Kulturbesitz: Bund verkündet Einigung mit Hohenzollern im Streit um Kunstschätze | ABC-Z

Der Kulturstaatsminister Wolfram Weimer hat mitgeteilt, dass der mehr als zehnjährige Vermögensstreit zwischen dem Haus Hohenzollern und dem deutschen Staat beigelegt wurde. Darin ging es um Tausende Kunstwerke, auf die Georg Friedrich Prinz von Preußen als
Nachfahre der Preußenkönige Ansprüche erhoben hatte. Alle Objekte des ehemaligen Hohenzollernmuseums werden nun in eine gemeinsame gemeinnützige “Stiftung Hohenzollernscher Kunstbesitz” übernommen.
Mit dieser Einigung könnten die Stücke in den Sammlungen der Stiftung Preußische
Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Deutsches Historisches Museum bleiben. Die Kunstwerke sind also weiterhin für die Öffentlichkeit zugänglich.
“Diese Einigung ist ein gewaltiger Erfolg für den Kulturstandort
Deutschland und die kunstinteressierte Öffentlichkeit”, sagte Weimer. “Hundert Jahre lang gab es andauernde Unsicherheit über Objekte, die
für die Kunst- und Sammlungsgeschichte Preußens und damit der deutschen
Geschichte insgesamt zentral sind.”
Seit 2014 hatte das Haus
Hohenzollern mit dem Bund sowie den Ländern Berlin und
Brandenburg über die Eigentumsfrage verhandelt.
“Endlich Rechtsfrieden”
Mit der Einigung werden Rechtsunsicherheiten, die seit fast 100 Jahren bestehen, beiseitegelegt, denn nachdem die Monarchie 1918 beendet war, wurde das Vermögen des Herrenhauses Hohenzollern beschlagnahmt. 1926 wurde per Vertrag eine Vermögensregelung zwischen dem damaligen Staat Preußen und den Hohenzollern getroffen, wem was gehört. Aber um viele Tausende Objekte waren die Eigentumsrechte unsicher. Weimer geht davon aus, dass es nun endlich Rechtsfrieden geben wird.
Bevor die Einigung in Kraft tritt, müssen die Aufsichtsgremien der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und des Deutschen Historischen Museums zustimmen. Dies soll in den kommenden Wochen erfolgen.