Protestaufruf: Tausende Menschen bei Kundgebung von Sahra Wagenknecht in Berlin | ABC-Z

In Berlin hat eine unter anderem von der BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht angemeldete Demonstration gegen die Kriege im Gazastreifen und in der Ukraine begonnen. Zu der Kundgebung am Brandenburger Tor hatten außer Wagenknecht unter anderem der Kabarettist Dieter Hallervorden sowie die Rapper Massiv und Bausa aufgerufen.
Nach Angaben der Polizei haben sich rund 12.000 Menschen versammelt. Die Veranstaltung am Mittag im Regierungsviertel verlief zunächst
größtenteils friedlich. Es habe bislang keine nennenswerten Vorkommnisse
gegeben, sagte eine Sprecherin der Polizei gegen 15 Uhr. Die Veranstalter hatten nach Angaben der Behörde mit 15.000 Teilnehmern gerechnet. Wagenknecht schrieb auf X von 20.000 Teilnehmern.
Die Kundgebung steht unter dem Motto Stoppt den Völkermord in Gaza. Neben dem Krieg im Nahen Osten thematisieren die Initiatoren auch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Sie fordern die Bundesregierung auf, sich “aktiv und glaubwürdig” für Friedensverhandlungen in beiden Konflikten einzusetzen. Zudem verlangen sie ein Ende von Waffenlieferungen in Kriegsgebiete.
Hallervorden fordert “Frieden statt Granaten”
Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine ist eines der Hauptthemen des
BSW. Parteichefin Sahra Wagenknecht lehnt die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine ab und fordert stattdessen einen sofortigen Waffenstillstand sowie Friedensverhandlungen zwischen den Konfliktparteien.
Auf der Kundgebung am Brandenburger Tor hatten viele Menschen Fahnen mit einer Friedenstaube dabei. Auch Palästinaflaggen wurden geschwenkt. Vereinzelt waren “Free Palestine”-Rufe zu hören. Auf Plakaten forderten die Menschen Frieden und Verhandlungen statt Waffenlieferungen.
Nichts rechtfertige die Ermordung und Bombardierung der Menschen in
Gaza, sagte Wagenknecht. “Jeder Krieg ist ein Verbrechen”, sagte die
BSW-Politikerin und erntete dafür Applaus. Der Musiker Roger Waters
äußerte sich per Videobotschaft. Hallervorden forderte auf der Bühne
“Frieden statt Granaten”. Auch der TV-Moderator Daniel Aminati kam zu
Wort.
Auf der anderen Seite des Brandenburger Tors lief am Nachmittag eine
proisraelische Gegendemonstration. Eine Reporterin der Nachrichtenagentur dpa zählte etwa 20
bis 30 Teilnehmer.
Auslöser des aktuellen Kriegs im Gazastreifen war der Großangriff der Hamas und anderer islamistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem mehr als 1.200 Menschen getötet und 251 Personen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt wurden. Seitdem führt Israel eine groß angelegte militärische Offensive in dem Palästinensergebiet durch. Nach Angaben der Hamas-Behörden vor Ort, die nicht unabhängig überprüft werden können, kamen bislang mehr als 64.700 Menschen ums Leben.