Landkreis Freising: Weihnachtsaktion für Senioren fällt aus – Freising | ABC-Z
Die „Seniorenweihnachtsaktion Freisinger Land“ wird in diesem Jahr ausfallen. Mitinitiator und Organisator Vincent Zeitler findet aus privaten Gründen nicht mehr die Zeit, sich um die aufwendige Koordination zu kümmern. „Ich kann das alleine nicht mehr stemmen“, sagt Zeitler der SZ, „jemand anders, der diese Aufgabe übernehmen würde, hat sich leider nicht gefunden.“
Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, sagt der Freisinger. „Über die Jahre hat sich die Aktion zu einem festen Event in der Vorweihnachtszeit im ganzen Landkreis entwickelt.“ Bei der Seniorenweihnachtsaktion wurden gespendete Weihnachtspäckchen an einsame und bedürftige Seniorinnen und Senioren im Landkreis Freising verteilt. Etwa tausend Pakete kamen im vergangenen Jahr zusammen. „Wir konnten vielen alten Menschen, die an den Feiertagen alleine sind oder die keinen Anschluss an die Gesellschaft haben, zumindest eine kleine Freude bereiten“, sagt Zeitler.
Spender, die zu Hause die Päckchen mit Tee, Kaffee, Schokolade, Lebkuchen und selbst geschriebenen Weihnachtskarten befüllen und weihnachtlich verpacken, gebe es genügend, berichtet Zeitler. Ebenso seien ausreichend Sammelstellen für die Päckchen über den ganzen Landkreis verteilt. In den vergangenen Wochen gab es schon viele Anfragen, wann es endlich wieder losgehe. Die Aktion unter dem Motto „Aus der Heimat, für die Heimat“ sei beliebt.
Vincent Zeitler entdeckte vor sechs Jahren zufällig einen Facebook-Post, in dem Menschen gesucht wurden, die älteren und hilflosen Menschen zu Weihnachten eine Freude bereiten möchten. „Ich habe damals im Freundeskreis 40 Päckchen gesammelt und zu dem Verein in München gebracht“, erzählt Zeitler. Der Verein verteilte die Weihnachtspakete dann bayernweit. Im Jahr danach machte Zeitler mit Plakaten im Landkreis auf die Aktion aufmerksam und fand erste Abgabestellen, wohin die Spender die Päckchen bringen konnten. 2019 waren es schon zwischen 200 und 300 gespendete Weihnachtspakete.
„Dann kam das Coronajahr und damit ein Break“, sagt Zeitler. Der Münchner Verein signalisierte, dass es nicht weitergehen werde. Zeitler aber wollte die Aktion nicht einschlafen lassen. „Wir haben schließlich beschlossen, es nur noch landkreisweit laufen zu lassen“, berichtet Zeitler. Er baute ein Netzwerk auf, fragte in Seniorenheimen an, wie der Bedarf sei, und entwarf einen Flyer mit lokalem Bezug. Im Winter 2020 wurden 800 Pakete gespendet, in den drei Jahren danach jeweils etwa tausend. Die Zahl der Helfer wuchs auf zuletzt zehn an.
In einigen Dörfern findet die Aktion in Eigenregie weiterhin statt
Wie es weitergehen wird, weiß Zeitler noch nicht. Er würde sich wünschen, dass diese „wunderbare Tradition“ fortgeführt werden könne. In einigen Dörfern werde die Aktion in Eigenregie von den Kindergärten vor Ort auch heuer umgesetzt, was ihn sehr freut. Aber künftig solle wieder möglichst vielen Seniorinnen und Senioren zu Weihnachten eine kleine Freude bereitet werden.
Für das Verteilen der Flyer und den Transport zu den zuletzt etwa 30 Seniorenheimen im Landkreis haben sich immer genügend Helfer gefunden. Das sei nicht das Problem. Zeitler hofft, zukünftig die Organisation und Koordination auf mehrere Schultern verteilen zu können. Eventuell wäre eine Vereinsgründung eine Lösung, sagt er. „Aber das müssen wir erst noch in aller Ruhe diskutieren.“
Wer die Aktion unterstützen möchte, kann sich bei Vincent Zeitler per E-Mail an seniorenhilfe-freising@web.de melden.