Lucio-Fontana-Ausstellung in Wuppertal: Der erste Schnitt ist der tiefste – Kultur | ABC-Z
Der italienische Künstler Lucio Fontana ist eine Schlüsselfigur der Nachkriegsmoderne, aber er glorifizierte auch den Faschismus. Eine Retrospektive in Wuppertal zeigt nun: Der Zweite Weltkrieg war für ihn keine Zäsur.
Mit dem Namen Lucio Fontana verbinden viele nur die geschlitzte, monochrome Leinwand. Das ist verständlich, denn Fontanas Schnitt war, um Robert Gernhardts Gedicht über Kasimir Malewitschs „Schwarzes Quadrat“ zu zitieren, „kein Bild, das war eine Tat“. Fontana wird bis heute gefeiert für diese Emanzipation von der Zweidimensionalität, dieser Verwischung der Grenzen zwischen Malerei und Skulptur. Auf dem Kunstmarkt erzielen seine Werke Spitzenpreise.