Landtagswahl in Brandenburg: Droht in Brandenburg das nächste Beben? | ABC-Z
Wenige Tage vor der Landtagswahl schrumpft dem ZDF-Politbarometer zufolge der Abstand zwischen AfD und SPD. Demnach führt die AfD mit 28 Prozent nur noch knapp vor der SPD mit 27 Prozent. Am 13. September betrug der Abstand zwischen beiden Parteien in der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen noch drei Prozentpunkte.
Die CDU erreicht der neuen Umfrage zufolge 14 Prozent der Wählerstimmen. Die Grünen (4,5 Prozent), die Linke (vier Prozent) und BVB/Freie (3,5 Prozent) müssen um den Wiedereinzug in den Landtag bangen.
Über die Unsicherheiten von Umfragen
Repräsentative Umfragen unterliegen immer Fehlern. Man kann davon ausgehen, dass der tatsächliche Wert mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem Bereich von einem bis drei Prozentpunkten über oder unter den letztlich angegebenen Messwerten liegt. Den Korridor dieses statistischen Fehlers zeigen wir ab sofort in unseren Grafiken zu Wahlumfragen.
Die Ergebnisse basieren immer auf Stichprobenbefragungen. Diese decken in der Regel nur spezielle Teile der Bevölkerung ab (zum Beispiel Menschen mit Festnetz-Telefonanschluss oder Internetnutzer). Einige potenzielle Teilnehmer sind ablehnend und wollen erst gar nicht befragt werden. Fragen werden mitunter auch falsch verstanden und nicht immer aufrichtig beantwortet. Zum Beispiel auch in Reaktion auf vorangegangene Umfragen. Um jedoch ein allgemeines Meinungsbild über alle Bevölkerungsgruppen hinweg zu berechnen, müssen die Demoskopen fehlende Messwerte und vermutete Ungenauigkeiten ausgleichen und die vorliegenden Zahlen neu gewichten. Diese (in der Regel nicht transparenten) Formeln unterscheiden sich in den Instituten und führen daher zu unterschiedlichen Aussagen.
Umfragewerte sind immer Momentaufnahmen. Mehr als eine grobe Tendenz für ein Meinungsbild lässt sich daraus nicht ableiten. Selbst wenn die Aussagen und Berechnungen zum Veröffentlichungszeitpunkt der Umfrage nahe an der Realität liegen, ist immer noch offen, ob die damals befragten Wähler zum Beispiel später tatsächlich ihre Stimme abgeben oder sich kurzfristig umentscheiden.
Eine Studie der
Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die AfD bei der Wahl deutlich mehr
Direktmandate gewinnen könnte, als ihr nach dem Zweitstimmenergebnis zustehen.
Die anderen Parteien müssten dementsprechend Ausgleichsmandate erhalten und der
Landtag würde deutlich größer als bisher. Laut Bertelsmann Stiftung ist das womöglich unvereinbar mit der Landesverfassung.
Da mit der AfD niemand koalieren
will, wäre derzeit eine Koalition aus SPD, CDU und BSW das einzige Bündnis mit
Aussicht auf eine stabile Regierungsmehrheit. SPD und CDU schließen eine
Zusammenarbeit mit dem BSW nicht aus. Ministerpräsident Dietmar Woidke sagt, er kenne “viele, die momentan beim BSW aktiv sind” – und fragt: “Warum nicht?” Sahra Wagenknecht sagt, man wolle sich
nur an Landesregierungen beteiligen, die “auch bundespolitisch klar Position für
Diplomatie und gegen Kriegsvorbereitung” bezögen. So müssten mögliche Koalitionen die Stationierung von US-Raketen in Deutschland klar ablehnen.