Geopolitik

Libanon-Offensive: ++ US-Regierung warnt – Iran bereitet „unmittelbar“ Raketenangriff auf Israel vor ++ | ABC-Z

Die Lage in Nahost spitzt sich weiter zu: Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat das israelische Militär eine nach ihren Angaben „begrenzte Bodenoffensive“ im Südlibanon begonnen. Die von Luftangriffen und Artillerie unterstützten und auf „präzisen Informationen“ basierenden Angriffe richten sich demnach „gegen terroristische Ziele und Infrastrukturen der Hisbollah“ in Grenznähe.

Die erste Bodenoffensive seit dem letzten Libanon-Krieg 2006 hat den Codenamen „Nordpfeil“. Israels Ziel ist es, die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu verdrängen, um eine Rückkehr von rund 60.000 Bürgern in ihre Wohngebiete in Grenznähe zu ermöglichen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

15:59 Uhr – Israel mobilisiert weitere Brigaden

Im Zuge ihrer Bodenoffensive im Libanon mobilisiert die israelische Armee vier weitere Reservebrigaden für ihre Kämpfe im Norden. „Dies wird die Fortsetzung der operativen Tätigkeit gegen die Terrororganisation Hisbollah und das Erreichen operativer Ziele ermöglichen“, teilte die israelische Armee mit.

15:44 Uhr – US-Regierung: Iran bereitet „unmittelbar“ Raketenangriff auf Israel vor

Der Iran bereitet nach Angaben der US-Regierung einen unmittelbar bevorstehenden Raketenangriff auf Israel vor. Es gebe „Hinweise darauf, dass sich der Iran darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff gegen Israel zu starten“, sagte ein US-Regierungsvertreter. Ein solcher direkter Angriff auf Israel werde „schwerwiegende Folgen für den Iran haben“. Zuvor hatte ein Reporter des US-Portals „Axios“ darüber berichtet.

14:41 Uhr – Kloster nimmt Hunderte Libanesen auf der Flucht auf

Mindestens 600 Menschen suchen örtlichen Angaben zufolge Schutz in einem südlibanesischen Kloster unweit der Grenze zu Israel. Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des christlichen Dorfes Ain Ebl sowie mindestens 26 weiterer Gebiete aufgefordert sie zu verlassen, wie Einheimische sagen. Ein Militärsprecher habe ihnen erklärt, dass Israel Häuser ins Visier nehmen werde, die von der Hisbollah genutzt würden. Das Kloster habe keine Warnung erhalten, hieß es. Die Dorfbewohner warten nun darauf, von einem Armeekonvoi nach Beirut gebracht zu werden.

14:19 Uhr – Neuerlicher Beschuss auf Israel aus dem Libanon

Die israelische Armee hat in den vergangenen Stunden 30 Geschosse registriert, die aus dem Libanon kommend in den Norden Israels eingedrungen sind. Die Raketen lösten in den betroffenen Gebieten Alarm aus, gingen aber über offenem Gelände nieder, hieß es in der Mitteilung der Streitkräfte. Berichte über Verletzte oder Tote gab es nicht. Feuerwehren waren im Einsatz, um die Brände zu löschen, die einige der Raketen ausgelöst hatten.

13:52 Uhr – Israel ruft in 27 südlibanesischen Gebieten zur Evakuierung auf

Das israelische Militär hat die Bewohner von 27 Gebieten im Südlibanon zur Evakuierung aufgerufen. Die israelischen Streitkräfte „wollen Ihnen keinen Schaden zufügen, und zu Ihrer eigenen Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser verlassen“, erklärte ein Armeesprecher im Onlinedienst X. „Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Mitgliedern, -Anlagen und Kampfausrüstung aufhält, bringt sein Leben in Gefahr“, fügte er hinzu.

Der Sprecher forderte die betroffenen Menschen auf, sich „sofort“ auf den Weg an das nördliche Ufer des Flusses Al-Awali nördlich der Küstenstadt Sidon zu machen.

13:23 Uhr – Hisbollah meldet bisher keine Zusammenstöße mit israelischen Truppen

Bisher dementiert die Hisbollah, dass es im Zuge der israelischen Bodenoffensive im Libanon zu Zusammenstößen mit der israelischen Armee gekommen ist. Das Pressebüro der Hisbollah teilte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit: „Alle unsere Kämpfer sind bereit für eine echte Konfrontation.“ Auch der Nachrichtenagentur AP bestritt die Miliz ein Eindringen israelischer Soldaten in den Libanon. Gleichlautende Berichte seien „falsche Behauptungen“, erklärte der Sprecher der vom Iran unterstützten Islamisten, Mohammed Afif.

13:07 Uhr – UN sieht die „territoriale Integrität des Libanon“ in Gefahr

Die UN-Beobachtermission im Libanon ist nach eigenen Angaben von Israel über einen „begrenzten Bodeneinsatz“ der Armee informiert worden. Jede Überschreitung der Grenze sei ein Verstoß „gegen die Souveränität und territoriale Integrität des Libanons“, kritisierte Unifil. „Wir fordern alle Akteure dringend auf, von solchen eskalierenden Schritten Abstand zu nehmen.“

Die bewaffneten Blauhelmsoldaten sind zur Stabilisierung und Deeskalation an der Grenze eingesetzt. Ihr Auftrag ist es, die Einhaltung des Waffenstillstands zwischen beiden Ländern zu überwachen. Seit 1978 operiert die Unifil-Mission im Libanon. Derweil rufen die Vereinten Nationen zur Hilfe für die Menschen im Libanon auf. Mehr als eine Million Menschen sind laut der UN in dem Land auf humanitäre Hilfe angewiesen. In den kommenden drei Monaten soll der Betrag von 384 Millionen Euro durch internationale Geber bereitgestellt werden, appellierte die Organisationen.

12:47 Uhr – Rettungsdienst meldet weiteren Verletzten

Bei dem Einschlag von Raketenteilen auf einer Autobahn nahe Tel Aviv hat sich die Zahl der Verletzten auf zwei erhöht. Ein Busfahrer wurde mittelschwer, ein Autofahrer leicht verletzt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die Geschosse sollen aus dem Libanon gekommen sein, Beirut bestätigte Angriffe auf Ziele in Israel.

12:08 Uhr – WELT-Reporter erlebt Raketeneinschlag bei Tel Aviv

12:05 Uhr – Ankara kritisiert Bodenoffensive

Das türkische Außenministerium verurteilt Israels Bodenoffensive im Libanon als illegalen Besatzungsversuch. Die territoriale Integrität des Libanon werde dadurch verletzt. Der Einsatz müsse sofort mit einem Abzug Israels aus dem Libanon beendet werden. Auch die Stabilität und Sicherheit der anderen Länder in der Region werde gefährdet. Es sei sehr wahrscheinlich, dass durch die Kämpfe eine neue Flüchtlingswelle ausgelöst werde. Der UN-Sicherheitsrat müsse im Einklang mit dem Völkerrecht tun, „was nötig ist“.

11:30 Uhr – Hisbollah greift angeblich Mossad-Zentrale an

Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben die Zentrale des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad mit Raketen beschossen. Als weiteres Angriffsziel nennt die libanesische Miliz eine Stellung des Militärgeheimdienstes am Rande von Tel Aviv.

11:18 Uhr – Raketenalarm im Großraum Tel Aviv – Geschoss auf Straße eingeschlagen

In Tel Aviv und anderen Städten im Zentrum Israels ist am Dienstag Raketenalarm ausgelöst worden. Die israelische Armee erklärte, in Zentralisrael hätten „nach dem Abfeuern von Geschossen aus dem Libanon“ die Sirenen geheult.

Es war eine dumpfe Explosion im Stadtzentrum zu hören, wie Einwohnerinnen berichteten. Auch ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass in Tel Aviv aus der Ferne Explosionen zu hören waren, die möglicherweise von israelischen Abfangraketen stammten.

Nach Angaben der Polizei schlug ein Geschoss auf einer Straße nahe der Stadt Kfar Kassen nordöstlich von Tel Aviv ein. Ein Mann wurde demnach durch einen Geschosssplitter verletzt und vom Rettungsdienst behandelt.

Die Nachrichtenseite ynet berichtete, es seien mindestens drei Raketen abgefeuert worden. Auch in den Vorstädten Herzlija und Ramat Gan habe es Luftalarm gegeben. Die israelische Armee sprach von Millionen Israelis, die wegen der Angriffe in Bunkern Schutz suchten.

11:14 Uhr – Mehrere Tote nach Angriff auf Palästinensercamp

Bei einem israelischen Angriff auf das palästinensische Flüchtlingscamp Ain al-Hilwah nahe der libanesischen Küstenstadt Sidon sind nach Angaben aus dem Libanon sechs Menschen getötet worden. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, der Angriff aus der vergangenen Nacht habe dem palästinensischen Kommandeur, Munir Al-Makdah, gegolten. Er habe den Angriff allerdings überlebt. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass unter den Opfern Al-Makdahs Ehefrau sowie ein gemeinsamer Sohn gewesen seien. Al-Makdah war ein Vertreter der Al-Aksa-Brigaden im Libanon. Dabei handelt es sich um den militärischen Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

10:32 Uhr – Berichte über schwere Zerstörung bei Beirut

Bei den Angriffen der israelischen Luftwaffe auf mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen Vorort von Beirut sind offenbar auch Gebäude in einem Wohngebiet völlig zerstört worden. Augenzeugen berichteten von massiven Schäden in dem betroffenen Wohngebiet Haret Hreik. Mehrere Gebäude seien dem Erdboden gleich gemacht worden. Straßen seien unter Schutt begraben worden. Am Morgen habe es Aufräumarbeiten gegeben, um die Straßen freizuräumen.

10:06 Uhr – Lufthansa verlängert Flugstopp

Angesichts der Kämpfe im Nahen Osten verlängert die Lufthansa ihren Flugstopp nach Israel und den Libanon. Bis einschließlich 31. Oktober würden Flüge nach Tel Aviv gestrichen und bis 30. November Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut, teilte die Airline in Frankfurt mit. Flüge nach Teheran bleiben zudem bis 14. Oktober ausgesetzt. Die Kernmarke Lufthansa Airline hatte bereits entschieden, Flüge nach Teheran bis einschließlich 26. Oktober auszusetzen.

Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.

09:01 Uhr – Israels Armee meldet „schwere Gefechte“ im Süden des Libanon

Die Armee erklärte, in der Region gebe es „schwere Gefechte“. Armeesprecher Avihai Adraee warnte die Menschen im Libanon in einer auf arabisch verfassten Mitteilung im Onlinedienst Telegram davor, mit Fahrzeugen in den Südlibanon zu fahren. Die Menschen werden in der Mitteilung dazu aufgerufen, nicht südlich des Litani-Flusses zu fahren, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Laut einer UN-Resolution dürfen Hisbollah-Kämpfer sich nicht südlich dieser Linie aufhalten.

08:41 Uhr – Israel: Waffenfabriken der Hisbollah bei Beirut angegriffen

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen Vorort von Beirut angegriffen. Die Angriffe seien mithilfe von Geheimdiensthinweisen erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Es seien Schritte unternommen worden, um möglichen Schaden an Zivilisten zu verringern. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer bei den Angriffen, die schon am späten Montagabend erfolgten.

08:30 Uhr – Neue Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel

Es seien mehrere Geschosse vom Libanon aus auf das Gebiet um die Grenzstadt Metulla und den Ort Avivim abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen, andere eingeschlagen, teilweise auf offenem Gebiet. Die Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen. Die Hisbollah reklamierte die Angriffe auf Metulla für sich. Ziel seien Ansammlungen von Soldaten gewesen. Die Armee hatte das Gebiet vor Beginn des Bodeneinsatzes im Süden des Libanons zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

08:16 Uhr – Hisbollah: Schüsse auf israelische Soldaten

Die radikalislamische Hisbollah meldet, dass sie israelische Soldaten jenseits der Grenze auf israelischem Gebiet beschossen habe. Auf die Erklärung Israels, mit einer begrenzten Bodenoffensive im Libanon begonnen zu haben, geht die Miliz nicht ein.

07:10 Uhr – USA warnen Iran vor Angriff auf Israel

Die USA warnen den Iran vor Angriffen auf Israel. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieb auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant: „Ich habe erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte.“ Er habe deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützen.

Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge, der sich auf US-amerikanische und israelische Beamte beruft, verlegen die USA weitere militärische Mittel in den Nahen Osten, um den Iran abzuschrecken. Dem Bericht zufolge plant das US-Verteidigungsministerium eine Aufstockung der im Nahen Osten stationierten F-15E-, F-16- und A-10-Kampfflugzeuge der Air Force.

06:11 Uhr – USA: Bodenoffensive vom Völkerrecht gedeckt

Die „begrenzten Operationen“ der israelischen Armee im Südlibanon sind aus Sicht des nationalen Sicherheitsrats der USA von dem völkerrechtlich verbrieften Recht Israels auf Selbstverteidigung gedeckt. „Dies steht im Einklang mit Israels Recht, seine Bürger zu verteidigen und Zivilisten sicher in ihre Häuser zurückzubringen. Wir unterstützen das Recht Israels, sich gegen die Hisbollah und alle vom Iran unterstützten Terrorgruppen zu verteidigen. Natürlich wissen wir, dass eine schleichende Ausweitung der Mission ein Risiko darstellen kann, und wir werden dies weiterhin mit den Israelis besprechen“, teilte der nationale Sicherheitsrat der USA mit.

03:24 Uhr – Drei Tote bei israelischem Angriff auf Syrien

In Syrien sind nach Angaben syrischer Staatsmedien mindestens drei Menschen getötet worden. Der „israelische Feind“ habe „einen Luftangriff mit Kampfflugzeugen und Drohnen aus Richtung des besetzten syrischen Golan gestartet“, berichtete die offizielle syrische Nachrichtenagentur Sana am Dienstag unter Berufung auf Armeekreise. Bei Angriffen auf „mehrere“ Ziele in der Hauptstadt Damaskus seien mindestens drei Zivilisten getötet und neun weitere Menschen verletzt worden. Unter den Opfern soll sich auch eine Journalistin befinden. Israel äußert sich nur selten konkret zu seinen Luftangriffen in Syrien, betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass der Iran seinen Einfluss bis an die israelischen Staatsgrenzen ausdehne.

01:32 Uhr – Israel beginnt Bodenoffensive im Libanon

Israel hat eine Bodenoffensive im Libanon begonnen. Das teilte die Armee am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X mit. Vor einigen Stunden habe man „mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen auf der Grundlage präziser Geheimdienstinformationen gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon“ begonnen. Diese Ziele befänden sich in grenznahen Dörfern und stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in Nordisrael dar. Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützten die Bodentruppen mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele in diesem Gebiet.

30. September, 23:53 Uhr – Fast 100 weitere Tote

Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Abend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen. Schwarze Rauchwolken stiegen demnach über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf. Fernsehbilder zeigten ebenfalls schwere Explosionen, die den Himmel orangefarben aufleuchten ließen. Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort, das nach eigenen Angaben Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon bombardiert. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet und mehr als 170 weitere verletzt worden seien. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und militanten Mitgliedern der Hisbollah.

22:15 Uhr – Israelische Armee warnt Einwohner im Süden von Beirut

Ein Sprecher der israelischen Armee hat über soziale Medien Einwohner der südlichen Vororte von Beirut zum Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert. Wer in Gebäuden lebe, die auf einer in diesen Posts verbreiteten Karte eingezeichnet waren, befinde sich in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah, hieß es weiter. Das israelische Militär werde gewaltsam gegen diese Einrichtungen vorgehen. Aus Sicherheitsgründen seien die Bewohner im Umkreis von 500 Metern aufgerufen, ihre Häuser sofort zu verlassen, so die Warnung.

21:44 Uhr – Bundeswehr-Maschine mit Botschaftspersonal aus Beirut in Berlin gelandet

Eine Bundeswehr-Maschine mit Personal der deutschen Botschaft im Libanon ist in Deutschland angekommen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Maschine aus Beirut sei am Hauptstadtflughafen BER gelandet. Sie war demnach zuvor in die libanesische Hauptstadt geflogen, um besonders gefährdete Deutsche sowie Angehörige von Botschaft und deutschen Mittlerorganisationen auszufliegen.

Zuvor hatten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mitgeteilt, dass „nicht dringend benötigtes Personal“ sowie Angehörige der Botschaftsmitarbeiter ausgeflogen werden sollten. Auch aufgrund medizinischer Umstände besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige sollten mitgenommen werden.

21:11 Uhr – Sprecher: UN-Friedenstruppen im Libanon können nicht patrouillieren

Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Libanon können angesichts der Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz nach Angaben der UNO derzeit keine Patrouillen ausführen. Wegen der Intensität des Raketenbeschusses „können sie nicht patrouillieren“, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York.

Die Unifil-Blauhelme blieben im Einsatzgebiet der Mission in Stellung, teilte Dujarric mit. Die Intensität der Kämpfe schränke jedoch ihre Bewegungsfreiheit ein sowie ihre Fähigkeit, ihre Aufgaben zu erfüllen.

20:47 Uhr – Insider: Libanons Armee zieht sich von Grenze zurück

Die libanesische Armee hat sich einem Insider zufolge von der Grenze zu Israel zurückgezogen. Die Soldaten stünden nun fünf Kilometer nördlich davon, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus libanesischen Sicherheitskreisen.

20:20 Uhr – Israel informiert US-Regierung über „begrenzte“ Bodeneinsätze im Libanon

Israel hat nach Angaben aus Washington mit „begrenzten“ Bodeneinsätze gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon begonnen. „Sie haben uns darüber informiert, dass sie derzeit begrenzte Operationen gegen die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze ausführen“, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Montag in Washington. Derweil landete eine Bundeswehr-Maschine mit Personal der deutschen Botschaft im Libanon am Hauptstadtflughafen BER.

Miller sagte weiter, die USA hätten „einige Gespräche“ mit den Israelis „über dieses Thema“ gehabt. Er lehnte es ab, weitere Angaben zu den Gesprächen zu machen. Miller sagte, es bleibe Israel überlassen, „über seine militärischen Operationen“ zu informieren.

20:00 Uhr – Israels Militär erklärt Teile von Nordisrael zum Sperrgebiet

Israels Militär ruft drei Sperrgebiete im Norden des Landes aus. Namentlich werden die Umgebungen von Metula, Misgav Am und Kfar Giladi genannt. Die Entscheidung sei nach einer Überprüfung der Lage getroffen worden, heißt es in einer Erklärung. Alle drei Orte liegen vergleichsweise nahe beieinander an der Grenze zum Libanon.

19:13 Uhr – Angeblich erste kleinere Bodeneinsätze Israels im Libanon

Israel hat nach Informationen der Nachrichtenagentur AP bereits erste kleinere und begrenzte Bodeneinsätze auf der libanesischen Seite der Grenze begonnen. Eine größere Bodenoperation werde derzeit geplant, erfuhr die AP am Montag von zwei mit der Entwicklung vertrauten Gewährsleuten, einem aus den USA und einem aus einem anderen westlichen Staat. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Bestätigung.

19:10 Uhr – Gegend der Nasrallah-Tötung ähnelt Geisterstadt

Die Gegend südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut, in der Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah durch einen israelischen Luftangriff getötet wurde, gleicht mittlerweile einer Geisterstadt. Zehntausende Familien sind in dem Land vor den Angriffen geflohen – so auch aus Dahijeh, wo Israels Militär nach eigener Darstellung Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah angreift. Es gebe ein „massives Ausmaß an Zerstörung“, sagte eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur. Überall seien Trümmer von zerstörten Gebäuden zu sehen, am Himmel seien Drohnen zu hören.

19:06 Uhr – Aufstellung von Israels Truppen deutet auf baldige Bodenoffensive

Die Aufstellung der israelischen Truppen deutet einem US-Vertreter zufolge darauf hin, dass eine Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon unmittelbar bevorstehen könnte. Details zu den israelischen Truppen nennt der Insider, der anonym bleiben will, nicht.

18:45 Uhr – Israel kündigt neue Phase des Krieges an

Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant hat von einer unmittelbar bevorstehenden neuen Phase des Krieges an der Grenze zum Libanon gesprochen und damit Spekulationen über eine bevorstehende israelische Invasion genährt. „Die nächste Phase im Krieg gegen die Hisbollah beginnt bald“, hieß es am Montag in einer Mitteilung seines Büros. Gallant sprach zudem vor Soldaten im Norden des Landes vom Kriegsziel, den aus dem Grenzgebiet geflohenen Israelis die Rückkehr zu ermöglichen. „Wir werden alle Mittel einsetzen, die erforderlich sein sollten – ihre Streitkräfte, andere Streitkräfte, aus der Luft, zur See und zu Lande“, sagte er. „Viel Glück.“

18:22 Uhr – Huthi drohen mit noch mehr Angriffen

Die Huthi-Rebellen im Jemen kündigen als Reaktion auf den Angriff Israels eine Verstärkung ihrer militärischen Einsätze gegen das Land an. Das israelische Militär hatte am Sonntag mit Kampfflugzeugen Ziele der Rebellen im Jemen angegriffen. Dabei seien fünf Menschen getötet und fast 60 verletzt worden, sagt ein Sprecher der Huthi. Die Huthi sind Teil der sogenannten Achse des Widerstandes, die vom Iran geführt wird und zu der neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie militante Gruppen im Irak und in Syrien gehören.

18:10 Uhr – USA schicken Tausende Soldaten in die Region

Die USA wollen zusätzliche Luftstreitkräfte in den Nahen Osten schicken. Mehrere Tausend Soldaten sollten in der Region für Sicherheit sorgen und wenn nötig, Israel verteidigen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Vorgesehen sei der zusätzliche Einsatz mehrerer Staffeln Kampfflugzeuge, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.

Das zusätzliche Personal umfasst den Angaben zufolge Staffeln der Flugzeugtypen F-15E, F-16, A-10 und F-22 sowie das zu ihrer Unterstützung erforderliche Personal. Die Kampfflugzeuge sollten ursprünglich im Rotationsverfahren einfliegen und Staffeln ersetzen, die bereits im Nahen Osten sind. Letztere sollen jetzt vor Ort bleiben und durch die neuen Verbände auf doppelte Stärke gebracht werden. Singh betonte, Ziel des Einsatzes sei keine Evakuierung. Vielmehr sollten die Maschinen die US-Streitkräfte in der Region schützen.

18:01 Uhr – Biden: Israel sollte „aufhören“

US-Präsident Joe Biden hat seine deutliche Ablehnung einer möglichen Bodenoffensive des israelischen Militärs im Libanon zum Ausdruck gebracht. Er sei sich der Lage sehr bewusst und sehr dafür, „dass sie aufhören“, antwortete Biden auf die Frage, ob er von den Berichten über israelische Pläne für einen begrenzten Bodeneinsatz Bescheid wisse. „Wir sollten jetzt eine Waffenruhe haben“, sagte der US-Präsident weiter.

17:50 Uhr – Israels Geheimdienst spricht von vereitelten Attentatsplänen Irans

Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat nach eigenen Angaben mehrere iranische Attentatspläne in Israel vereitelt. Einige dieser Pläne seien schon weit fortgeschritten gewesen, hieß es in einer in israelischen Medien veröffentlichten Stellungnahme, in der aber keine Details zu Anschlagszielen genannt wurden.

Der Iran habe versucht, israelische Zivilisten zu rekrutieren, die Anschläge auf hohe Regierungsbeamte verüben sollten, hieß es nur. Auch online seien Versuche unternommen worden, Israelis zu finden, die etwa Geld oder Mobiltelefone an bestimmten Orten platzieren sollten, hieß es.

16:48 Uhr – Israel hat USA über Plan für Bodenoffensive informiert

Israel hat einer Zeitung zufolge die US-Regierung über seinen Plan für eine Bodenoffensive im Libanon informiert. Diese solle begrenzt sein und könne jeden Moment beginnen, berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten US-Vertreter. Der Einsatz solle vom Umfang her kleiner sein als der Krieg gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz 2006. Ziel sei es, die Sicherheit für die Kommunen an der Grenze zum Libanon zu gewährleisten. Stellungnahmen der genannten Regierungen und Gruppen liegen nicht vor. Eine Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah dürfte die Furcht vor einer Ausweitung des Krieges unter Einbeziehung des Irans und der USA nähren.

16:02 Uhr – Botschaftspersonal wird evakuiert

Die Bundeswehr hat ein Flugzeug zur Evakuierung von Personal der deutschen Botschaft im Libanon entsandt. Die Maschine sei am Montag nach Beirut geflogen, teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mit. Diese solle „nicht dringend benötigtes Personal“ sowie Angehörige der Botschaftsmitarbeiter ausfliegen.

15:47 Uhr – Netanjahu warnt Iraner

In einer Videobotschaft an die iranische Bevölkerung hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betont, es gebe im Nahen Osten keinen Ort, den sein Land nicht erreichen könne. „Fragt Mohammed Deif. Fragt Nasrallah“, sagte er in Bezug auf die gezielt getöteten Führer von Hamas und Hisbollah.

15:42 Uhr – Israels Verteidigungsminister: Nasrallahs Tod wichtige Etappe, aber nicht die letzte

Der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant hat klargestellt, dass mit der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah der Kampf gegen die pro-iranische Miliz nicht zu Ende ist. „Die Eliminierung von Nasrallah ist eine wichtige Etappe, aber nicht die letzte“, sagte Gallant beim Besuch einer israelischen Panzer-Einheit an der Grenze zum Libanon. „Um die Rückkehr der Gemeinden im Norden Israels sicherzustellen, werden wir all unsere Kapazitäten einsetzen.“

15:40 Uhr – Baerbock: Nasrallah war ein „Terrorist und Mörder“

Nach Warnungen vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten nach der Tötung von Hassan Nasrallah hat Außenministerin Annalena Baerbock den Hisbollah-Chef als Terroristen tituliert. „Nasrallah war ein Terrorist und Mörder“, sagte die Grünen-Politikerin am Rande eines Fraktionskongresses in Berlin. Am Sonntag hatte die Ministerin die Lage im Nahen Osten nach der Tötung Nasrallahs als „brandgefährlich“ bezeichnet und deutliche Kritik an Israels Vorgehen erkennen lassen: „Es droht die Destabilisierung des ganzen Libanons. Und das ist in keiner Weise im Interesse der Sicherheit Israels“, hatte sie gesagt.

15:05 Uhr – Libanesischer Ministerpräsident fordert Waffenruhe

Der libanesische Ministerpräsident Naschib Mikati hat eine Waffenruhe im Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz gefordert. „Der Schlüssel zur Lösung ist die Beendigung der israelischen Aggression gegen den Libanon“, hieß es in einer Erklärung Mikatis, die am Montag nach einem Treffen des libanesischen Regierungschefs mit dem französischen Außenminister Jean-Noel Barrot in Beirut veröffentlicht wurde.

14:20 Uhr – Israelische Spezialeinheiten sollen in den Libanon eingedrungen sein

Israelische Spezialeinheiten sollen bereits kleine, gezielte Aktionen im Südlibanon durchgeführt haben, berichtet das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf anonyme Quellen. Die Aktionen fanden demnach kürzlich als auch in den vergangenen Monaten statt. Amir Avivi, ein ehemaliger hochrangiger israelischer Militärbeamter, der weiterhin vom israelischen Verteidigungsministerium unterrichtet wird, sagte dem „Wall Street Journal“ zufolge, ein Bodenangriff Israels stehe unmittelbar bevor. Israelische Spezialeinheiten nähmen kleinere Aktionen im Libanon vor, um Informationen zu sammeln: „Die israelischen Streitkräfte haben Vorbereitungen für einen Bodenangriff getroffen“, sagte Avivi. „Insgesamt beinhaltet dies immer auch Spezialoperationen. Das ist Teil des Prozesses.“

Auch die „New York Times“ berichtet von Aktionen in den vergangenen Tagen. Die Zeitung beruft sich auf sechs israelische Offiziere und Beamte. Mit den Aktionen habe man Stellungen der Hisbollah nahe der Nordgrenze Israels sammeln sowie Tunnel und militärische Infrastruktur der Hisbollah identifizieren wollen. Noch sei keine endgültige Entscheidung darüber gefallen, ob und wann eine große Bodenoperation im Libanon gestartet werden solle. Es wäre die erste israelische Bodenoffensive seit 2006.

13:34 Uhr – Auswärtiges Amt hält Evakuierung Deutscher für noch nicht nötig

Die Bundesregierung sieht die Entwicklung im Libanon mit wachsender Sorge, hält die Evakuierung aller deutschen Staatsangehörigen aber noch nicht für nötig. Derzeit hielten sich 1800 registrierte deutsche Staatsangehörige in dem Land auf, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes am Montag in Berlin. Deutsche in der Region könnte aber über die noch offenen Flughäfen etwa in Beirut mit kommerziellen Flügen ausreisen, fügte er hinzu.

dpa/AFP/Reuters/AP/luz/sos/jag

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