durch den geringeren Treibstoffverbrauch neuer Jets. Die Erlöse sollen steigen durch die neue Kabinenausstattung Allegris und den Verkauf von mehr Zusatzprodukten an Bord.





















