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Lebensmittelmotten bekämpfen und einem Befall vorbeugen | ABC-Z

AUDIO: Insektizide gegen Schädlinge: Wie gefährlich sind sie? (24 Min)

Stand: 22.08.2025 17:51 Uhr

Motten in den eigenen vier Wänden sind lästig. Um die Schädlinge wieder loszuwerden, reichen meist einfache Maßnahmen. Chemische Mittel sollte man vermeiden, sie können der Gesundheit schaden.

Die Tiere siedeln sich gern in Vorratsräumen und Kleiderschränken an. Sind zum Beispiel Lebensmittel wie Mehl, Getreide, Grieß, Dörrobst, Nudeln oder Nüsse befallen, ist das recht unappetitlich. Viele Menschen ekeln sich davor. Ärgerlich ist es auch, wenn Motten Löcher in Kleidungsstücke fressen.

Verschiedene Mottenarten mit verschiedenen Vorlieben

Es gibt verschiedene Mottenarten wie etwa die Dörrobst- oder die Mehlmotte. Die Dörrobstmotte (Plodia interpunctale) wird auch Vorratsmotte, Kornmotte oder Hausmotte genannt. Sie ist kälteempfindlich und frisst unter anderem Getreideprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte, Schokolade, Kakao und Kaffee. Die Mehlmotte (Ephestia kuehniella) ernährt sich – wie der Name schon sagt – überwiegend von Mehl. Wasser braucht sie nicht. Die Tiere sind in der Lage, dünne Verpackungen aufzubeißen und durch locker aufsitzende Deckel in Vorratsgefäße einzudringen.

Die Kleidermotte (Tineola bisselliella) ernährt sich in der Natur von Tierhaaren. Sie sucht sich auch gern Wohn- und Lagerräume als Lebensraum aus. Vor allem in dunklen Kleiderschränken legen die Weibchen Eier auf Wollstoffe, Federn und Pelze. Auch Polstermöbel mögen sie. Sie verursachen somit Schäden an Textilien, meist in Form von vielen kleinen Fraßlöchern. Oft hinterlassen die Tiere auch zarte, weiße Fäden auf der Kleidung – die Gespinste.

Befall durch Lebensmittelmotten vorbeugen: So geht’s

Es ist relativ einfach zu verhindern, dass Motten sich im Haus oder in der Wohnung ausbreiten. Diese Maßnahmen wirken vorbeugend:

  • beim Einkauf darauf achten, dass die Verpackung der Lebensmittel unversehrt ist
  • zu Hause auf möglichen Befall kontrollieren und in fest verschließbare Behälter umfüllen
  • Vorräte kühl und trocken lagern, nicht zu viele Vorräte anlegen
  • ein oder zwei Lorbeerblätter in Getreidevorräten platzieren, ihr Duft wirkt abschreckend
  • Luftfeuchtigkeit beim Kochen möglichst gering halten (lüften, Dunstabzugshaube nutzen) und Küche und Vorratsraum regelmäßig lüften
  • Schränke sauber halten, besser saugen statt feucht wischen
  • überreifes Obst aus der Küche entfernen
  • Fliegengitter vor Fenstern und Balkontüren anbringen
  • bei Kleidermotten: Säckchen mit Lavendelblüten oder Zedernholzspänen in Schränke und Komoden legen

Schlupfwespen und andere Gegenmaßnahmen gegen Motten

Manchmal reicht Vorbeugung nicht aus und Motten nisten sich in Haus und Wohnung ein. Das merkt man, wenn Motten um Vorratsdosen herum- oder aus dem Kleiderschrank herausfliegen. Wichtig ist in diesem Fall, möglichst gründlich gegen die Tiere vorzugehen:

  • befallene Vorratspackungen vollständig im Restmüll entsorgen, sie sind durch Kotreste und Tierkörperteile verunreinigt
  • Zimmer- und Schrankecken nach Kokons absuchen, in denen sich die Mottenlarven verpuppen
  • gründlich sauber machen und staubsaugen
  • Schränke und Regale mit Essigwasser auswischen und gut trocknen
  • Schlupfwespen als biologische Waffe einsetzen: Diese Nützlinge gehen ein, wenn keine Motteneier mehr da sind. Erhältlich sind sie im Online-Handel und in Baumärkten.
  • Klebefallen (Pheromon-Fallen) aufhängen: Sie locken männliche Tiere durch Duftstoffe an, sodass die Fortpflanzung unterbrochen wird (in Drogerie- und Baumärkten erhältlich).

Wer Fallen oder Duftsäckchen verwendet, sollte daran denken, diese regelmäßig zu erneuern, denn nach einiger Zeit lässt die Wirkung nach.

Chemische Schädlingsbekämpfungsmittel vermeiden

Im Handel werden zahlreiche chemische Mittel angeboten, die schnelle Hilfe bei Mottenbefall versprechen, darunter etwa Sprays und Elektroverdampfer. Von ihnen raten sowohl die Verbraucherzentrale als auch das Umweltbundesamt ab, da sie für Menschen und Haustiere gesundheitsschädlich sein können. So enthalten chemische Mittel gegen Insekten oft Nervengifte, die auch das Nervensystem von Menschen und Haustieren schädigen können. Gefährdet sind insbesondere empfindliche Personengruppen wie Babys, Schwangere oder Kranke, so das Bundesamt. Es rät daher zu natürlichen Verfahren.

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