London: Hunderte Festnahmen bei Protest gegen Verbot von “Palestine Action” | ABC-Z

Die Londoner Polizei hat bei einer Demonstration
gegen das Verbot der propalästinensischen Gruppe “Palestine
Action” nahe dem Parlament mehr als 370 Menschen festgenommen.
365 Festnahmen seien wegen Unterstützung einer verbotenen
Organisation erfolgt, teilte die Polizei mit. Weitere sieben
Personen seien unter anderem wegen Angriffen auf Polizisten
festgenommen worden.
Die Aktivistengruppe wirft Israel einen Völkermord an der
palästinensischen Bevölkerung im Gazastreifen vor und bezichtigt die
britische Rüstungsindustrie, daran eine Mitschuld zu tragen. Großbritannien hatte die Gruppe im Juli
verboten, nachdem deren Mitglieder in einen Luftwaffenstützpunkt
eingedrungen waren und dort Flugzeuge beschädigt hatten. Der Angriff auf den
Luftwaffenstützpunkt hatte einen Schaden von umgerechnet mehr als acht
Millionen Euro verursacht.
Die UN und Menschenrechtsorganisationen wie
Amnesty International haben das Verbot von Palestine Action als
Bedrohung für die Meinungsfreiheit kritisiert. Seitdem kommt es immer wieder zu Protesten, bei denen
insgesamt bereits Hunderte Demonstranten festgenommen wurden.
Die Demonstrierenden, die sich ab dem
Samstagmittag mit Plakaten mit Botschaften wie “Stellt euch gegen
Völkermord, unterstützt Palestine Action” vor dem Parlament
versammelten, zeigten sich unbeeindruckt vom Vorgehen der Polizei. “Wir werden weitermachen. Für die nächste
Protestwelle im September gibt es immer mehr Interessierte”, erklärte
die Organisation Defend our Juries, die den Protest zugunsten von
Palestine Action organisierte.
Das britische Innenministerium erklärte vor dem
Protest, Mitglieder von Palestine Action würden weiterer
“schlimmer Angriffe” verdächtigt, die “Gewalt, schwere Verletzungen und
umfangreiche Sachbeschädigung” umfassten.
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