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Kritik an privater Silvestermeile in München: Brandbrief an die Stadt | ABC-Z

München – Zwei Mal darf die Münchner Agentur G.R.A.L. von Veranstalter Alexander Wolfrum ab 2025 zwischen Siegestor und Odeonsplatz ihre Silvestermeile aufbauen, der Eintritt soll regulär 40 Euro kosten. Das sorgte im Stadtrat für Kritik, dennoch hat er dem Vorhaben zugestimmt

Kritik an Silvestermeile: Brandbrief an den Münchner Stadtrat

Gegen diese Entscheidung schicken jetzt mehrere junge Veranstalter-Kollektive unter Federführung von “Mehr Lärm für München”, die auch jährlich die Krachparade organisieren, einen Brandbrief an den Stadtrat.

In München zieht ein Protestzug mit der Forderung nach günstigen Wohnraum und Lärmschutzzonen durch die Stadt.
In München zieht ein Protestzug mit der Forderung nach günstigen Wohnraum und Lärmschutzzonen durch die Stadt.
© Felix Hörhager/dpa
In München zieht ein Protestzug mit der Forderung nach günstigen Wohnraum und Lärmschutzzonen durch die Stadt.

von Felix Hörhager/dpa

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In dem Brief, der am Montag veröffentlicht werden soll und der AZ bereits vorliegt, kritisieren sie, dass die Stadt Plätze für kommerzielle Veranstaltungen freigibt, unkommerzielle Veranstaltungen aber verhindert. Sie fordern eine Silvesterfeier für alle – “ohne kommerzielle Zwänge”.

Konkret schreiben die Freiraum-Aktivisten, es sei ein “Schlag ins Gesicht all derer, die seit Jahren für unkommerzielle Freiräume kämpfen”. Es zeige, wie in München mit öffentlichen Räumen umgegangen werde: “Wer zahlt, bekommt sie”. 

Laut Polizei haben am vergangenen Samstag bis zu 8000 Menschen an der Krachparade teilgenommen.
Laut Polizei haben am vergangenen Samstag bis zu 8000 Menschen an der Krachparade teilgenommen.
© Daniel von Loeper
Laut Polizei haben am vergangenen Samstag bis zu 8000 Menschen an der Krachparade teilgenommen.

von Daniel von Loeper

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“Mehr Lärm für München”: Jedes Jahr werden illegale Raves aufgelöst

Laut “Mehr Lärm für München” werden jedes Jahr rund 100 illegale Raves aufgelöst. Das sei ein Zeichen, “dass kreative Entfaltungsmöglichkeiten fehlen”, so der Brief weiter. 

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Die Kollektive nennen auch konkrete Beispiele neben der Silvestermeile, die sie für besonders kritikwürdig halten. 

“Später wurde das Gelände für Adele betoniert”: Kollektive kritisieren Veranstaltungspolitik der Stadt

Es sei zum Beispiel ein Rave bei der Messe in Riem geplant gewesen, “nach monatelanger Planung wurde das Event vom Kreisverwaltungsreferat kurzfristig abgesagt”. Tierschutzbedenken des Umweltams seien die Begründung gewesen.

Aber: “Zwei Wochen später war die Bühne frei für Helene Fischer, später wurde das Gelände für Adele betoniert”. 

“Wir stehen bereit”: Münchner Kollektive wollen Silvestermeile ohne Eintrittsbarrieren

Auch die “Munich Urban Celebrations”, kurz MUCs, die die städtische Fachstelle Moderation der Nacht versucht hat zu organisieren, werden kritisiert, da diese nur erwünscht seien, “wenn sie brav an den Stadtrand verbannt” würden. 

Die Initiative “Mehr Lärm für München” fordert die Stadt auf, die Ludwigstraße und den Odeonsplatz zu Silvester für alle zu öffnen. “Geben Sie den Raum an Münchner Kollektive, Bands und Kreative … ohne Eintrittsbarrieren und ohne kommerzielle Zwänge”, so die Forderung. Man stünde bereit, “ein Konzept mitzugestalten”. 

Neben dem Brandbrief ist für kommenden Mittwoch, 18. Dezember auch eine Demonstration geplant. 

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