Kühltürme des bayerischen Atomkraftwerks Gundremmingen gesprengt | ABC-Z

Das Atomkraftwerk Gundremmingen produzierte einst ein Viertel des Stroms in Bayern. Knapp vier Jahre nach seiner Stilllegung sind jetzt die beiden Kühltürme planmäßig gesprengt worden. Bald soll dort ein Batteriespeicher entstehen.
In Bayern sind die beiden Kühltürme des stillgelegten Atomkraftwerks Gundremmingen im Landkreis Günzburg planmäßig gesprengt worden. Die 160 Meter hohen Türme wurden durch ein vom Energiekonzern RWE beauftragtes Sprengunternehmen zerstört.
Bei regnerischem Wetter verfolgten zahlreiche Schaulustige außerhalb einer Sperrzone die Sprengung der zwei Türme, die in den vergangenen fast 50 Jahren zu einem markanten Wahrzeichen in der Region zwischen Ulm und Augsburg geworden waren. Die Kühltürme waren in den Jahren 1977 bis 1980 errichtet worden.
An ihrer Oberkante hatten sie einen Durchmesser von fast 129 Metern und bestanden aus 56.000 Tonnen Stahlbeton. Pünktlich um 12.00 Uhr wurden sie mit zwei Zündungen gesprengt. Die Kühltürme neigten sich jeweils leicht zur Seite und fielen dann senkrecht nach unten in sich zusammen.
Einst einer der größten Atomstandorte Deutschlands
Der Abriss der Kühltürme ist Teil des planmäßigen Rückbaus des Atomkraftwerks. Einst wurden sie gebraucht, um das bei der Stromproduktion erhitzte Kühlwasser herunterzukühlen, ehe es wieder zurück in die Donau geleitet wurde. Als Folge des Atomausstiegs wurde die Stromproduktion in Block C des Kraftwerks 2021 endgültig eingestellt, Block B war bereits 2017 abgeschaltet worden. Der vollständige Rückbau des AKW soll sich noch bis in die 2030er-Jahre hineinziehen.
Seit der Inbetriebnahme im Jahr 1984 hatte die Anlage laut RWE jährlich rund 20 Milliarden Kilowattstunden Strom produziert. Das entsprach RWE zufolge etwa einem Viertel der bayerischen Stromerzeugung. Gundremmingen war einer der größten Atomstandorte in Deutschland. Bereits im Jahr 1966 war dort mit Block A das erste große Atomkraftwerk in Deutschland in Betrieb gegangen.
Bald Spatenstich für Batteriespeicher
Obwohl der Rückbau des Atomkraftwerks noch lange läuft, bereitet der Energiekonzern RWE die Folgenutzung des Standorts vor. Schon am Mittwoch soll dort der Spatenstich für einen Batteriespeicher gesetzt werden. Laut RWE wird der Speicher mit einer Kapazität von rund 700 Megawattstunden der aktuell größte in Deutschland.
Solche Anlagen werden benötigt, um beispielsweise tagsüber bei Sonnenschein gewonnenen Solarstrom zu speichern und dann nachts abgeben zu können. Zudem sind eine Photovoltaikanlage und ein neues Gaskraftwerk in Gundremmingen in Planung.





















