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Los Angeles: Oscars 2025 – all die Spinner und Träumer – Gesellschaft | ABC-Z

Die Oscars waren mal ein Hochamt der Selbstinszenierung, bevor die Aktivisten den Ton setzten. Doch 2025 ist alles anders – nach den schweren Bränden in Los Angeles und dem Wahlsieg von Donald Trump herrscht Krisenstimmung in der Filmbranche. Ein Ausblick.

Großes Kino im Goethe-Institut in Los Angeles: Ja, das passt schon. Allerdings findet es der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof nicht ganz angemessen, dass die Gäste seinen Film „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ auf schnöden Holzsitzen ansehen müssen. Der Familien-Thriller über die Unruhen in Teheran im Herbst 2022, heimlich dort gedreht, ist für einen Oscar nominiert – als deutscher Beitrag, weil es den Film ohne deutsche Unterstützung bei der Produktion nicht gegeben hätte. Natürlich erschüttert einen wie Rasoulof nicht mehr viel; im Frühjahr war er zu acht Jahren Haft und Peitschenhieben verurteilt worden, er floh ohne Pass zu Fuß über die Berge und kam gerade noch zur Weltpremiere nach Cannes. Der Regisseur sagt nun mit schelmischer Gelassenheit und im Wissen, dass er ein Meisterwerk geschaffen hat: „Ich weiß, dass ich lange und manchmal langweilige Filme drehe. Tut mir sehr leid, dass Sie so lange auf diesen Stühlen sitzen oder gar stehen mussten.“

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