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Unfall mit drei Toten bei Braunschweig: Flüchtete der Fahrer vor der Polizei? | ABC-Z

Nach dem schweren Autounfall mit drei Toten bei Braunschweig ist die dritte Leiche identifiziert worden. „Es handelt sich um einen 34-jährigen serbischen Staatsbürger“, sagte ein Polizeisprecher am Morgen. Nach derzeitigem Kenntnisstand gehen die Ermittler davon aus, dass es sich um den Fahrer des Wagens handelt, der am Samstag nach einem Frontalzusammenstoß mit einem anderen Wagen von einer Brücke in den Mittellandkanal gestürzt war. 

Die Ermittlungen in dem Fall dauern an. Drei Menschen kamen dabei ums Leben, zwei wurden schwer verletzt. Noch sind viele Fragen offen – allen voran, warum der Unfallfahrer sich einer Polizeikontrolle nur Minuten vor dem Zusammenstoß entzogen hat.

Laut Polizei überholte das Unfallauto am Samstagmittag mit stark überhöhter Geschwindigkeit mehrere Autos auf der B 4 rechts und touchierte sie – dort gibt es jeweils eine Fahrbahn pro Richtung. Anschließend krachte der Wagen in die Leitplanke und geriet in den Gegenverkehr, wo er frontal mit einem Auto zusammenstieß. Das Unfallauto durchschlug das Brückengeländer und stürzte in den Mittellandkanal.

Aufwendige Bergung

Die drei Insassen des abgestürzten Autos starben noch an der Unfallstelle. Wie die Polizei am Morgen mitteilte, waren unter den Todesopfern ein 25-Jähriger und ein 31-Jähriger aus Kroatien. Die dritte Leiche, der mutmaßliche Fahrer, wurde erst später identifiziert.

Die beiden Personen aus dem Fahrzeug, mit dem der Unfallwagen frontal zusammengestoßen war, wurden verletzt: eine 47-jährige Frau schwer und ein 53-jähriger Mann lebensgefährlich. Die Frau liegt laut Polizei schwer verletzt im Krankenhaus, ist aber außer Lebensgefahr. Der Mann wurde mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen, sein Zustand sei weiterhin kritisch.

Insgesamt waren laut Polizei fünf Fahrzeuge an dem Unfall beteiligt. Auf Bildern von der Unfallstelle war ein völlig zerstörter schwarzer Autos zu sehen. Das Dach des Wagens wurde von der Feuerwehr abgetrennt. Der andere Wagen lag über Stunden am Grund des Mittellandkanals und wurde erst am späten Samstagabend aufwendig geborgen.

Riskantes Überholmanöver

Der Unfall ereignete sich unweit des Autobahnkreuzes Braunschweig-Nord, wo die A 391 in die B 4 übergeht und den Mittellandkanal überquert. Zuvor kreuzt die A 391 die vielbefahrene Autobahn 2 Hannover-Berlin. Die Bundesstraße 4 wurde in dem Bereich vorübergehend voll gesperrt sowie der Schiffsverkehr im Mittellandkanal unterbrochen, um das Autowrack zu bergen.

Auch wenn der eigentliche Unfallhergang laut Polizeiinformationen bekannt ist, stellen sich Fragen – allen voran warum dieses riskante Überholmanöver auf der Bundesstraße durchgeführt wurde.

Und flüchteten der Fahrer und die anderen Wageninsassen vor der Polizei? Wie diese mitteilte, hatten Beamte das Fahrzeug am Samstag gegen 13.00 Uhr auf der A2 in Fahrtrichtung Hannover kontrollieren wollen. Der Fahrer folgte aber nicht dem Anhaltesignal, entzog sich der Kontrolle und geriet in der Folge außer Sicht der Polizei, wie es in einer Pressemitteilung hieß. Ob die Polizei die Verfolgung aufnahm, blieb zunächst unklar. Nur wenige Minuten später, gegen 13.10 Uhr, erreichten mehrere Notrufe über den schweren Unfall die Polizei.

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