Liveblog zum Konklave: ++ Suche nach einem neuen Papst beginnt ++ | ABC-Z

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In Rom beginnt heute das Konklave, bei dem mehr als 130 Kardinäle einen neuen Papst bestimmen sollen. Die Liste möglicher Favoriten ist lang. Bereits am frühen Abend ist ein erster Wahlgang geplant.
Schon vor dem Beginn des Konklave wird über Machtkämpfe in den Reihen der Kardinäle spekuliert. Auch ARD-Korrespondent Eckart Querner spricht von einer “Frontlinien zwischen den Reformern und den Konservativen, den Bewahrern”. Auf beiden Seiten gebe es Favoriten. Eines stehe dabei aber fest: “Die Deutschen spielen nur eine Randrolle”, so Querner, ein deutscher Papst gelte als sehr unwahrscheinlich.
Wie läuft das Konklave ab? Wer nimmt teil? Und wann erfolgt der “Habemus Papam!”- Moment? Die wichtigsten Antworten auf Fragen rund um das Konklave auf einen Blick.
Für die Dauer des Konklave kommen die beteiligten Kardinäle im vatikanischen Gästehaus Santa Marta unter, nur wenige hundert Meter von der Sixtinischen Kapelle entfernt. Ähnlich wie in der Sixtinischen Kapelle werden sie dort komplett von der Außenwelt abgeschirmt: Alle elektronischen Geräte, alle Handys müssen abgegeben werden, Fenster werden versiegelt und Fensterläden verschlossen. Fernseher oder Zeitungen sind ebenfalls verboten.
Doch wegen der Zimmerknappheit können nicht alle der 133 am Konklave teilnehmenden Kardinäle in Santa Marta wohnen. Einige wurden im benachbarten ehemaligen Gästehaus Alt-Santa-Marta untergebracht. Den Weg zur Sixtinischen Kapelle legen sie zu Fuß oder mit einem Busshuttle zurück. Die Küche des Gästehauses bekocht die Wahlmänner.
Für das Amt des nächsten Papstes werden gleich mehrere Favoriten gehandelt. Einer von ihnen ist die bisherige Nummer zwei des katholischen Kirchenstaats: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin. Als ranghöchster Kardinal leitet der 70-Jährige auch das Konklave.
Aber auch zwei weitere Italiener gelten als möglich Anwärter: der Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi (69), sowie der Patriarch von Jerusalem, Pierbattista Pizzaballa (60). Als weitere Namen kursieren die des Philippiners Luis Antonio Tagle (67), des Franzosen Jean-Marc-Aveline (66), des Portugiesen José Tolentino de Mendonça (59) oder des Luxemburgers Jean-Claude Hollerich (66).
Dass bereits heute nach dem ersten Wahlgang weißer Rauch über der Sixtinischen Kapelle aufsteigt und somit ein neuer Papst gewählt ist, gilt als so gut wie ausgeschlossen. Nur bei einer Zweidrittelmehrheit – also mindestens 89 Stimmen – ist ein neuer Pontifex gewählt.
Wie lange das Konklave dauert, ist völlig offen. Seit den 1960er-Jahren dauerten die Konklaven stets nur zwei oder drei Tage. Dieses Mal gibt es allerdings nicht wenige, die mit einem längeren Zeitraum rechnen. Der deutsche Kardinal Gerhard Ludwig Müller sagte im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa, er habe sich seinen Koffer für “fünf, sechs Tage” packen lassen. “Man muss schon vorbereitet sein. Aber jeder hofft natürlich, dass es nicht so lange dauert. Jeder will nach Hause”, so Müller.
Mehr als zwei Wochen nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag beginnt in Rom heute das Konklave, bei dem 133 Kardinäle ein neues Kirchenoberhaupt wählen sollen. Es ist die dritte Papstwahl des 21. Jahrhunderts.
Um 10 Uhr wird im Petersdom ein Gottesdienst abgehalten, am Nachmittag sollen die Kardinäle in einer Prozession in die Sixtinische Kapelle im Vatikan einziehen. Dort müssen sie zu Gott einen Eid schwören, dass sie Kontaktverbot und Geheimhaltung beachten. Handys, Smartphones und alle sonstigen digitalen Geräte müssen sie abgeben.
Noch heute soll ein erster Wahlgang stattfinden. Rauch aus dem Schornstein auf dem Dach der Kapelle informiert über das Ergebnis der Wahlgänge: Schwarzer Rauch bedeutet, es wird weiter gewählt, weißer Rauch zeigt an, dass ein neuer Papst gefunden ist.