Leroy Sané will weiter beim FC Bayern verlängern | ABC-Z

München – Leroy Sané war nach dem 5:0-Kantersieg gegen Hoffenheim gut gelaunt. „Ich fühle mich hier wohl, vor allem mit diesen zwei komischen Vögeln“, witzelte er in die TV-Kamera. Gemeint waren Thomas Müller und Jamal Musiala, die dem Zauberfüßchen beim Interview zuschauten. Das Thema: Klar, seine verzwickte Vertragssituation. Wird sein auslaufendes Arbeitspapier verlängert oder muss er sich im Sommer eine neue Herausforderung suchen?
Sané muss in den nächsten Wochen liefern
Entschieden ist noch nichts. „Die Beiden sind wichtiger“, fügte Sané hinzu. Recht hat er damit. Müller darf über seine Zukunft selbst entscheiden. Und Musiala steht zusammen mit Alphonso Davies, Joshua Kimmich und Manuel Neuer ganz oben auf der Prioritätsliste der Münchner. Erst weiter unten steht der Name des 29-Jährigen. Laut AZ-Informationen hatte man beim FC Bayern in den letzten Wochen sogar vermehrt Zweifel an einer Verlängerung über das Saisonende hinaus.
Bedeutet für Sané im Umkehrschluss: Er muss nun liefern, aus dem bayerischen Star-Ensemble herausstechen. Besser jetzt als gleich. Die Chancen dazu bekommt er von seinem ehemaligen Teamkollegen und aktuellen Cheftrainer Vincent Kompany – sowohl in Gladbach (1:0) als auch gegen die abstiegsbedrohten Kraichgauer. Während er sich an seinem Geburtstag am vergangenen Samstag kein Geschenk machen konnte, hat es gegen die TSG endlich geklappt. Gleich doppelt.
Dreesen über Sané: „Er hat zwei schöne Tore gemacht“
Zwei Argumente für eine weitere Zusammenarbeit hat er geliefert. Während Tor Nummer eins die Gier, die in ihm schlummert, unterstrich, zeigte er beim Zweiten seine Kaltschnäuzigkeit. Das freute selbstverständlich auch die Chefetage des Rekordmeisters. „Er hat es verdient“, betonte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen: „Er hat vielleicht in den letzten Spielen nicht immer glücklich ausgesehen, hat aber zwei schöne Tore gemacht.“
Dadurch sieht auch seine Bilanz aus den letzten vier Bundesligapartien gleich deutlich anschaulicher aus. Vier Tore in vier Spielen. Harry Kane, der am Mittwochabend den 27. Elfmeter hintereinander versenkte, hatte nur zwei. Nicht schlecht! Der ein oder andere Kritiker dürfte damit zumindest kurzfristig leiser werden. Wobei Sané die Kritiker nicht stören. „Wir sind im Sport“, so der Flügelstürmer. Im Leistungssport. Und da gibt es nur Top oder Flop.

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Sané will Schwung aus Hoffenheim-Spiel mit in die nächsten Wochen nehmen
Außerdem ist Sané „der Erste, der unglücklich darüber ist, wenn ich keine guten Leistungen bringe und der Mannschaft nicht helfen kann“. Ein Perfektionist eben. Wie es schon viele erfolgreiche Flügelspieler davor beim FC Bayern waren. Arjen Robben und Frank Ribéry in der jüngeren Vereinshistorie. Doch steht ihm das manchmal im Weg. Löst der Perfektionismus eine Verkopftheit in ihm aus, die zu Fesseln seines enormen Talents werden.
Diese muss er immer wieder lösen. Keine leichte Aufgabe. Vor allem, weil es jetzt darauf ankommt. „Ich versuche den Schwung mitzunehmen und schaue mal, wie die nächsten Spiele werden“, zeigt sich Sané kämpferisch. Ob und wie sich dieser Schwung zeigt, werden auch die Kader-Bastler der Münchner genau im Blick haben. Sind sie es doch, die aktuell am längeren Hebel sitzen und darüber entscheiden, ob er weiter mit den „zwei komischen Vögeln“ auf dem Platz stehen darf.