Liveblog zu den DFB-Frauen: Erstes Training in Zürich am Dienstag | ABC-Z

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Die DFB-Frauen bereiten sich auf die Fußball-Europameisterschaft 2025 in der Schweiz (2.-27. Juli) vor. Am Dienstag findet das erste Training in Zürich statt. Mittelfeldspielerin Linda Dallmann unterstrich die deutschen Titelambitionen. Alle Infos zum deutschen Nationalteam im Liveblog.
Am Dienstag beginnt der Countdown des deutschen Teams für die erste EM-Partie am Freitag gegen Polen: Um 10.30 Uhr – und damit 82,5 Stunden vor dem Anpfiff des Auftaktspiels in St. Gallen – bittet Bundestrainer Christian Wück seine Mannschaft zur ersten Trainingseinheit in Zürich. Der Trainingsplatz im Sportzentrum Buchlern liegt nur knapp 15 Minuten Autofahrt entfernt vom Basis-Camp, das das DFB-Team am Montag bezogen hat.
Vor dem Training wird das offizielle DFB-Teamfoto für die EM geknipst, um 13.45 Uhr äußern sich Kapitänin Giulia Gwinn und Co-Trainerin Saskia Bartusiak einen Tag vor Beginn der EM zum Stand der Dinge bei einer Pressekonferenz, die live bei Youtube übertragen wird.
Für Linda Dallmann sollen in der Schweiz aller guten Dinge drei sein. Nachdem die Spielmacherin vom FC Bayern München mit dem DFB-Team bei der EM 2017 im Viertelfinale ausgeschieden war und beim Turnier 2022 im Finale an England scheiterte, will sie nun im Nachbarland den Titel gewinnen.
“Mein Ziel ist, Europameister zu werden – und ich glaube, da geht’s den anderen Mädels nicht anders. Dafür sind wir hier. Alles andere wäre die falsche Aussage”, sagte die 30-Jährige am Montag nach der Ankunft der deutschen Mannschaft in Zürich.
Deutschland zählt nach Einschätzung der Schweizer Meistertrainerin Imke Wübbenhorst zu den EM-Titelkandidatinnen. “Es gibt zwar nicht mehr die herausragenden Figuren wie früher Birgit Prinz oder Alexandra Popp, dafür hat Christian Wück eine homogene, eingespielte Truppe, die zusammenpasst und in der jede Spielerin weiß, was zu tun ist“, erklärte die frühere Bundesliga-Spielerin der Deutschen Presse-Agentur.
“Neben England, Frankreich und Spanien gehört Deutschland für mich zu den Favoriten auf den Titel”, ergänzte die 36-Jährige, die mit den Frauen von YB Bern den Titel in der Schweiz holte.
Für Deutschland hat am Montag die Mission neunter EM-Titel so richtig begonnen. Die Rekordeuropameisterinnen bezogen nach dem Abschluss der Vorbereitung in Herzogenaurach ihr Quartier in der Schweiz. Ein Fünf-Sterne-Hotel am Stadtrand von Zürich ist nun die vorübergehende Heimat von Kapitänin Giulia Gwinn und Co.
Im Interview mit der Sportschau gibt sich DFB-Kapitänin Giulia Gwinn äußerst optimistisch, was das Abschneiden bei der Europameisterschaft angeht. “Wir haben eine ungeheure Energie im Team, das begeistert mich total”, sagt die 25-Jährige im sportschau-Gespräch mit Interviewerin Lea Wagner.
Das nunmehr absolvierte Trainingslager in Herzogenaurach habe noch einmal viel gebracht, erklärt Gwinn: “Wir konnten noch einmal viel taktische Feinarbeit erledigen. Wir haben das Offensivsystem vom Bundestrainer mittlerweile gut verinnerlicht und sind defensiv längst nicht mehr so anfällig, wie noch zu Beginn seiner Amtszeit.”
Das Ziel für die EM? “Wir wollen Großes erreichen. Also möglichst bis zum Turnierende dabei sein. Schweiz, wir kommen!”
Nationaltorhüterin Ann-Katrin Berger hat sich noch nicht entschieden, ob sie nach der EM weiter für das DFB-Team spielen will. “Ich habe mich da wirklich noch nicht mit befasst. (…) So weit in die Zukunft muss man in meinem Alter da glaube ich nicht blicken, sondern ich mache das Tag für Tag und dann entscheide ich irgendwann einmal”, sagte die 34-Jährige und damit Älteste im deutschen EM-Kader bei einer Pressekonferenz.
Dass sie als Nummer eins zur EM fährt, freut sie: “Ich werde mein Bestes geben und bin dankbar dafür.” Sie fühle sich fit – und auch das Team “sei richtig gut drauf”. Wie schon andere aus dem Team in den vergangenen Tagen hob auch Berger den großen Zusammenhalt im Team hervor: “Wir haben richtig Bock auf das Turnier.”
Die deutschen Fußballerinnen haben ihr letztes Training in Herzogenaurach absolviert, bevor sie am Montagmorgen Richtung Schweiz abreisen. Trainer Christian Wück versammelte seine Mannschaft um 10.30 Uhr bei sommerlichen Temperaturen und strahlendem Sonnenschein auf dem sogenannten Homefield, der Trainingsanlage in der mittelfränkischen Stadt.
Das erste EM-Spiel des DFB-Teams steht am kommenden Freitag (21 Uhr, im Ersten und im Livestream) an. Gegner ist Polen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist überzeugt davon, dass die deutsche Mannschaft eine erfolgreiche EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) spielen wird. In den vergangenen Partien habe man gesehen, “welches Potenzial in der Truppe steckt. Ich glaube fest daran, dass es sehr weit gehen kann”, sagte der 63-Jährige dem SID. Dass sich die Nationalspielerinnen den Titel als Ziel gesetzt haben, zeuge von großem Selbstbewusstsein. “Ich werde sie da sicher nicht bremsen”, so Neuendorf. Er hofft, dass die DFB-Mannschaft mit ihrem offensiven Fußball weitere Begeisterung für den Frauenfußball in Deutschland entfachen wird. “Ich bin überzeugt, dass der Funke überspringt.”
Im Trainingslager in Herzogenaurach haben die DFB-Frauen nochmal verstärkt den Fokus auf das Defensivverhalten gelegt – auch und gerade “in der Box und im Zusammenspiel mit den Torhüterinnen”, wie Bundestrainer Christian Wück im ARD-Interview am Samstag sagte. Die zuletzt “sehr, sehr gute Gegentorquote” gelte es mit Blick auf die bald beginnende EM “aufrechtzuhalten und weiter Stabilität reinzubekommen”.
Bundestrainer Christian Wück setzt im Umgang mit den Spielerinnen zu großen Teilen auf deren Eigenverantwortung – etwa auch beim Zugang zum Teamhotel. “Wir haben vor, dass wir die Familien, Freunde und Freundinnen ins Basecamp einladen, immer am Tag nach dem Spiel”, sagte der 52-Jährige. Dieser Wunsch sei von den Spielerinnen herangetragen worden. “Genauso stelle ich mir das Ganze ja vor: Wir wollen in Anführungsstrichen eine Wohlfühloase. Aber wir wollen dann natürlich auch die Topleistungen der Spielerinnen haben”, erklärte Wück. “Ich glaube, das ist ein Geben und Nehmen. Und bis jetzt funktioniert das sehr, sehr gut.”
Jule Brand ist eine der Hoffnungsträgerin des deutschen Teams. Die 22-Jährige hat bereits 60 Länderspiele im DFB-Dress bestritten. Für die neue ARD-Doku “Shootingstars” hat Regisseurin Inka Blumensaat die Stürmerin in den Monaten vor der Europameisterschaft begleitet – auch zur Vertragsunterschrift bei ihrem neuen Verein Lyon. Der Grund für ihren Wechsel: “Ich habe das Gefühl, ich muss wieder raus aus meiner Komfortzone. Was Neues machen.”
Die frühere DFB-Kapitänin Alexandra Popp traut der deutschen Mannschaft bei der Fußball-EM in der Schweiz “grundsätzlich” auch den Titel zu. “Die Qualität des Teams hat sich nicht großartig verändert. Da steckt viel drin”, sagte die Stürmerin des VfL Wolfsburg dem “kicker”. Die Vorrunden-Gruppe C mit den Gegnerinnen aus Polen, Dänemark und Schweden sei allerdings “schon schwer” und die Spiele der DFB-Elf “bislang auch nicht alle gut”, ergänzte die 34-Jährige. Vom Aus in der Vorrunde bis zum Erfolg im Endspiel sei “wirklich alles möglich”.
Ihre letzte EM 2022 hat sie trotz der Final-Niederlage gegen England in guter Erinnerung: “Wir haben die Begeisterung für den Frauenfußball wieder entfacht. Danach ist so viel passiert in Deutschland. Das ist schon mehr wert als ein Titel.”
Christian Wück bestreitet bei der EM in der Schweiz sein erstes großes Turnier als Bundestrainer im Bereich Frauenfußball. Für viele Fans ist der 52-Jährige als Coach daher noch ein unbeschriebenes Blatt. Dabei hat er im Junioren-Bereich bereits große Erfolge eingefahren: Mit der U17 des DFB holte er 2023 die Titel bei EM und WM. Seine Spieler von damals – etwa Kapitän Noah Darvich (FC Barcelona) – loben Wücks Arbeit, die von Vertrauen, Respekt und Disziplin geprägt sei. Auch seine Rollen als Motivator oder Ansprechpartner heben sie hervor.
Die Nummer eins im deutschen Tor, Ann-Katrin Berger, ist heute als letzte deutsche Fußball-Nationalspielerin in die EM-Vorbereitung eingestiegen. Die 34-jährige Keeperin, die auch bei den Olympischen Spielen im vergangenen Jahr das DFB-Tor gehütet hatte, stieß in Herzogenaurach zum zweiten Teil der Vorbereitung zu ihren Teamkolleginnen dazu. Am vergangenen Sonntag war sie noch in der US-Liga für ihren Club NY/NJ Gotham im Einsatz gewesen.
Erst morgen soll Franziska Kett in Herzogenaurach eintreffen. Die 20 Jahre alte Außenverteidigerin des FC Bayern München, die kürzlich ihre Abi-Prüfungen absolviert hat, ist laut DFB noch in Sachen Schule unterwegs.
Sara Däbritz ist die einzige im DFB-Team, die den EM-Titel schon gewonnen hat. In dieser Folge des EM-Podcasts “Sportschau F – Das EM-Special” verrät sie, was sie sich vorgenommen hat. ARD-Reporter Kristoffer Klein analysiert die Stimmung im Team – und Wolfgang Petry ist irgendwie auch dabei …
Nach zwei Tagen Pause und “Akkus aufladen” treffen sich die deutschen Nationalspielerinnen heute wieder auf dem Trainingsgelände in Herzogenaurach. Bis zur Abreise in die Schweiz am Montag wollen sich Bundestrainer Christian Wück und sein Team in den letzten Trainingseinheiten auf deutschem Boden optimal auf die EM in der Schweiz vorbereiten. Das Turnier beginnt am kommenden Mittwoch (02.07.), die DFB-Auswahl absolviert ihr erstes Gruppenspiel heute in einer Woche (04.07., 21 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de) gegen Polen.
“Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt” lautet ein altes Sprichwort, das die Unvorhersehbarkeit der Wendungen im Leben beschreibt. Bundestrainer Christian Wück wird dem wohl ohne Zweifel zustimmen. Vor einigen Jahren habe er sich gar nicht vorstellen können, einmal Trainer des DFB-Frauenteams zu sein, nun ist er aber “glücklich, froh und stolz, aktiv dabei zu sein”, wie er dem SID sagte. Als größten Unterschied zur Arbeit im Juniorenbereich hat der U17-Weltmeister-Trainer den Austausch und die Kommunikation mit den Spielerinnen ausgemacht. Dass in Teamsitzungen “sehr viele Meinungen vonseiten der Mannschaft kamen, das war ich so nicht gewohnt”, sagte Wück. Nun gelte es für ihn und die Mannschaft bei der EM in der Schweiz, richtig mit dem hohen Erwartungsdruck der Öffentlichkeit umzugehen. Der “Verantwortung gegenüber dem Frauenfußball in Deutschland” wolle man gemeinsam gerecht werden.
DFB-Kapitänin Giulia Gwinn will trotz aller Widerstände auch in Zukunft offen, ehrlich und direkt ihre Meinung öffentlich vertreten. Man müsse “anecken, um etwas zu bewirken. Der Frauenfußball hatte immer Pionierinnen, die absichtlich gegen die Wand gerannt sind, um sie dann einzureißen. Ohne Spielerinnen, die ihre Meinung vertreten und den Mund aufmachen, wäre unser Sport in seiner Entwicklung nicht so weit”, sagte die 25-jährige Abwehrspielerin des FC Bayern München wenige Tage vor dem EM-Beginn am 2. Juli bei “Sports Illustrated”. Gegenwind und Kritik wolle und könne sie aushalten, denn: “Wenn man sich immer nur wegduckt, bewirkt man nichts. (…) Ich bin kein Fan davon, in Interviews immer das zu sagen, was die Masse hören möchte.”
Die EM in der Schweiz will sie mit ihrem Team dazu nutzen, die positive Entwicklung des Frauenfußballs weiter voranzutreiben, so Gwinn.
Bundestrainer Christian Wück spürt im DFB-Team einen wachsenden Glauben an den EM-Titel – aber das sportliche Abschneiden ist für ihn nicht der einzige Maßstab für ein erfolgreiches Turnier in der Schweiz (2.-27. Juli). Wichtig sei für ihn, “wie wir als Mannschaft auf und neben dem Platz auftreten. Es geht auch darum, eine Nation hinter sich zu bekommen und Euphorie zu entfachen”, sagte der 52-Jährige in einem SID-Interview. Um das zu erreichen, müssten seine Spielerinnen den Willen zum Erfolg verinnerlichen und auch spüren: “Das Ziel ist, dass wir davon träumen, diesen Titel zu holen.”
Bei den großen Turnieren in den vergangenen Jahren legte die DFB-Elf eine Achterbahnfahrt hin: Der Finalteilnahme bei der EM 2022 in England folgte das WM-Vorrunden-Aus 2023 in Australien und Neuseeland. Im vergangenen Jahr durfte das Team mit dem damaligen Trainer Horst Hrubesch dann Olympia-Bronze in Paris bejubeln.
Nach Teil 2 des Vorbereitungs-Trainingslagers in Herzogenaurach ab morgen reist das DFB-Team am Montag ins EM-Quartier nach Zürich. Das erste Gruppenspiel ist dann die Partie gegen Polen am 4. Juli (21 Uhr, live im Ersten und bei sportschau.de).
Die deutschen Fußballerinnen setzen auch bei der EM in der Schweiz (2. bis 27. Juli) ein Zeichen für Vielfalt, Toleranz und Offenheit: Giulia Gwinn wird als Kapitänin die Regenbogenbinde am Oberarm tragen.
Nach ihren beiden Kreuzbandrissen läuft DFB-Kapitänin Giulia Gwinn bei der Europameisterschaft mit einem besonderen Glücksbringer auf. Ihre Mutter habe ihr “ein kleines Herz in den Sport-BH eingenäht, und den trage ich jetzt bei allen Spielen – und natürlich auch bei der EM”, sagte die 25-Jährige im Phrasenmäher-Podcast. Gwinn hatte 2020 eine schwere Knieverletzung erlitten. “Das war mit der schlimmste Moment, den ich je erlebt habe im Fußball. Es kam ein bisschen aus dem Nichts”, sagte die Nationalspielerin. 2022 riss sie sich dann im DFB-Training erneut das Kreuzband und verpasste dadurch unter anderem mit dem Nationalteam die WM in Australien und Neuseeland vor zwei Jahren.
Heute und morgen haben die deutschen Nationalspielerinnen noch einmal frei, bevor es ab Freitag in die letzten Tage der Vorbereitung in Herzogenaurach geht. Zeit für einen kleinen Blick auf die Mannschaft: So schätzt Ex-Nationatorhüterin und -ARD-Expertin Almuth Schult das Team von Bundestrainer Christian Wück ein.
Die deutschen Nationalspielerinnen reisen heute nach dem ersten Teil des Trainingslagers nach Hause – am Mittwoch und Donnerstag haben sie frei, ehe sie am Freitag (27. Juni) in den zweiten Teil der Vorbereitung in Herzogenaurach starten. Mit dabei ist dann auch Stamm-Torhüterin Ann-Katrin Berger, die noch bis zum vergangenen Wochenende für ihren Klub Gotham in den USA im Einsatz war.
Rebecca Knaak hat beim DFB lange keine Rolle gespielt. Vielleicht auch, weil die 28-Jährige seit Jahren im Ausland kickt. Der Anruf von Bundestrainer Christian Wück kam auch für die Innenverteidigerin von Manchester City überraschend. Umso mehr freut sie sich auf den EM-Sommer …
Besonderer Besuch für die deutschen Fußballerinnen: Wolfgang Petry hat die DFB-Frauen mit seinen erfolgreichsten Hits auf die EM-Titelmission eingestimmt. Am Montagabend war der Schlagerstar zu Gast im deutschen Lager in Herzogenaurach. Bei ausgelassener Stimmung feierten die Spielerinnen zu Liedern wie “Wahnsinn” oder “Verlieben, verloren, vergessen, verzeih’n”. “Fiebertraum der besten Art. Muss man dabei gewesen sein”, schrieb Nationalspielerin Laura Freigang bei Instagram über die etwas andere Vorbereitung auf das Turnier in der Schweiz. Zuvor hatte die Nationalspielerin bereits betont, dass die Schlager-Ikone “hoch im Kurs” bei der deutschen Auswahl stehe.
Sara Däbritz sieht in der deutschen Frauen-Nationalmannschaft derzeit Parallelen zum Spirit beim bislang letzten EM-Triumph im Jahr 2013. Die 30-Jährige ist die einzige noch im Kader verbliebene Fußball-Europameisterin. “Wir haben es geschafft, während des Turniers einen ganz tollen Teamgeist zu erarbeiten – und sind dann so durch die komplette EM. Das war unsere größte Stärke.” Und die “spüre ich jetzt gerade auch in der Mannschaft”.
Innerhalb eines Jahres ist Janina Minge vom Notnagel zur Stamm- und Führungsspielerin in der Nationalmannschaft aufgestiegen. Und Europameisterin war sie auch schon mal.
Giulia Gwinn, Kapitänin der DFB-Frauen, sieht ihr Team in den bisherigen Tagen des Trainingslagers von Herzogenaurach sehr fokussiert: “Wir wissen einfach, dass wir uns gemeinsam auf etwas Großes hinbewegen. Wir arbeiten auf dem Platz sehr intensiv, sehr gezielt an den Dingen, die noch besser werden sollen.” Außerdem betont sie, wie auch viele andere, die große Geschlossenheit. “Es entwickelt sich ein sehr guter Spirit, was nicht künstlich erzeugt oder aufgesetzt, sondern wirklich ehrlich ist und von den jeweiligen Charakteren kommt.”
Die deutsche Kapitänin Giulia Gwinn glaubt, dass die anstehende EM auch eine Chance ist, den Sport weiter voranzubringen. “Wir haben das Gefühl, dass Turniere die beste Möglichkeit sind, um den Frauenfußball noch mal auf ein neues Level zu heben. Das ist unsere Verantwortung, Werbung zu machen und den nächsten Schritt einzuleiten”, sagte die Spielerin des FC Bayern München am Sonntag.
Zwar wird nach dem Sommer keine Spielerin des aktuellen DFB-Kaders mehr in Diensten des SC Freiburg stehen. Dafür haben gleich sechs von ihnen die Grundlagen für die große Karriere im Breisgau gelegt.
Lea Schüller und Cora Zicai haben am Samstagnachmittag eine Trainingspause eingelegt. Grund zur Sorge hat Bundestrainer Christian Wück aber nicht. Während Schüller nach einer Erkältung ein wenig kürzer tritt, wird Zicai nach überstandener Muskelverletzung an das Team herangeführt. “Mir geht es so weit gut, ich bin auf jeden Fall voll belastbar”, hatte die 20-Jährige am Freitag betont.
Die Stimmung bei den DFB-Frauen im Trainingslager in Herzogenaurach könnte kaum besser sein. Die Spielerinnen um Co-Kapitänin Janina Minge können es gar nicht erwarten, dass die EM in der Schweiz endlich losgeht.
Unerwarteter Besuch am zweiten Morgen in Herzogenaurach: Am Samstag hat die deutsche Frauen-Nationalmannschaft in ihrem EM-Vorbereitungsquartier unangemeldeten Besuch von Kontrolleurinnen und Kontrolleuren der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) bekommen. Insgesamt wurden acht Nationalspielerinnen getestet, es wurden Urin- und zum Teil auch Blutproben entnommen.
Fußball-Nationalspielerin Cora Zicai fühlt sich nach überstandener Verletzung bereit für ihre erste EM. “Mir geht es so weit gut, ich bin auf jeden Fall voll belastbar. Ich hatte in der Pause Top-Möglichkeiten, um die Verletzung auszukurieren”, sagte die Offensivspielerin am Freitag auf einer Pressekonferenz in Herzogenaurach.
Die 20-Jährige war aufgrund einer muskulären Verletzung vor dem letzten Härtetest in der Nations League in Österreich (6:0) vorzeitig von der Nationalmannschaft abgereist und hatte um die Teilnahme an der EM bangen müssen. “Es war ein Auf und Ab der Emotionen!”
“Wir haben eine sehr hohe Qualität in unserem Kader. Das haben aber andere auch”, sagte Bundestrainer Christian Wück vor einigen Tagen: “Den Unterschied wird das Team ausmachen.” Abwehrspielerin Kathrin Hendrich sieht das genauso und hob am Freitag bei einer Medienrunde die gute Atmosphäre in der Mannschaft hervor: “Die Stimmung ist sehr gut.” Wichtig sei eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielerinnen zu haben – das sei bei der Kaderzusammenstellung gelungen.
Die Überzeugung bei den DFB-Frauen, in diesem Jahr wieder den ganz großen Wurf zu landen, ist groß. Die Frankfurterin Laura Freigang sagt: “Wir glauben an den EM-Titel!”
23 Spielerinnen hat Bundestrainer Christian Wück am vergangenen Donnerstag in den EM-Kader berufen. Er hat dabei eindeutig stärker auf “System-Eignung” als auf Klasse gesetzt.
Für Reporterin Martina Knief ist das “eine Mischung, die Erfolg verspricht”.