Diamond-League-Finale in Zürich: Honsel Fünfte – Kovacs hofft auf WM | ABC-Z

Hochspringerin Christina Honsel hat am ersten Tag des Diamond-League-Finales in Zürich Selbstvertrauen für die Leichtathletik-WM in Tokio (13. bis 21. September) getankt – Platz fünf in einem packenden Wettkampf. US-Kugelstoß-Riese Joe Kovacs siegte beim letzten Kräftemessen vor den Welt-Titelkämpfen – und hofft, seine damit ergatterte Wildcard auch nutzen zu können.
Die deutsche Hochsprung-Meisterin Christina Honsel war am Mittwoch (27.08.2025) zum Auftakt des zweitägigen Meetings “Weltklasse Zürich” die einzige deutsche Starterin. In einem hochkarätigen Wettkampf auf dem Züricher Sechseläutenplatz verpasste sie das Podest, stellte aber erneut ihre gute Form unter Beweis.
Gleich vier Frauen überflogen die magische Vier-Meter-Marke, die vor knapp zweieinhalb Wochen auch die Deutsche Meisterin vom TV Wattenscheid erstmals gemeistert hatte. Diesmal schaffte die 27-Jährige, die in der vergangenen Woche in Lausanne ihren ersten Diamond-League-Sieg perfekt gemacht hatte, 1,97 Meter im dritten Versuch, biss sich dann aber an den zwei Metern die Zähne aus. Am Ende blieben in ihrem zweitbesten Saison-Wettkampf Rang fünf und die Erkenntnis bei der WM-Generalprobe, dass sie im Konzert der Großen mitmischen kann.
Mahutschich muss sich Olyslagers beugen
Die begehrte Trophäe sicherte sich nach einem packenden Zweikampf mit 2,04 Metern erstmals die australische Olympia-Zweite Nicola Olyslagers, die sich mit Ozeanienrekord und Weltjahresbestleistung vor Olympiasiegerin Jaroslawa Mahutschich (2,02) durchsetzte. Die Weltrekordhalterin aus der Ukraine hat die Diamond League schon dreimal gewonnen. Die Britin Lake Morgan mit Landesrekord und die Ukrainerin Julija Lewtschenko meisterten ebenfalls 2,00 Meter und belegten die Plätze drei und vier – ein toller Vorgeschmack auf die Medaillentscheidung beim Saisonhöhepunkt in Japan.
Kovacs bejubelt Sieg – und vielleicht das WM-Ticket
Kugelstoßer Joe Kovacs durfte sich nicht nur über die Siegprämie von 30.000 US-Dollar (gut 25.800 Euro) sowie einen weiteren “Diamanten” in seiner umfangreichen Titelsammlung freuen, sondern auch über das späte WM-Ticket. Der zweimalige Weltmeister, der bei den US-Trials nur Vierter geworden war, wuchtete sein Arbeitsgerät auf 22,46 Meter – der Sieg und vielleicht die Wildcard für Tokio. Sollte allerdings der verletzte Titelverteidiger Ryan Crouser noch auf den WM-Zug als vierter amerikanischer Starter aufspringen, wäre Kovacs wieder aus dem Rennen.
Bei den Frauen hatte Olympiasiegerin Yemisi Ogunleye (MTG Mannheim) knapp die Top Sechs verpasst. Den zweiten Gesamtsieg bei der bedeutendsten Leichtathletik-Serie in Folge verbuchte Hallen-Weltmeisterin Sarah Mitton (Kanada/20,67 Meter) vor Europameisterin Jessica Schilder (Niederlande/20,26). Weltmeisterin und Weltjahresbeste Chase Jackson (USA) musste sich mit Platz drei begnügen (20,08).
Duplantis fliegt auch ohne Glanzleistung zum Sieg
Stabhochsprung-Weltrekordhalter Armand Duplantis zeigte in der Schweiz nicht seine alles überragende Klasse, feierte aber dennoch einen glanzlosen Sieg. Mit 6,00 Metern blieb der Schwede 29 Zentimeter unter seiner vor wenigen Wochen aufgestellten Bestmarke.
Im aufgrund der Regenprognose für Donnerstag (28.08.2025) um einen Tag vorgezogenen Stabhochsprung-Wettbewerb der Frauen landeten drei US-Amerikanerinnen auf dem Podest: Weltmeisterin Katie Moon siegte mit 4,82 Metern vor der zweimaligen Hallen-Weltmeisterin Sandi Morris (4,75) und der höhengleichen Emily Grove.
Mihambo und Co. am Donnerstag im Letzigrund
Während am ersten Tag der Final-Entscheidungen auf dem Zürcher Sechseläutenplatz der volle Fokus auf technischen Disziplinen lag, geht es am Donnerstag im ausverkauften Stadion Letzigrund weiter. Mit dabei sind dann aus deutscher Sicht in den Laufdisziplinen Robert Farken (SG Motor Gohlis-Nord) über 1500 Meter, Mohamed Abdilaahi (Cologne Athletics) über 3000 Meter und Frederik Ruppert (LAV Stadtwerke Tübingen) über 3000 Meter Hindernis.
Im Speerwurf will der Weltjahresbeste Julian Weber (USC Mainz/91,06 Meter) erneut glänzen, zudem sind Diskuswerfer Henrik Janssen (SC Magdeburg) sowie die Hindernisläuferinnen Lea Meyer (VfL Löningen) und als Tempomacherin Gesa Krause (Silvesterlauf Trier) dabei. Im Weitsprung hat Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) die meisten Punkte in dieser Diamond-League-Saison gesammelt.