Kultur

Literaturnobelpreisträgerin Han Kang: Darauf eine Tasse Kamillentee | ABC-Z

Die koreanische Literaturnobelpreisträgerin Han Kang und ihre Kunst der überwältigenden Kargheit

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Die neue Literaturnobelpreisträgerin Han Kang, eine Außenseiterin der weiblichen Avantgarde, wurde mit dem Preis überraschend geehrt. Die 53-jährige südkoreanische Autorin, bekannt für ihre subtilen und existenziellen Romane, lebt zurückgezogen in Seoul und beschäftigt sich in ihren Werken mit der Verletzbarkeit des weiblichen Körpers und den Auswirkungen von Gewalt. Ihr Werk ist geprägt von persönlichen Traumata, wie dem Gwangju-Aufstand, und welthistorischen Gewalterfahrungen. Trotzdem gibt es in ihren Werken auch Momente der Hoffnung und Heilung. Han Kangs neuer Roman „Unmöglicher Abschied“ wird Mitte Dezember auf Deutsch erscheinen und erneut die Opfer der südkoreanischen Geschichte in den Fokus rücken.

Han Kang, 53 Jahre alt, lebt in Seoul
© Jean-Francois Paga/​opale/​laif

Die neue Literaturnobelpreisträgerin Han Kang stand auf keiner der kursierenden Wettlisten, auf denen seit Langem die Weltstars Salman Rushdie und Haruki Murakami die vorderen Plätze belegen. Doch wie im Fall von Annie Ernaux oder Louise Glück, den Literaturnobelpreisträgerinnen der Jahre 2020 und 2022, trifft es auch dieses Mal wieder keinen Erfinder praller Historiendramen oder dickbäuchiger Fabelwelten, also nicht eines der Genies gegenwärtiger männlicher Imponierliteratur. Sondern eine Außenseiterin der stillen, mit ihren Mitteln sehr sparsam, aber suggestiv wirtschaftenden weiblichen Avantgarde.

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