Kulturförderung in Starnberg: Ein Tausendstel für Musik, Tanz und Theater – Starnberg | ABC-Z
Kultur hat einen hohen Stellenwert in Starnberg, doch Kunst, Tanz, Theater, Musik und Brauchtum gibt es nicht zum Nulltarif: Viele Vereine sind auf Förderung angewiesen, ohne Zuwendungen der Stadt wäre so manches nicht möglich. Das weiß auch der Stadtrat, der mit den Haushaltsberatungen stets zu Jahresbeginn über Zuschussanträge entscheidet. Waren die beantragten Summen im Vorjahr aufgrund der bescheidenen Haushaltslage der Stadt noch unisono auf 60 Prozent gekürzt worden, fließt das Geld heuer wieder üppiger: Ohne größere Debatte befürwortete der Kulturausschuss am Donnerstag binnen 25 Minuten insgesamt 130 517 Euro, auch der Finanzausschuss stimmte einhellig zu.
Im städtischen Förderpaket sind erstmals einheitlich auch die Kosten für die Nutzung der Schlossberghalle enthalten. Insgesamt 35 706 Euro wurden hierfür berechnet. Bei einem voraussichtlichen Gesamtvolumen des Starnberger Verwaltungshaushalts von rund 93,7 Millionen Euro beträgt die öffentliche Kulturförderung ohne Nutzung der Schlossberghalle also ungefähr 0,1 Prozent. Die übrigen kulturell geprägten Veranstaltungen – darunter Kultursommer, Nacht der langen Tafel, Marktsonntage oder Christkindlmarkt – werden auf anderen Posten verbucht.
Die höchste Summe mit insgesamt 39 000 Euro erhält erneut das Fünfseen-Filmfestival (FSFF). Nachdem Festivalleiter Matthias Helwig im vergangenen Jahr wiederholt über mangelnde finanzielle Unterstützung geklagt und sogar ein mögliches Aus für das FSFF nicht ausgeschlossen hatte, beschloss der Stadtrat im Oktober: 2025 und 2026 kann Helwig mit jeweils 20 000 Euro Förderung rechnen, hinzu kommen 10 000 Euro für Technik und 9000 Euro Mietkosten für die Schlossberghalle. Die Zukunft des Festivals scheint damit vorerst gesichert zu sein.
Die zweithöchste Summe mit 15 000 Euro (2024: 12 000 Euro) erhalten die Starnberger Musiktage, die heuer 25-jähriges Bestehen feiern. Zwar ist der Firmensitz nicht in Starnberg, doch finden die meisten Aufführungen in der Kreisstadt statt. Hinzu kommt ein Zuschuss über 3815 Euro für die Nutzung der Schlossberghalle. Ebenfalls fünfstellig ist die Fördersumme für die Faschingsgesellschaft Perchalla: 8220 Euro Zuschüsse und 6453 Euro für die Nutzung der Schlossberghalle ergeben in Summe 14 673 Euro.
Die meisten der insgesamt 22 Antragsteller beantragten Zuwendungen im mittleren vierstelligen Bereich. „Musica Starnberg“ beantragte 7000 Euro für zwei Konzerte, der Verein „Luma“ 5000 Euro zur kulturellen Belebung des Bucentaur-Parks mit Live-Musik und Kinderprogrammen. Der Heimat- und Volkstrachtenverein erhält 7900 Euro für Volkstanzveranstaltungen, Burghofsingen und Oktoberfestzug plus 516 Euro für einen Bootsliegeplatz für das Fischerstechen. Die Macher der „Kunsträume am See“ (5500 Euro) feiern ihr 20-jähriges Bestehen, die Stadtkapelle Starnberg erhält für Frühjahr- und Herbstkonzert, Noten, diverse Feiern und Erneuerung der Trachten 5000 Euro.
Die „Tanzschule Neues Tanzen“ plant ein Tanzfestival in der Schlossberghalle (5013 Euro). Abgelehnt wurde einzig der Förderantrag einer Schauspielschule aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Der „Kunstverein Starnberg“ (3950 Euro) beantragte für seine Jahresausstellung eine Kostenübernahme für die Nutzung der Schlossberghalle, der Verein „Montessori-Schule“ (3000 Euro) plant die Neuauflage eines Theaterfestivals der Schulen. Jeweils 2000 Euro erhalten der Förderkreis „Werkstatt der Phantasie“ und der Verein Tragaudion, der das Stück „Der Sturm“ im Schlossgarten aufführen will.
Eher bescheiden nehmen sich die Zuschüsse für die übrigen Vereine aus: Das Starnberger Marionettentheater, seit 2024 in einen Verein überführt, beantragte ebenso wie die „Freunde von Dinard“ 1000 Euro. Der Münchner Ruder- und Segelverein (1100 Euro) plant erneut ein Stegkonzert. Die „Offenen Ateliers“ beantragten 400 Euro, die „Fotowilden“ 350 Euro und der Regionalausschuss „Jugend musiziert“ 300 Euro für die Organisation eines Nachwuchswettbewerbs.