Kritik an Ampel-Plänen: Ärztebund lehnt Steueranreize für ausländische Fachkräfte ab | ABC-Z
Kritik an Ampel-Plänen
Ärztebund lehnt Steueranreize für ausländische Fachkräfte ab
25.07.2024, 07:12 Uhr
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Die Bundesregierung will ausländische Fachkräfte mit Steuergeschenken nach Deutschland locken. Der Marburger Bund hält das für den falschen Weg. Die Ärztegewerkschaft sieht deutsche Fachkräfte benachteiligt – und das Problem an anderer Stelle.
Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund sieht die von der Ampel geplanten steuerlichen Anreize für Fachkräfte aus dem Ausland kritisch. Es verstoße gegen den Grundsatz der Gleichbehandlung, wenn ausländische Fachkräfte durch steuerliche Anreize angeworben würden, die anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nicht zugutekämen, sagte Verbandschefin Susanne Johna dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
“Es liegt nicht am Steuerrecht, dass Deutschland zu wenige Fachkräfte aus dem Ausland hat, sondern an den Anerkennungsverfahren der beruflichen Qualifikationen”, sagte Johna. Ärztinnen und Ärzte mit ausländischer Qualifikation müssten hierzulande teilweise jahrelang auf die Anerkennung warten, bevor sie vollumfänglich in der ärztlichen Versorgung eingesetzt werden könnten. Als Probleme bei der Anerkennung nannte sie Bürokratie und personell unterbesetzte Behörden.
Im Zuge ihrer “Wachstumsinitiative” plant die Regierung, steuerliche Anreize für die Arbeitsaufnahme in Deutschland einzuführen – um Deutschland attraktiver für ausländische Fachkräfte zu machen. Vorgesehen ist, dass neu zugewanderte Fachkräfte in den ersten drei Jahren 30, 20 und 10 Prozent vom Bruttolohn steuerfrei stellen können. Für diese Freistellung soll eine Unter- und Obergrenze für den Bruttolohn definiert werden.