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Lizenzvereinbarung zwischen Meta und Universal Music: Musik für Whatsapp | ABC-Z

Das weltgrößte Musikunternehmen Universal Music und der Meta -Konzern haben eine neue Lizenzvereinbarung über die Nutzung des Universal-Katalogs unterzeichnet. Der Mitteilung zufolge umfasst die Vereinbarung sowohl die über Universal vertriebenen Aufnahmen als auch die von Universals Verlagssparte administrierten Songs. Die jüngste Lizenzvereinbarung hatten die Unternehmen im Jahr 2022 geschlossen, die erste stammt aus dem Jahr 2017. Finanzielle Details zum neuen Deal wurden nicht mitgeteilt.

Durch die Vereinbarung können Nutzer die Werke aus Universals Katalog auf Facebook, Instagram, Messenger, der Metaverse-Plattform Horizon und im noch jungen Kurznachrichtendienst Threads für Beiträge verwenden. Mit der nun geschlossenen Vereinbarung soll dies auch erstmal für Whatsapp ermöglicht werden. Entsprechende Funktionen wie etwa auf Instagram sind auf dem Dienst bislang allerdings noch nicht integriert.

Streit über Training von KI-Modellen

Im Mai hatte Meta die Lizenzierung von Musikvideos für Facebook eingestellt, wie Universals Finanzchef Boyd Muir Ende Juli bei Vorlage der jüngsten Quartalszahlen erklärt hatte. Der Schritt war ein Sondereffekt, der Universals Einnahmen im Segment werbebasiertes Streaming geschmälert hatte. Das schwächer als von Investoren erwartet ausgefallene Streamingwachstum hatte die Universal-Aktie um mehr als 20 Prozent abstürzen lassen.

Beide Parteien betonen in der Mitteilung nun zudem, weiter gegen „unautorisierte KI-generierte Inhalte“ vorgehen zu wollen. Während die Musikindustrie stets die potentiellen Chancen durch KI im Songwriting oder in der Vermarktung betont, ist ihr nicht zuletzt das unautorisierte und unvergütete Training von KI-Modellen mit urheberrechtlich geschützter Musik ein Dorn im Auge. Auch der Schutz von Persönlichkeitsrechten, beispielsweise mit Blick auf die Stimme von Künstlern, müsse sichergestellt sein, heißt es stets in Hinblick auf Deepfakes.

Klagen gegen Suno und Udio

Ende Juni hatte so der amerikanische Dachverband der Labels, die Recording Industry Association of America (RIAA), im Namen der drei sogenannten Majors, Universal, Sony und Warner, Klage gegen die KI-Start-ups Udio und Suno eingereicht. Die Tools der Unternehmen generieren auf Knopfdruck komplette Songs, die teils sehr ähnlich wie bekannte Werke klingen. Möglich sei das nur, indem mit die Modelle mit diesen trainiert wurden, so der Vorwurf der Musikunternehmen.

Die Start-ups sehen ihr Vorgehen vom in den USA existierenden „Fair Use“-Prinzip gedeckt, da die Modelle mit dem geschützten Material lernten und mit dem „Gelernten“ neue Werke kreierten. Suno-Chef Mikey Shulman verglich das Vorgehen in einem Blogpost mit einem Kind, „das seine eigenen Rocksongs schreibt, nachdem es sich Musik aus diesem Genre angehört hat“.

Die RIAA widersprach dieser Ansicht prompt. Verstöße „in industriellem Ausmaß“ könnten nicht als „Fair Use“ angesehen werden, zumal die auf dieser Basis entstandenen Songs direkt mit den Originalen um Tantiemen konkurrierten. Schon im Oktober 2023 hatten Universals Verlagssparte, Universal Music, Concord Music und ABKCO Music Klage gegen das KI-Start-up Anthropic eingereicht. Auch hier geht es ums Training des KI-Modells. Anthropic hat hierfür laut Darstellung der Verlage ohne Lizenzvereinbarung Songtexte genutzt, sodass das Claude genannte Modell für Nutzer ähnliche oder „nahezu identische“ Kopien der Lyrics liefere.

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