Kulturausschuss Wolfratshausen: Gremium billigt 128000 Euro Zuschüsse an Vereine – Bad Tölz-Wolfratshausen | ABC-Z
Für die Wolfratshauser Vereine haben die Stadträte in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses etwas mehr als 128000 Euro an Zuschüssen für das Jahr 2025 zugesagt. Nur der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen (LAW) muss nacharbeiten. Dessen Vorstand hatte 6000 Euro beantragt, um die im Herbst 2025 anstehende Kunstmeile 10 anlässlich des Jubiläums in größerem Rahmen organisieren zu können. Auf Initiative von Ulrike Krischke (Bürgervereinigung Wolfratshausen) stimmte jedoch das Gremium dafür, eine Entscheidung bis zur kommenden November-Sitzung zu vertagen.
„Natürlich will der LAW etwas Besonderes machen“, so Krischke. Sie bemängelte aber, dass der Verein nicht genau aufgeschlüsselt habe, was er wann und wo vorhabe. Die Stadträtin sprach sich dafür aus, dass der LAW bis zur Novembersitzung dies kurz skizzieren und dafür eine genaue Kalkulation vorlegen solle. Dem folgte die Mitglieder des Kulturausschusses. In den Jahren 2020 und 2021 hatte der LAW zum Vergleich jeweils 2000 Euro an Zuschuss erhalten.
Mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit seien die Vereine das Rückgrat der Stadt, so Heinloth
Gemäß den Förderrichtlinien bezuschusst die Stadt Vereine nur zum Defizitausgleich. Diese müssen demnach nachweisen, damit einen Mehrwert für das gesellschaftliche Leben in Wolfratshausen zu schaffen und die Vorhaben nicht allein aus Eigenmitteln stemmen zu können. Daran erinnerte Dritte Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne). „Wir sind stolz, dass wir so viele aktive Vereine haben“, betonte sie. Mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit stellten deren Mitglieder das Rückgrat der Stadt dar.
Die Volkshochschule erhält wie üblich 50 000 Euro
Der höchste Zuschussbetrag fließt mit 50 000 Euro an die Volkshochschule Wolfratshausen. Die Musikwerkstatt Jugend hatte 20 000 Euro beantragt. Schlussendlich billigte der Kulturausschuss aber nur 12 000 Euro und damit die genau gleich hohe Summe wie im Vorjahr. Laut Krischke müsse die Kommune darauf achten, dass sich die Zuschussbeträge nicht plötzlich eklatant in die eine oder andere Richtung entwickelten. Zudem habe der Verein mitgeteilt, dass ein für September 2025 geplantes Konzert ausfallen müsse.
Ebenso reduzierte das Gremium die Zuschusssumme von beantragten 18 000 auf 12 000 Euro. Die Wolfratshauser Stadtkapelle soll 9000 Euro bekommen. Das katholische Kreisbildungswerk wollte einen Zuschuss in Höhe von 50 Cent pro Einwohner in Wolfratshausen – also 9753,50 Euro – haben, erhielt aber nur 3000 Euro. Im Vorjahr waren es 2000 Euro.
Dem 1. FC Weidach sagte der Kulturausschuss zwei Zuschussbeträge zu, einmal 10 000 Euro, um den Kinder– und Jugendsport zu fördern, sowie 3324,42 Euro – laut Heinloth 50 Prozent des Kostenvoranschlags – für vier Fußballtore, die neu anzuschaffen sind. An den Sozialkreis Waldram sollen wie beantragt 4200 Euro fließen. Der Verein organisiert unter anderem Seniorengymnastik, Frühstücks-Treffs sowie Seniorenkaffee-Veranstaltungen. Die Kolpingfamilie Waldram wollte für drei Seniorenveranstaltungen – zwei Halbtagesfahrten sowie eine Adventsfeier – 300 Euro, was bewilligt wurde.
Für das gleiche Alterssegment organisiert die örtliche Arbeiterwohlfahrt etwa Informationsveranstaltungen über Gesundheitsthemen oder Demenz, Treffen mit Mottos von Musik, Tanz bis Bildung oder Bildungsreisen. Dafür bewilligte der Kulturausschuss die beantragten 4100 Euro.
Auch die Städtepartnerschaft profitiert
Der Verein für die Städtepartnerschaft mit der italienischen Kommune Manzano soll 5000 Euro bekommen. Das Geld soll unter anderem dazu dienen, das dortige Stuhlfest besuchen zu können. Über 12 000 Euro Zuschuss kann sich die Schule der Phantasie freuen. Der Verein will Kunst allen Altersklassen nahebringen. Für den Historischen Feuerwehrverein Wolfratshausen genehmigte das Gremium 2000 Euro. Das Geld soll ermöglichen, dass die zwei ältesten Löschfahrzeuge der Wolfratshauser Feuerwehr restauriert werden können. Die Feuerwehr selbst bekommt 1330 Euro Zuschuss aus Anlass des Besuchs von knapp 30 Feuerwehrdienstleistenden aus dem französischen Barbezieux.
Auf die Anregung von Wolfgang Weichlein (CSU), jeweils einen Passus einzufügen, dass die Förderzusage von der Haushaltslage im Jahr 2025 abhängig gemacht werde, verzichtete das Gremium. Laut Kämmerer Peter Schöfmann genehmige es der Kulturausschuss, die zugesagten Geldmittel in den Haushalt einzuarbeiten. Der Stadtrat gebe die Zuschüsse erst frei, wenn auch der Etat feststehe. „Erst dann werden die Bescheide verschickt und die Gelder ausgezahlt“, so Schöfmann.