Lorbeer: Den Gewürzstrauch pflanzen, pflegen und schneiden | ABC-Z

Stand: 17.07.2025 14:39 Uhr
Der Echte Lorbeer (Laurus Nobilis) ist ein immergrüner Strauch mit aromatischen Blättern, die als Gewürz verwendet werden. Er macht sich gut im Garten oder im Kübel und ist recht pflegeleicht.
Der Lorbeerbaum, auch Edler Lorbeer oder Gewürzlorbeer genannt, stammt ursprünglich aus Vorderasien. Er ist immergrün, kann bis zu zehn Meter hoch werden und blüht zwischen März und Mai. Die doldenförmigen Blüten sind weiß und unscheinbar, die länglichen dunkelgrünen Blätter ein beliebtes Gewürz. Gewürzlorbeer ist nicht mit der giftigen Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus) verwandt, einer verbreiteten Garten- und Heckenpflanze, die zu den invasiven Arten zählt.
Der richtige Standort für Lorbeer
Lorbeer kann das ganze Jahr über gepflanzt werden, sofern es nicht zu kalt ist. Ideal ist das Frühjahr nach den Eisheiligen oder der Herbst. Der Strauch sieht sowohl einzeln als auch im Beet – etwa mit anderen Kräutern – oder im Kübel attraktiv aus. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig, der Boden nicht zu trocken und humusreich sein. Beim Einpflanzen am besten etwas Kompost mit ins Pflanzloch geben und gut wässern. In der Folgezeit benötigt der Strauch nur mäßig Wasser, besonders bei Trockenheit, sowie etwas Langzeitdünger im Frühjahr.
Ist Lorbeer winterhart?
Der Lorbeerstrauch ist nur bedingt winterhart. Mit leichtem Frost bis etwa minus 8 Grad kommt er zurecht. Daher ist es grundsätzlich empfehlenswert, die Pflanze in der kalten Jahreszeit zu schützen – etwa mit einem Vlies sowie Laub als Mulchschicht im Wurzelbereich. In Regionen mit kalten Wintern ist es besser, ihn im Topf zu kultivieren und in Innenräumen zu überwintern.
Wie schneide ich Lorbeer richtig?
Lorbeer wird oft durch einen regelmäßigem Schnitt in Form – etwa zu einer Kugel oder Säule – gebracht. Durch den Rückschnitt verzweigen sich die Triebe und bilden eine dichte Krone. Damit die Pflanze nicht zu hoch wird, empfiehlt es sich, sie mindestens einmal pro Jahr zu schneiden. Ein guter Zeitpunkt dafür ist nach dem Austrieb im späten Frühjahr (Mai/Juni), generell ist ein Rückschnitt zu jeder Jahreszeit möglich. Wichtig: Dafür keine Hecken-, sondern eine Gartenschere verwenden und die Triebe einzeln kürzen, sonst verletzt man die Blätter und der Strauch bekommt unschöne braune Stellen.
Lorbeer vermehren
Lorbeer lässt sich ganz einfach durch Stecklinge vermehren. Beste Jahreszeit dafür ist der Spätsommer. Für den Steckling eine jüngere, nicht zu verholzte Triebspitze mit einem scharfen, sauberen Messer vom Strauch abschneiden. Der Steckling sollte etwa zehn Zentimeter lang sein. Anschließend die unteren Blätter entfernen und den Stängel an zwei Stellen leicht einritzen. Dort bilden sich später die Wurzeln. In einen Topf mit Erde stecken, gießen und feucht halten. Da nicht jeder Steckling Wurzeln bildet, am besten gleich mehrere schneiden.
Lorbeerblätter ernten und als Gewürz verwenden
Der Lorbeerbaum ist nicht nur dekorativ, sondern auch ein idealer Gewürzlieferant. Die Blätter können laufend geerntet und frisch oder getrocknet verwendet werden. Dafür einfach eine Triebspitze oder einzelne Blätter abschneiden. Die Zweige an einem warmen, luftigen und schattigen Ort aufhängen oder auslegen, bis man die Blätter leicht brechen kann. Alternativ im Backofen oder in einem Dörrautomaten trocken. In einer Dose oder einem Glas trocken und dunkel aufbewahren.
Lorbeerblätter werden weltweit zum Kochen verwendet. In der Mittelmeerküche sind sie fester Bestandteil des Bouquet garni, eines Kräutersträußchens, das traditionell aus Petersilie, Thymian und Lorbeer besteht. Bei der Herstellung von Fonds darf Lorbeer als Gewürz ebenfalls nicht fehlen. Auch bei der Zubereitung von Braten, Suppen, Soßen und Chutneys kommen Lorbeerblätter zum Einsatz. Lorbeer ist intensiv im Geschmack – frische Blätter würzen stärker als getrocknete – und sollte nur in kleinen Mengen verwendet werden. Die Blätter werden nicht mitgegessen, sondern vor dem Verzehr entfernt.