Lohnentwicklung: Mittleres Bruttogehalt lag 2024 bei mehr als 52.000 Euro | ABC-Z

Der mittlere Bruttojahresverdienst deutscher Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vollzeit ist im vergangenen Jahr auf 52.159 Euro gestiegen. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Bei der Zahl handelt es sich um den Medianwert: Die Hälfte der Arbeitnehmer verdiente weniger, die Hälfte mehr Geld. Der Durchschnittslohn, der durch wenige sehr hohe Einkommen nach oben verzerrt ist, lag den Zahlen zufolge bei 62.235 Euro.
Mit einem etwas höheren Gehalt von rund 66.000 Euro brutto gehören Beschäftigte allerdings bereits zu den 30 Prozent mit dem höchsten Verdienst. Mit etwas mehr als dem Vierfachen des Medians – 213.286 Euro brutto im Jahr – gehörten Beschäftigte zum obersten einen Prozent.
Gender Pay Gap leicht geschrumpft
Mit einem Bruttojahresverdienst von 97.680 Euro oder mehr gehörten Beschäftigte zu den obersten zehn Prozent. Vollzeitangestellte, die 32.526 Euro oder weniger verdienten, bildeten dabei die zehn Prozent mit den geringsten Löhnen. Alle Zahlen beziehen sich auf den Bruttoverdienst samt Sonderzahlungen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, flossen nur Beschäftigungsverhältnisse mit sieben oder mehr Arbeitsmonaten im vergangenen Jahr in die Berechnung ein.
Nach Angaben der Wiesbadener Statistiker erhöhten sich die Nominallöhne der Vollzeitkräfte im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent. Dabei wiesen Frauen mit einem Wachstum von 5,8 Prozent ein höheres Plus auf als Männer mit 5,3 Prozent, wodurch sich der sogenannte Gender Pay Gap – der Abstand der Gehälter in Abhängigkeit von Geschlecht – von 18 auf 16 Prozent verringerte. Beim Vergleich von Männern und Frauen mit vergleichbaren Qualifikationen und Tätigkeiten verdienten Frauen sechs Prozent weniger als Männer.
Reallöhne trotz historischen Anstiegs unter Niveau von 2019
Die Nominallöhne aller Arbeitnehmer, also auch der Teilzeitbeschäftigten, stiegen im vergangenen Jahr dem Statistischen Bundesamt zufolge um 5,4 Prozent. Die preisbereinigten Reallöhne wiesen mit 3,1 Prozent dabei den stärksten Anstieg seit Beginn der Zeitreihe 2008 auf.
Damit folgte 2024 allerdings auf vier Jahre, in denen sich die Reallöhne so gut wie gar nicht veränderten (2021 und 2023) sowie zwei Jahre mit Rückgängen: 2020 waren die Reallöhne um 1,2 und 2022 um vier Prozent gesunken. Damit lagen die Reallöhne im vergangenen Jahr immer noch gut zwei Prozent unter dem Wert von 2019.
Die höchsten Zuwachsraten im vergangenen Jahr hatten mit einem Plus von 6,9 Prozent bei den Nominallöhnen die Informations- und Kommunikationsbranche und mit jeweils 6,5 Prozent das Gesundheits- und Sozialwesen sowie die Finanz- und Versicherungsbranche. Unter Durchschnitt wuchsen hingegen die Nominallöhne im Bergbau sowie der Land- und Forstwirtschaft und der Fischerei (je 4,6 Prozent), dem Wohnungswesen und wissenschaftlich-technischen Dienstleistungen (je 4,1 Prozent).