Geopolitik

Libanon: ++ Israelische Armee bombardiert Hisbollah-Kommandozentrale ++ | ABC-Z

Die Hamas hat den Tod ihres Kommandeurs Said Atallah Ali bei einem israelischen Luftangriff im Libanon bestätigt. Ali, seine Frau und ihre beiden Töchter seien am Samstagmorgen im Flüchtlingslager Beddawi nördlich von Tripoli getötet worden, teilte die Hamas mit. Israel hat seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der militant-islamistischen Hamas vor knapp einem Jahr mehrere Hamas-Funktionäre im Libanon getötet.Israel setzt seinen Einsatz im Libanon seit Beginn der Bodenoffensive fort. Die Hauptstadt Beirut wurde in der Nacht Ziel massiver Bombardierungen des israelischen Militärs, auch im Westjordanland flog die Luftwaffe Einsätze. Gleichzeitig wurde Israel selbst weiterhin von Hisbollah-Kämpfern aus dem Libanon angegriffen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

14:25 Uhr – Israelisches Militär zerstört weitere Tunnel und Waffenlager im Libanon

Israelische Bodentruppen haben im Südlibanon nach Angaben der Armee weitere Tunnel der Hisbollah-Miliz und Waffenlager zerstört. Diese Ziele seien in bergige, dicht bebaute und mit Sprengstofffallen versehene Gebiete eingebettet. Waffen und Munition seien oft in Wohnhäusern versteckt. Bei unterirdischen Kampfeinsätzen seien Tunnelanlagen gesprengt worden, die Hisbollah-Terroristen genutzt hätten, um sich der Grenze zu Israel zu nähern. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

14:15 Uhr – Israelische Armee bereitet laut Militärvertreter Reaktion auf Irans Raketenangriff vor

Nach Angaben eines Militärvertreters am Samstag bereitet die israelische Armee „eine Antwort auf den beispiellosen und unrechtmäßigen iranischen Angriff auf israelische Zivilisten und Israel vor“. Genauere Angaben zur Art oder dem Zeitpunkt der geplanten Reaktion machte der Militärvertreter, der anonym bleiben wollte, nicht. Der Iran hatte Israel am Dienstagabend mit rund 200 Raketen angegriffen, ein Großteil davon konnte nach israelischen Angaben abgefangen werden.

Die israelische Zeitung „Haaretz“ berichtete unter Berufung auf die Armee, die Reaktion werde „bedeutend“ sein. Die Armee „bereitet sich auf einen bedeutenden Angriff im Iran vor, nachdem diese Woche ein Raketenangriff aus Teheran erfolgte“, berichtete die Zeitung. Die Armee schließe nicht aus, „dass der Iran nach dem israelischen Angriff erneut Raketen auf israelisches Gebiet abschießt“, hieß es laut der Zeitung weiter.

13:29 Uhr – Iranischer Außenminister drängt auf Waffenruhe

Der iranische Außenminister Abbas Aragtschi hat bei seinem Besuch in Syrien die Notwendigkeit einer Waffenruhe im Libanon und im Gazastreifen bekräftigt. „Die wichtigste Frage heute ist die Waffenruhe, besonders im Libanon und im Gazastreifen“, sagte Aragtschi am Samstag bei seiner Ankunft in der syrischen Hauptstadt Damaskus vor Journalisten. Weiter sagte Aragtschi: „Es gibt Initiativen, es gibt Konsultationen, von denen wir hoffen, dass sie erfolgreich sein werden.“ Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

12:30 Uhr – Hisbollah-Führer Safieddine nicht erreichbar

Der führende Hisbollah-Funktionär Hashem Safieddine ist libanesischen Sicherheitskreisen zufolge seit Freitag nicht erreichbar.

Anhaltende israelische Luftangriffe auf die Vororte im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut hinderten die Rettungskräfte daran, die Stelle zu durchsuchen, an der Safieddine vermutet werde, sagen drei Insider. Dort hatte das israelische Militär auf ein Gebäude gezielt, in dem Safieddine vermutet wurde. Über sein Schicksal ist nichts bekannt. Er galt als der aussichtsreichste Kandidat für die Nachfolge des von Israel Ende September gezielt getöteten Hisbollah-Anführers Hassan Nasrallah.

12:20 Uhr – Hamas bestätigt Tod ihres Kommandeurs

Die Hamas hat den Tod ihres Kommandeurs Said Atallah Ali bei einem israelischen Luftangriff im Libanon bestätigt. Ali, seine Frau und ihre beiden Töchter seien am Samstagmorgen im Flüchtlingslager Beddawi nördlich von Tripoli getötet worden, teilte die Hamas mit. Er gehörte zum militärischen Flügel der Hamas, den Kassam-Brigaden.

11:24 Uhr – Israelische Armee bombardiert Hisbollah-Kommandozentrale

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben eine Moschee neben einem Krankenhaus im Südlibanon bombardiert. In dem Gotteshaus sei eine Kommandozentrale der Schiitenmiliz Hisbollah versteckt gewesen, teilte die Armee weiter mit. Von dort aus habe die Terrororganisation Angriffe auf israelische Soldaten und auf Israel geplant und ausgeführt.

Die nationale libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, auch das an die Moschee angrenzende Krankenhaus Salah Ghandour in der Stadt Bint Dschubail sei bei dem Angriff am Freitag getroffen worden. Mindestens neun Mitglieder des medizinischen Personals seien verletzt worden. Das Personal des Krankenhauses sei zum größten Teil evakuiert worden.

Über das Schicksal der Patienten wurde zunächst nichts bekannt. Ihre Verlegung in andere Krankenhäuser dürfte wegen der kriegsähnlichen Lage im Südlibanon jedoch sehr schwierig sein. Zudem haben schon mindestens vier Krankenhäuser im Südlibanon wegen der Kämpfe den Betrieb eingestellt. Die restlichen sind überfüllt. Die israelische Armee betonte, vor dem Angriff seien Warnungen an Anwohner und das Krankenhaus verschickt worden. Zudem habe es Gespräche mit Vertretern von Ortschaften gegeben, in denen die Hisbollah Krankenhäuser für militärische Zwecke missbraucht habe. Dabei sei gefordert worden, solche militärischen Aktivitäten in Krankenhäusern sofort zu beenden.

09:45 Uhr – Israel bombardiert Ziele in Nordlibanon

Israel hat libanesischen Angaben zufolge erstmals Ziele im Norden des Landes angegriffen. Bei dem Bombardement eines palästinensischen Flüchtlingslagers in Tripoli sei ein hochrangiger Vertreter der Hamas, seine Frau und zwei Kinder getötet worden, verlautete am Samstag aus libanesischen Sicherheitskreisen. Der Hamas nahestehende Medien berichteten, es habe sich um einen Anführer der Al-Kassam-Brigaden, dem militärischen Arm der radikal-islamischen Gruppierung, gehandelt. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Angriff auf Tripoli.

08:55 Uhr – Israels Militär warnt Libanesen vor Rückkehr

Das israelische Militär hat geflüchtete Libanesen dazu aufgerufen, nicht zu ihren Wohnorten zurückzukehren. Die israelischen Angriffe auf Dörfer im Libanon würden fortgesetzt, erklärte ein Armeesprecher auf der Plattform X. Um welche Dörfer es sich handelte, führte er nicht genauer aus. Seit Beginn der intensiven Angriffe ruft das israelische Militär die Menschen in bestimmten Gebieten des Libanons immer wieder zur Flucht auf. Darauf folgen in der Regel Luftangriffe der israelischen Armee.

08:40 Uhr – Uno will Truppen im Libanon nicht verlegen

Die Uno will Israels Aufforderung, Teile ihrer Unifil-Friedenstruppe im Libanon zu verlegen, nicht nachkommen. Die Soldaten der UN-Beobachtermission würden „ihre Stellungen beibehalten“, hieß es am Samstag in einer Erklärung von Unifil. Israel hatte die UN-Friedenstruppe demnach am 30. September zum „Rückzug der Blauhelme von einigen ihrer Positionen“ aufgerufen, da die israelische Armee „begrenzte Bodeneinsätze im Libanon“ plane. Die Soldaten der Friedenstruppe blieben aber „auf all ihren Positionen und die UN-Flagge weht weiterhin“, hieß es in der Erklärung.

07:55 Uhr – Iranischer Außenminister in Damaskus eingetroffen

Der iranische Außenminister Abbas Arakchi ist in der syrischen Hauptstadt Damaskus eingetroffen. Arakchi wolle dort unter anderem Gespräche über die Situation in der Region führen, teilt ein Sprecher des iranischen Außenministeriums mit. Tags zuvor war der Minister zu Gesprächen in Beirut.

05:40 Uhr – Südkorea fliegt Menschen aus

Ein südkoreanisches Militärtransportflugzeug evakuiert inmitten eskalierender Spannungen 97 südkoreanische Staatsbürger und Familienangehörige aus dem Libanon. Das teilt das Außenministerium des Landes mit. Ein KC-330-Flugzeug landete am Freitagmorgen in Beirut und startete am Nachmittag mit den Evakuierten, zu denen auch libanesische Familienangehörige gehören. Die Maschine soll am Samstag auf einem Militärflugplatz südlich der Hauptstadt Seoul landen, hieß es weiter. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap sollen die im Libanon stationierten südkoreanischen Diplomaten jedoch im Land bleiben.

01:48 Uhr – Trump fordert Angriff auf Irans Atomanlagen

Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat sich für einen israelischen Angriff auf iranische Atomanlagen ausgesprochen. Als Präsident Joe Biden nach der Möglichkeit eines israelischen Angriffs auf die nuklearen Einrichtungen im Iran gefragt worden sei, „hätte die Antwort lauten müssen: Zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern“, sagte Trump bei einer Wahlkampfkundgebung im US-Bundesstaat North Carolina.

00.56 Uhr – Explosion in Beirut

Am frühen Samstagmorgen war in den südlichen Vororten von Beirut eine Explosion zu hören. Das meldet die Agentur Reuters. Die Explosion ereignete sich kurz nachdem das israelische Militär die Bewohner der Gegend aufgefordert hatte, diese sofort zu verlassen.

00:34 Uhr – USA geben Hilfe frei

Die Vereinigten Staaten werden fast 157 Millionen Dollar an humanitärer Hilfe für die vom Konflikt betroffene Bevölkerung im Libanon bereitstellen. Das teilt das US-Außenministerium am Freitag (Ortszeit) in einer Erklärung mit. „Mit diesen Mitteln werden neue und bestehende Bedürfnisse von Binnenvertriebenen und Flüchtlingen im Libanon und in den Gemeinden, die sie aufnehmen, gedeckt. Die Hilfe wird auch diejenigen unterstützen, die in das benachbarte Syrien fliehen“, so das Außenministerium.

00:15 Uhr – Israel ruft zur Flucht auf

Das israelische Militär ruft in den frühen Morgenstunden des Samstags die Bewohner der südlichen Vororte von Beirut auf, diese sofort zu verlassen.

Freitag, 4. Oktober

22:04 Uhr – UN geben weitere Millionenhilfen für Libanon frei

Für die Notversorgung der Zivilbevölkerung im Libanon sind weitere zwei Millionen Dollar (rund 1,8 Millionen Euro) aus einem für das Land eingerichteten Hilfsfonds freigegeben worden. Die Maßnahme habe der UN-Nothilfekoordinator für den Libanon, Imran Riza, veranlasst, teilte UN-Sprecher Stéphane Dujarric am Freitag mit. Aus dem sogenannten Lebanon Humanitarian Fund sind demnach bereits zehn Millionen Dollar geflossen sowie zusätzliche zehn Millionen Dollar aus dem zentralen Nothilfe-Topf der Vereinten Nationen.

21:28 Uhr – Niederlande fliegen 185 Menschen aus dem Libanon aus

Mit einer Maschine des niederländischen Militärs haben 185 Menschen die libanesische Hauptstadt Beirut verlassen. Etwas mehr als 100 von ihnen seien niederländische Staatsbürger, teilte das Außenministerium in Den Haag mit.

Auch Belgier, Finnen und Iren waren an Bord des Airbus A330, der am Freitagabend auf dem Luftwaffenstützpunkt in Eindhoven landete. Am Samstag sei ein weiterer Evakuierungsflug geplant, berichtete die Nachrichtenagentur ANP.

Bis Freitagabend hatten sich demnach rund 500 Menschen für eine Rückholung aus dem Libanon in die Niederlande angemeldet. Zuvor hatten bereits mehrere andere Staaten Hunderte ihrer Bürger ausgeflogen – darunter Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien.

21:20 Uhr – Biden rät Israel von Angriffen auf Irans Öl-Industrie ab

US-Präsident Joe Biden hat Israel von Angriffen auf die Infrastruktur der iranischen Öl-Industrie abgeraten. „Wenn ich an ihrer Stelle wäre, würde ich über andere Alternativen nachdenken, als Ölfelder anzugreifen“, sagte Biden bei einem überraschenden Auftritt in der regelmäßigen Pressekonferenz des Weißen Hauses, die normalerweise von seiner Sprecherin abgehalten wird.

Er erklärte, die Israelis hätten sich bislang nicht festgelegt, wie sie auf den iranischen Angriff von Dienstagabend reagieren wollten.

19:00 Uhr – Bundeswehr bringt weitere 219 Deutsche aus Beirut weg

Die Bundeswehr hat weitere 219 besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige aus der libanesischen Hauptstadt Beirut nach Deutschland ausgeflogen. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es, im Rahmen der sogenannten diplomatischen Abholung seien damit insgesamt 460 Menschen aus dem Libanon aus dem Land gebracht worden. Je nach Bedarf und Lage würden weitere Flüge vorbereitet. Der Airbus A330 der multinationalen Lufttransporteinheit MMU landete am Abend in Köln.

18:45 Uhr – Libanon feuert laut Israel 180 Geschosse ab

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge wieder intensiven Beschuss aus dem Libanon registriert. Rund 180 Geschosse seien aus dem Nachbarland Richtung Israel gefeuert worden, teilte das israelische Militär mit.

18:23 Uhr – Drei Krankenhäuser im Libanon stellen Betrieb ein

Drei Krankenhäuser haben im Libanon am Freitag ihren Betrieb eingestellt. Das Sainte-Thérèse-Krankenhaus am Rande der südlichen Vororte der Hauptstadt Beirut meldete laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA „schwere Schäden“. Zudem war demnach am Donnerstag die Umgebung des Gebäudes von „israelischen Kampfflugzeugen“ beschossen worden.

Das Mais-al-Dschabal-Krankenhaus unweit der Grenze zu Israel kündigte ebenfalls „die Einstellung der Arbeit aller Abteilungen“ an und begründete dies unter anderem mit „feindlichen Angriffen auf das Krankenhaus“ seit Oktober vergangenen Jahres. Zudem gebe es Probleme bei der Versorgung und dem Zugang des Personals.

Der Direktor des staatlichen Krankenhauses von Mardsch Ajun im Südlibanon, Mouenes Kalakesch, sagte der Nachrichtenagentur AFP, bei einem israelischen Luftangriff am Haupteingang der Klinik seien Rettungswagen und Sanitäter getroffen worden. Laut NNA wurden bei dem Luftangriff vier Sanitäter des der Hisbollah-Miliz nahestehenden Islamischen Gesundheitskomitees getötet. Personalkürzungen sowie der jüngste Angriff hätten die Schließung des Krankenhauses erforderlich gemacht, sagte Kalakesch.

18:21 Uhr – Zwei Soldaten in Nordisrael getötet

Im Norden Israels sind nach Armeeangaben zwei Soldaten ums Leben gekommen. Israelischen Medien zufolge sollen sie bei einem Drohnenangriff von proiranischen Milizen aus dem Irak auf einen israelischen Armeestützpunkt getötet worden sein. Die Armee nannte keine Details. In der „Times of Israel“ hieß es unter Berufung auf das Militär, die Drohnen seien mit Sprengstoff beladen gewesen. Eine habe die Armeebasis auf den von Israel annektierten Golanhöhen getroffen. Zwei weitere Soldaten seien schwer verletzt worden, hieß es von der israelischen Armee. Medien zufolge wurden insgesamt 24 Soldaten verletzt.

16:30 Uhr – UN-Hilfslieferung mit 30 Tonnen medizinischer Güter trifft im Libanon ein

Im Libanon ist erstmals seit der Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz eine Hilfslieferung der Vereinten Nationen per Flugzeug eingetroffen. Sie umfasse 30 Tonnen medizinische Hilfsgüter, mit denen zehntausende Menschen behandelt werden könnten, teilte die Regionaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation WHO, Hanan Balkhy, am Freitag im Onlinedienst X mit.

15:45 Uhr – Israels Armee: Rund 250 Hisbollah-Mitglieder getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben seit Beginn ihrer Bodenoffensive im Südlibanon rund 250 Mitglieder der Hisbollah getötet. „Es ist uns gelungen, der Hisbollah einen schweren Schlag zu versetzen“, sagte Armeesprecher Nadav Schoschani. Unter den Getöteten seien fünf Bataillonskommandeure und weitere Kommandeure der vom Iran unterstützten Miliz. Allein in den vergangenen 24 Stunden seien 100 Hisbollah-Mitglieder etwa bei Nahkämpfen und bei Luftangriffen ums Leben gekommen. Die Hisbollah bestätigte dies zunächst nicht.

14:42 Uhr – Iran steht fest an der Seite seiner Freunde im Libanon, erklärt der Außenminister

Der iranische Außenminister Abbas Araghchi hat bei einem Besuch in Beirut den „Freunden Teherans“ im Libanon die Unterstützung des Iran zugesagt. Die Islamische Republik Iran stehe „fest an der Seite ihrer Freunde im Libanon“, erklärte Araghchi. Teheran unterstütze den Libanon, seine schiitische muslimische Gemeinschaft und die Hisbollah-Miliz, und „es war notwendig, dies persönlich zu sagen“, fügte er hinzu. Es ist der erste Besuch eines iranischen Regierungsvertreters im Libanon seit der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem israelischen Angriff in Beirut vor rund einer Woche.

14:21 Uhr – Israel: Waffen-Tunnel von Syrien in den Libanon zerstört

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben einen dreieinhalb Kilometer langen Tunnel unter der syrisch-libanesischen Grenze zerstört. Kampfflugzeuge hätten den Tunnel in der Nähe des Grenzübergangs Masnaa am Donnerstag bombardiert, teilte die Armee weiter mit. Der Tunnel sei so geräumig gewesen, dass große Mengen von Waffen hindurchgeschleust werden konnten. Er habe auch als Lagerraum für Kriegsmaterial gedient, betonte die Armee. Der Kommandeur für die Hisbollah-Einheit 4400, die für den Waffenschmuggel zuständig gewesen sei, Mohammed Jafar Katsir, sei bereits in den vergangenen Tagen getötet worden.

Nach Angaben der libanesischen Armee gab es auch am Freitagmorgen einen israelischen Angriff bei dem Grenzübergang Masnaa. Die auch für Flüchtlinge wichtige Straße nach Syrien sei getroffen und der Grenzübergang geschlossen worden. Menschen flüchteten den Berichten zufolge zu Fuß weiter Richtung Syrien.

12:10 Uhr – Irans Führer droht mit weiteren Angriffen

Der Iran will seine Anti-Israel-Politik unverändert fortführen. „Wir haben (gegen Israel) eine Mission, die werden wir konsequent durchführen, aber auch nichts überstürzen,“ sagte Ajatollah Ali Chamenei während des Freitagsgebets in Teheran.

Die beiden Raketenangriffe des Irans auf Israel im April und vor wenigen Tagen bezeichnete er als „Minimal-Bestrafung des zionistischen Regimes“ und eine legitime Reaktion des Irans. „Wenn notwendig, werden wir das in Zukunft wiederholen“, so der Führer, der laut Verfassung das letzte Wort in allen strategischen Belangen hat.

12:01 Uhr – Israel meldet Tötung von Kommunikationschef

Das israelische Militär hat eigenen Angaben zufolge den Chef der Hisbollah-Kommunikationsnetzwerke, Mohammed Raschid Sakafi, getötet. Er sei am Donnerstag durch einen präzisen, auf Geheimdienstinformationen basierenden Angriff in Beirut „eliminiert“ worden, teilt das Militär mit. Eine Bestätigung der Hisbollah gibt es nicht.

11:30 Uhr – Irans Außenminister zu Gesprächen im Libanon – Nasrallah-Nachfolge ist Thema

Irans Außenminister Abbas Araghchi ist zu Gesprächen im Libanon. Der Besuch in der Hauptstadt Beirut solle Irans Solidarität mit dem libanesischen Volk demonstrieren, so Irans Außenamtssprecher Ismail Baghai auf X. Beobachter vermuten, dass es in den Gesprächen vor allem um die Nachfolge des durch einen israelischen Luftangriff getöteten Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah geht. Der Iran ist engster Verbündeter der Hisbollah-Miliz, die nach dem Tod ihres Anführers enorm geschwächt ist.

Der Minister wird von zwei Abgeordneten sowie dem Chef des iranischen Halbmonds, einer Schwestergesellschaft des Roten Kreuzes begleitet. Laut Außenamtssprecher Baghai erhält der Libanon bei dem Besuch eine Hilfslieferung mit 10 Tonnen Nahrungsmitteln und Medikamenten überreicht.

11:21 Uhr – Beck fordert militärische Unterstützung für Israel

„Israel braucht jetzt alles, um sich selbst verteidigen zu können gegen die iranische Bedrohung“, forderte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Volker Beck, beim Fernsehsender phoenix. Konkret gehe es um den Export von Rüstungsgütern, Munition und Ersatzteilen, für die seit Monaten Anträge auf dem Tisch des Bundessicherheitsrates lägen. Diese würden bisher blockiert, da man sich vor Verwaltungsgerichten in Berlin fürchte.

Beck rechtfertigte eine solche Rüstungsexportpolitik als „gewaltpräventiv“. Wenn klar sei, dass gegen Israel nicht zu gewinnen sei, hielte das „womöglich manche Irre ab, weiter zu eskalieren“. Solange der Plan sei, Israel auszulöschen, sei Diplomatie wirkungslos. Er forderte außerdem ein Ende der wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und dem Iran.

11:02 Uhr – „Retten Sie ihr Leben“ – Israel ruft Libanesen zur Flucht auf

Die israelische Armee warnt die Bewohner 37 weiterer Orte im Südlibanon vor geplanten Angriffen und ruft zur sofortigen Flucht auf. „Zu Ihrer Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser räumen“ und sich Richtung Norden begeben, schreibt ein israelischer Militärsprecher auf Arabisch auf der Plattform X. „Retten Sie ihr Leben“, fügte der Sprecher nachdrücklich hinzu. Jeder, der sich in der Nähe von Mitgliedern, Einrichtungen und Waffen der Hisbollah aufhalte, bringe sein Leben in Gefahr, betonte der Sprecher. Es sei damit zu rechnen, dass jedes Haus, das die Hisbollah für militärische Zwecke nutze, angegriffen werde.

Die von dem Sprecher genannten Orte liegen fast alle südlich des Litani-Flusses. Hinter diesen Fluss, der etwa 30 Kilometer nördlich der faktischen israelisch-libanesischen Grenze von Ost nach West fließt, wollen die Israelis die Hisbollah-Miliz zurückdrängen. So soll die Sicherheit im Norden Israels wiederhergestellt werden, damit rund 60.000 evakuierte Bürger nach Hause zurückkehren können. Auch eine UN-Resolution sieht vor, dass die Hisbollah sich hinter den Litani-Fluss zurückzieht.

10:55 Uhr – Hisbollah-Chef Nasrallah an geheimem Ort „vorläufig“ beigesetzt

Der bei einem israelischen Luftangriff vor einer Woche getötete Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah ist an einem geheimen Ort „vorläufig“ beigesetzt worden. Sein Leichnam solle so lange in dem vorläufigen Grab bleiben, bis eine öffentliche Trauerfeier möglich sei, hieß es in Kreisen der Hisbollah. Grund dafür seien Befürchtungen, dass Israel während seiner Beisetzung angreifen könne.

09:22 Uhr – Luftalarm im Norden Israels

Städte und Ortschaften im Norden Israels sind nach Angaben der Armee wieder mit Raketen aus dem Libanon angegriffen worden. Im Großraum der Hafenstadt Haifa seien 20 anfliegende Geschosse registriert worden. Auch weiter nördlich und östlich in Galiläa habe es in zahlreichen Orten Luftalarm gegeben. Ein Teil der Raketen sei abgefangen worden, der Rest sei in offenem Gelände eingeschlagen. Über Opfer oder größere Schäden teilte die Armee zunächst nichts mit.

08:54 Uhr – Italien fliegt 180 Staatsbürger mit Charterflug aus dem Libanon aus

Das Außenministerium hatte das Charter-Flugzeug organisiert, mit dem 178 Italiener sowie vier finnische Staatsbürger in der Nacht in Rom landete. Außenminister Antonio Tajani kündigte zudem an, dass in den kommenden Tagen weitere Charterflüge organisiert würden. „Wir beobachten die Situation der Italiener im Libanon weiterhin über unsere Botschaft in Beirut und den Krisenstab“, sagte Tajani. „Wir sind bereit, jede Initiative zu ergreifen, um die Sicherheit unserer Landsleute zu gewährleisten, aber im Moment schließen wir eine Evakuierung aus.“ Zuvor hatte der Außenminister alle Italiener mehrfach dazu aufgerufen, den Libanon angesichts der zugespitzten Lage vor Ort mit kommerziellen Flügen zu verlassen.

08:36 Uhr – Guterres als „unerwünschte Person“: UN-Sicherheitsrat kritisiert indirekt Israel

Der UN-Sicherheitsrat kritisiert indirekt Israels Entscheidung, UN-Generalsekretär António Guterres zur „unerwünschten Person“ zu erklären. Ohne Israel zu erwähnen, betonten die fünf ständigen und die zehn nicht-ständigen Mitglieder des Rates, „dass alle UN-Mitgliedstaaten eine produktive und funktionierende Beziehung mit dem Generalsekretär pflegen sollten“. Jede Aktion, die seine Arbeit untergrabe, sei zu unterlassen, hieß es in einer Erklärung.

Der UN-Sicherheitsrat warnte außerdem, dass jede Entscheidung, die den UN-Generalsekretär oder die Vereinten Nationen nicht einbeziehe, kontraproduktiv sei, insbesondere angesichts der eskalierenden Spannungen im Nahen Osten. Die israelische Regierung hatte Guterres zur „persona non grata“ erklärt, weil dieser aus ihrer Sicht den iranischen Raketenangriff auf Israel nicht ausreichend verurteilt hatte.

08:11 Uhr – Libanon schließt Grenzübergang zu Syrien

Ein wichtiger Grenzübergang zu Syrien ist libanesischen Angaben zufolge durch einen israelischen Angriff nicht mehr passierbar. Durch den Raketeneinschlag sei noch auf libanesischer Seite in Masnaa ein Krater mit einem Durchmesser von vier Metern entstanden, sagt der libanesische Verkehrsminister Ali Hamieh. Hunderte Menschen hätten den Grenzübergang genutzt, um vom Libanon nach Syrien vor den israelischen Angriffen zu fliehen.

07:14 Uhr – Neue israelische Luftangriffe auf Süden von Beirut

Israel hat in der Nacht neue Luftangriffe auf den Süden von Beirut geflogen. Die israelische Armee habe elfmal in Folge die südlichen Vororte der libanesischen Hauptstadt angegriffen, hieß es aus dem Umfeld der Hisbollah. Die Vororte gelten als Hochburgen der pro-iranischen Miliz.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von „mehr als zehn aufeinanderfolgenden Angriffen“ bei „einem der schwersten Angriffe auf die südlichen Vororte seit Beginn des israelischen Krieges gegen den Libanon“. Korrespondenten der Nachrichtenagentur AFP hörten laute Detonationen in Beirut. Aufnahmen zeigten riesige Feuerbälle und dichten Rauch am Angriffsort. Die Angriffe seien bis in die Bergregionen außerhalb Beiruts zu hören gewesen, meldete NNA.

dpa/AFP/Reuters/AP/sos/cuk/luz/jag/shem/krö/jml

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