Flex-Bus in Moosburg: 2000 Fahrten im ersten Monat – Freising | ABC-Z

Die Zeiten, in denen ein Stadtbus nach einem vorgegebenen Fahrplan und auf festen Routen durch Moosburg gefahren ist, gehören zumindest vorerst der Vergangenheit an. Seit 1. Januar verkehrt in der Stadt der Flex-Bus, ein On-Demand-Service, der zunächst während einer vierjährigen Testphase flexibel gebucht werden kann. Im Freisinger Landratsamt zeigt man sich mit dem Auftakt zufrieden. „Eine erste Bilanz nach dem Startmonat fällt äußerst positiv aus“, heißt es in einer Mitteilung.
Trotz der Weihnachtsferien und anfänglicher technischer Probleme beim Buchen sind nach Auskunft des Landratsamts, das den Flex-Bus in Zusammenarbeit mit dem Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) anbietet, im Januar etwa 2000 Fahrten gebucht worden. Das sind umgerechnet 64 Aufträge pro Tag. Landrat Helmut Petz (FW) verweist darauf, dass der Flex-Bus „ein großer Wunsch der Kreispolitik“ gewesen sei und freut sich, dass er von den Kunden in Moosburg so gut angenommen wird.
„Diese erste Zahl und die große Nachfrage sind wirklich toll und zeigen, dass die Idee eines flexiblen On-Demand-Services anstelle eines Stadtbusses auf festen Routen richtig und zeitgemäß ist“, so der Landrat. Wenn sich dieses Pilotprojekt weiter bewähre, „kann es als Zukunftsmodell für den gesamten Landkreis dienen“.
Während der Betriebszeiten können die Flex-Busse jederzeit über die MVV-App, die MVV-Homepage oder telefonisch angefordert werden. Gefahren wird zum MVV-Tarif. Für die Buchung über App und Homepage ist lediglich eine einmalige kostenfreie Registrierung erforderlich. Während der vierjährigen Testphase, die im Dezember 2028 endet, stehen die Kleinbusse montags bis freitags von fünf bis 22 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen von sechs bis 22 Uhr zur Verfügung.
Die Busse bieten Platz für bis zu sieben Fahrgäste und verfügen über zwei Kindersitze. Auch Menschen mit eingeschränkter Mobilität können den Flex-Bus buchen. Ein Teil der Fahrzeuge ist barrierefrei ausgestattet.
Das System des On-Demand-Busses basiert auf rund 90 virtuellen Flex-Haltestellen. Diese sind mit besonderen Schildern gekennzeichnet und so über das Stadtgebiet verteilt, dass Fahrgäste maximal 200 Meter zu Fuß zurücklegen müssen, um dorthin zu gelangen und abgeholt zu werden. Die Vorlaufzeit für eine Buchung beträgt in der Regel nicht mehr als 30 Minuten.
Während der ersten Wochen haben bereits viele Moosburgerinnen und Moosburger das neue Bus-System genutzt und ihre Erfahrungen – gute wie schlechte – durch Kommentare in sozialen Medien oder im persönlichen Gespräch mitgeteilt. Die einen freuten sich, nun endlich auch in entlegenen Ortsteilen ein öffentliches Verkehrsmittel nutzen zu können, in die der frühere Stadtbus nicht gefahren ist. Oder sie begrüßten es, dass sie jetzt bei schlechtem Wetter spontan und unkompliziert Wege mit dem Bus zurücklegen können, für die sie sonst das Fahrrad nutzen. In der Anfangszeit gab es aber auch Klagen darüber, dass das Buchungssystem nicht richtig funktionierte.
Die im Moosburger Flex-Bus-Testlauf gesammelten Erkenntnisse „sollen Aufschluss darüber geben, ob das System eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zu bestehenden Buslinien abseits der Hauptstrecken darstellen kann“, heißt es aus dem Landratsamt allgemein zu den ÖPNV-Zukunftsperspektiven für den Landkreis. Ziel sei es, ein dauerhaft tragfähiges, bürgernahes und wirtschaftlich effizientes Mobilitätsangebot zu schaffen.
Die Nutzer des Flex-Busses sind dazu aufgerufen, Rückmeldung zu geben, um das System zu verbessern
„Wir möchten die Vorteile dieses innovativen Systems herausarbeiten, mögliche Schwachstellen identifizieren und optimieren. Gleichzeitig prüfen wir, inwieweit unrentable Linien langfristig durch ein flexibles Zubringersystem ersetzt werden können“, so Landrat Petz. In Bezug auf das On-Demand-System in Moosburg werde man zusammen mit dem MVV und dem Betreiber, DB Regio Bayern, alles dafür tun, das Angebot für die Moosburger Bürger bestmöglich umzusetzen und stets eine entsprechende Anzahl an Bussen im Stadtgebiet verkehren zu lassen.
Dabei ist das Feedback der Fahrgäste ausdrücklich erwünscht. Ob sich das System als Erfolgsmodell etabliere, hänge maßgeblich von der Akzeptanz in der Bevölkerung ab, schreibt das Landratsamt. „Wir laden die Bürgerinnen und Bürger ein, das neue Angebot zu nutzen und uns Rückmeldungen zu geben. Wer Verbesserungspotenzial sieht, kann aktiv an der Weiterentwicklung mitwirken“, sagt der Landrat.
Bei Fragen oder Anregungen zum Flex-Bus können sich Bürgerinnen und Bürger per E-Mail an oepnv@kreis-fs.de oder kundendialog@mvv-muenchen.de wenden.