Laura Dahlmeiers Eltern erkannten das Risiko: „Gefahr immer da“ | ABC-Z

Berlin. Laura Dahlmeier ist beim Bergsteigen in Pakistan tödlich verunglückt. Eine Doku zeigt: Ihre Eltern waren oft besorgt um ihre Tochter.
Laura Dahlmeier, Olympia-Siegerin im Biathlon, ist am Montag mit 31 Jahren beim Bergsteigen in Pakistan auf einer Höhe von rund 5700 Metern tödlich verunglückt. Die Sportlerin hatte ein Steinschlag getroffen.
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Dahlmeier war eine Ausnahmesportlerin: zwei olympische Goldmedaillen, eine olympische Bronzemedaille, sieben Weltmeistertitel und ein Sieg im Gesamtweltcup. Doch mit gerade einmal 25 Jahren beendet sie abrupt ihre Karriere. Was daraufhin folgt, zeigt eine ZDF-Doku aus dem vergangenen Jahr: Dahlmeier widmet sich voll und ganz ihrer großen Leidenschaft: den Bergen. Als Bergführerin und erfahrene Alpinistin erklimmt sie schwierige Gipfel. Für ihre Eltern ist das jedoch nicht immer einfach.
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Dahlmeier: Mutter Susi hatte „wirklich Schiss“
Mutter Susi Dahlmeier gibt in einer Doku zu: „Als die Laura mit dem Klettern angefangen hat, war das für mich ein sehr kritischer Punkt. Ich weiß noch, ich habe damals zu meinem Mann gesagt: Jetzt führst du sie rein in diese Begeisterung Klettern. Und wenn dann was passiert?“ Am Anfang habe Susi Dahlmeier „wirklich Schiss“ gehabt. Doch schnell habe sie erkannt, mit welcher Leidenschaft ihre Tochter dabei ist. Ab da habe sie ihr Kind „emotional, gefühlsmäßig frei“ gelassen.
Vater Andi führt Laura bereits früh an die Faszination Klettern heran. Er ist bei der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen – so wie auch seine Tochter. „Als die Laura jünger war, war meine Auffassung: Ich nehme sie mit, damit ich ihr etwas beibringe und sie die Gefahren selbst lernen kann“, erzählt er von den ersten gemeinsamen Bergabenteuern. „Aber mittlerweile ist meine Tochter so stark geworden, im Sport auch.“ Da habe man schon häufiger Respekt. Oft habe sie ihm immer erst hinterher gesagt, wo sie überall hinging – „da bin ich dann doch beruhigt. Aber die Gefahr ist immer da. Die ist überall da.“
Dahlmeiers Vater erlebte Sturz seiner Tochter beim Klettern
Wie gefährlich ihre Leidenschaft ist, das hat die Ex-Profisportlerin bereits bei einem einschneidenden Erlebnis erfahren: 2014 stürzt sie bei einer Kletterroute im Zugspitzmassiv vor die Füße ihres Vaters. Ein Felsgriff hatte sich gelöst, Dahlmeier fiel mehrere Meter und zog sich einige Verletzungen zu. „Da lag sie auf einmal vor meinen Füßen, das war ein großer Schock“, erinnert sich Vater Andi in der Doku. Er habe lange an dem Unfall „ zu knabbern gehabt“.
Auch Dahlmeier selbst spricht vor der Kamera über ihren Sturz: „Da merkt man mal, man ist auch nicht unsterblich.“ Trotzdem hielten sie die Gefahren in den Bergen nie vom Klettern ab, im Gegenteil. Die Doku endet mit Dahlmeiers Worten: „Ich habe das Gefühl, dass ich die wahre Intensität des Lebens nur spüre, wenn ich gefordert bin.“