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Kurz vor Anschlag in Magdeburg: Bei Gericht rastete Amokfahrer Taleb A. aus | ABC-Z

Bei dem Streit ging es um eine Verleumdungsklage von Aktiven der „Säkularen Flüchtlingshilfe“. Dieser Verein wollte eigentlich mit Taleb A. bei der Beratung von Flüchtlingen zusammenarbeiten, das kam nicht zustande. In der Folge, so stellt es der Verein und der mit ihm eng verbundene „Zentralrat der Ex-Muslime“ in einer Pressemitteilung dar, sei Taleb A. dazu übergegangen, „einzelne Aktive der Säkularen Flüchtlingshilfe öffentlich zu diffamieren”.

Attentäter von Magdeburg: Taleb A. rastete vor Gericht aus

Gegen die Verleumdungen durch Taleb A. seien diese rechtlich vorgegangen.  Der Vorstand der Säkularen Flüchtlingshilfe teilte FOCUS online mit, dass die Kläger  Taleb A. das erste Mal in Person bei der Verhandlung im Sommer 2023 vor dem Landgericht Köln getroffen hätten. Vorher habe niemand auch nur ein Bild von ihm gesehen. “Sein Auftreten war fahrig und störend. Bei der Urteilsverkündung in erster Instanz bekam er einen Tobsuchtsanfall und musste vom Sicherheitsdienst aus dem Gebäude geführt werden. Von den Klägern war niemand anwesend, aber der Vorfall wurde vom Gericht an die Anwälte der Kläger gemeldet, um sich im Umfeld ihres Zuhauses vorzusehen.”

Laut der Flüchtlingshilfe hat das Landgericht Köln Taleb A. verurteilt, die Verleumdungen gegen die beiden Aktivistinnen zu unterlassen und ihm eine Strafe in Höhe von jeweils bis zu 250.000 Euro, ersatzweise bis zu sechs Monaten, angedroht.

“Ich verteidige Deutschland! Sie nicht!“

Dagegen habe der saudische Arzt Berufung eingelegt. In der Berufungsverhandlung Ende Oktober 2024 habe sich abgezeichnet, dass Taleb A. das Verfahren nicht gewinnen kann. Dies habe ihn zu einer „Wutrede“ vor Gericht animiert. Dabei habe er gesagt, dass er Europa vor der Islamisierung retten werde, wozu die deutschen Gerichte nicht in der Lage seien.

Michael Schmidt-Salomon, der als Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Stiftung die Gründung des „Zentralrats der Ex-Muslime“ und der „Säkularen Flüchtlingshilfe“ begleitet hat, kennt Details zu diesem Vorfall. Er sei zwar nicht dabei gewesen, aber habe mit Anwälten und zwei der Aktivisten gesprochen, sagte Schmidt-Salomon zu FOCUS online. „Es war für Taleb A. demnach erkennbar, dass er die Berufung nicht gewinnen wird. Er soll dann wutentbrannt aufgestanden sein. Er sagte wütend, dass die deutschen Behörden das noch bereuen würden. Er zeigte mit dem Finger auf die Richterin. Sicherheitspersonal ist dann gekommen und hat besänftigend auf ihn eingewirkt. Er hat sich zwar offenkundig gefangen. Es war aber für die Leute, mit denen ich gesprochen habe, erkennbar, dass sein mentaler Zustand sich verschlechtert hat.“

Der Vorstand der Flüchtlingshilfe teilte mit, Taleb A. habe die Richterin angeschrien und gebrüllt: „Ich verteidige Deutschland! Sie nicht!“

Aktivistin warnte Polizei vor Taleb A.

Nach seinen Posts auf Social Media reichte eine Aktivistin der „Säkularen Flüchtlingshilfe“   bereits im vergangenen Jahr Strafanzeige gegen Taleb A. ein und   warnte die Polizei vor einem Anschlag, den dieser vorbereiten würde. Das LKA Sachsen-Anhalt kam in seiner Bewertung jedoch zu dem Schluss, dass von Taleb A. keine konkrete Bedrohung ausgehe. „Zu Unrecht, wie der verhängnisvolle Anschlag in Magdeburg gezeigt hat“, schreiben die beiden Organisationen, die Streit mit Taleb A. hatten, in ihrer Pressemitteilung.

Michael Schmidt-Salomon sagt, es ist aus seiner Sicht „verrückt“, dass Taleb A. weiter als Therapeut gearbeitet habe. Es sei spätestens bei dem Gerichtstermin klar geworden, dass er psychisch nicht gesund sei.

Taleb A. arbeitete seit März 2020 als Arzt im Maßregelvollzug in Bernburg. Der Maßregelvollzug Bernburg ist eine Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt zur Besserung und Sicherung von suchtkranken Straftätern. Seit Ende Oktober 2024 sei er urlaubs- und krankheitsbedingt nicht mehr im Dienst gewesen, teilte die Klinik mit

Öffentlich zugängliche Interviews und seine Onlineaktivitäten zeichnen das Bild eines Mannes, der den Islam ablehnt, der vor allem die deutschen Polizeibehörden zunehmend verachtete und der sich immer stärker verfolgt fühlte.

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