Kultur

Lucia Ronchetti: Klangwunder im Kulturkampf | ABC-Z

Begegnungen mit der großartigen italienischen Komponistin Lucia Ronchetti in Rom, Schwetzingen und anderswo 

Dies ist ein experimentelles Tool. Die Resultate können unvollständig, veraltet oder sogar falsch sein.

Die Komponistin Lucia Ronchetti lebt seit über 30 Jahren in Rom und hat kürzlich zwei erfolgreiche Uraufführungen hinter sich. In ihren Opern spiegelt sich die Gegenwart wider, ohne sie zu instrumentalisieren. Trotz persönlicher und globaler Herausforderungen wie der Pandemie oder dem Krieg in der Ukraine bleibt sie sensibel für ihr Medium und Material. Ronchetti, eine untypische Karrierefrau in der männlich dominierten Musikszene Italiens, setzt sich für die Anerkennung weiblicher Komponistinnen ein und leitet die Biennale Musica in Venedig. Ihre Musik ist zugänglich und für das Publikum gemacht, ohne dabei konservativ zu sein. Trotz vieler Erfolge und Aufträge bleibt sie bescheiden und erinnert sich an ihre bescheidene Anfänge.

Es lebe die Klaustrophobie: Szene aus Ronchettis “Doppelgänger” nach Dostojewski in Schwetzingen (rechts Peter Schöne als Goljadkin)
© Elmar Witt/​SSF/​SWR

Ende Juni, hellster Sommer, wir sitzen auf einer Dachterrasse im römischen Stadtviertel Trieste. Um die Ecke hat sich Giorgia Meloni kürzlich eine Wohnung gekauft, auch die Villa Massimo mit ihren deutschen Kunststipendiaten ist nicht weit, eine noble Gegend also. Der Verkehr ein paar Straßen weiter schert sich nicht darum, dass Sonntag ist, am Himmel kreischen die Möwen, ab und zu donnert ein Flugzeug über uns hinweg. Die Komponistin Lucia Ronchetti und ihr Mann, der Psychotherapeut und Wirtschaftshistoriker Marco Innamorati, leben hier seit über 30 Jahren. Sie haben die Wohnung geerbt, alle Versuche, sie zu verlassen, sind gescheitert. Marco ist in diesem Haus geboren, an jedem anderen Ort wird er unglücklich.

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