Leichtes Exportwachstum im ersten Halbjahr | ABC-Z

Der deutsche Außenhandel hat die ersten sechs Monate des Jahres 2025 mit einem leichten Wachstum abgeschlossen, wie die dpa nach Angaben des Statistischen Bundesamts mitteilt. Zwischen Januar und Juni 2025 haben deutsche Unternehmen Waren im Wert von insgesamt 785,6 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. Das bedeutet ein Plus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Zuwächse kamen trotz wachsender Handelshemmnisse zustande.
Doch besonders auf zwei wichtigen Absatzmärkten – den USA und China – mussten laut dpa deutsche Firmen im ersten Halbjahr Einbußen hinnehmen. Die Ausfuhren in die Vereinigten Staaten gingen um 3,1 Prozent zurück, die nach China sogar um 13,5 Prozent. US-Präsident Donald Trump will mit höheren Zöllen die eigene Wirtschaft stützen. Für deutsche Exporteure bedeutet das höhere Kosten und geringere Wettbewerbsfähigkeit in den USA.
Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer blickt pessimistisch auf die Entwicklung in den USA. Er sagt: „So dürften die höheren Zölle die preisbereinigten Exporte in die USA in den kommenden zwei Jahren um schätzungsweise 20 bis 25 Prozent fallen lassen.“
Trotz der Schwierigkeiten bleiben die Vereinigten Staaten der bedeutendste Exportmarkt für deutsche Produkte. Im Juni gingen die meisten Ausfuhren erneut dorthin. Allerdings sank der Warenwert gegenüber Mai um 2,1 Prozent auf 11,8 Milliarden Euro. Das war der dritte monatliche Rückgang in Folge und zugleich der niedrigste Wert seit Februar 2022. Im Vergleich zum Juni 2024 fielen die USA-Exporte – bereinigt um Kalender- und Saisoneffekte – um 8,4 Prozent.
Insgesamt stiegen die deutschen Exporte im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,8 Prozent auf 130,5 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Juni 2024 entspricht das einem Anstieg von 2,4 Prozent. Die Einfuhren nach Deutschland wuchsen sogar noch kräftiger auf 115,6 Milliarden Euro.