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Kuriose Begegnung auf der Expo in Osaka: „Soll ich Ihnen einen Witz erzählen?“ – Panorama | ABC-Z

Mitten in … Osaka

„Ich weiß einen Witz“, sagt der Mann mit Hut, der auch in der Schlange vor dem USA-Pavillon auf der Expo steht, „soll ich ihn erzählen?“ Klar. Ein Witz ist immer willkommen. Also erzählt der Mann mit Hut den Witz, und zwar ungefähr so: „Muss ein Unternehmer ein Geschäft abschließen, aber weiß nicht, wie. Da sagt ihm ein Freund: ‚Du brauchst nur drei Antworten: Ja, nein und Banane.‘ Die Verhandlungen beginnen. Irgendwann fragt der Verhandlungspartner den Unternehmer: ‚Sollen wir eine Pause machen?‘ Wie er es gelernt hat, sagt der Unternehmer: ‚Ja.‘ – ‚Haben Sie schon gegessen?‘ – ‚Nein.‘ – ‚Was wollen Sie essen?‘ – ‚Banane.‘ Später enden die Verhandlungen mit einem Erfolg.“ An dieser Stelle macht der Mann mit Hut eine Pause. Eine lange Pause. Dann sagt er etwas missmutig: „Das war der Witz.“ Endlich Gelächter. Witzig, wie unwitzig ein Witz sein kann. Thomas Hahn

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Évian-les-Bains

Eine Tankstelle, bei der die Aussicht gelobt wird, im Internet durchgehend mit fünf Sternen bewertet – da ist die Neugierde natürlich extrem groß. Tanken muss man ohnehin, also hinter Évian schnell rechts abgebogen, den kleinen Hügel hoch. Die paar Extraminuten Fahrzeit … pas de problème. Eine solche Kuriosität will schließlich inspiziert werden. Und tatsächlich: Der Liter Diesel kostet hier zwar wenige Cent mehr, dafür hat man von der Zapfsäule aus einen Wahnsinnsblick über den Genfersee bis weit in die Schweiz hinein. Ein richtiger Caspar-David-Friedrich-Moment. Nie zuvor hat man derart beseelt schnöden Diesel in den Tankstutzen laufen lassen. Aber halt, da kommt ja gar nichts. Tja, Kraftstoff haben wir an Säule 1 nicht bekommen – aber getankt haben wir dort trotzdem, nämlich: atemberaubende Eindrücke. Florian Zick

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … München

Die U5 ist brechend voll, die Türen schließen sich bereits, als noch ein Mann hindurchspringt. Groß, um die 30, wallendes Haar, buntes Hemd. Aus seinem Handy tönt Techno, soweit sich das akustisch sagen lässt. Den Beat pocht er – ohne große Treffsicherheit – an der Scheibe der U-Bahntür nach, bevor er sich laut an die mitfahrende Menschheit wendet: „Ihr seid ständig zu spät!“ Dieses Hin- und Hergegurke jeden Tag, das sei doch verrückt. Und noch was: „Spendet nicht immer an die Reichen!“ Eine Kritik an kapitalistischer Arbeitskultur, am beschleunigten Zustand unserer Gesellschaft? „Ich bin für die Rebellion tätig“, outet sich der Mann. Am Hauptbahnhof endet er, fast kumpelhaft: „So, ich muss zum Sendlinger Tor, da muss ich, glaube ich, hier aussteigen.“ Denn selbst wer in der Rebellion tätig ist, muss offenbar mal zum Sendlinger Tor. Und ist spät dran. Joshua Beer

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