Geopolitik

Krieg in Nahost: Israels Armee setzt Angriffe gegen Hisbollah nach iranischem Raketenhagel fort | ABC-Z

Die Lage in Nahost spitzt sich weiter zu: Israel setzt seine Angriffe gegen die Hisbollah im Libanon fort, nachdem der Iran Israel wie befürchtet mit Raketen angegriffen hatte. In der Nacht zu Dienstag hatte das israelische Militär eine Bodenoffensive im Südlibanon begonnen, die sich „gegen terroristische Ziele und Infrastrukturen der Hisbollah“ in Grenznähe richte, wie es hieß.

Die erste Bodenoffensive seit dem letzten Libanon-Krieg 2006 hat den Codenamen „Nordpfeil“. Israels Ziel ist es, die Hisbollah aus dem Grenzgebiet zu verdrängen, um eine Rückkehr von rund 60.000 Bürgern in ihre Wohngebiete in Grenznähe zu ermöglichen.

Alle Entwicklungen im Liveticker:

Mittwoch, 2. Oktober:

01:53 Uhr – Israels Armee setzt Angriffe gegen Hisbollah nach iranischem Raketenhagel fort

Nach den Raketenangriffen des Iran auf Israel hat die israelische Armee Ziele der libanesischen Hisbollah-Miliz in Beirut angegriffen. Es würden „terroristische Ziele der Hisbollah“ in der libanesischen Hauptstadt angegriffen, erklärte das israelische Militär am Mittwoch. Aus libanesischen Sicherheitskreisen verlautete, dass die israelische Armee zwei Angriffe im Süden der Hauptstadt Beirut ausgeführt habe. Kurz zuvor hatte die israelische Armee die betroffene Bevölkerung nachts aufgerufen, „sofort“ zu ihrer eigenen Sicherheit zwei Gebäude in einem südlichen Vorort von Beirut zu verlassen und die gesamte Umgebung im Umkreis von 500 Metern zu meiden. Die südlichen Vororte von Beirut sind eine Hochburg der pro-iranischen Hisbollah-Miliz.

Israels Militärsprecher Daniel Hagari sagte am Mittwoch nach den iranischen Raketenangriffen auf Israel, die Luftwaffe arbeite weiterhin „mit voller Kapazität und heute Nacht werden wir im Nahen Osten weiterhin kraftvoll zuschlagen, wie das seit einem Jahr der Fall ist“. Er warf dem Iran vor, den Nahen Osten Richtung „Eskalation“ zu treiben.

00:44 Uhr – Israelischer Luftraum wieder geöffnet

Nach einem iranischen Raketenangriff hat Israel seinen Luftraum wieder geöffnet. Die Flughafenbehörde hatte diesen während der Attacke am Dienstag für ankommende Flüge geschlossen. Die Flieger wurden zu Flughäfen außerhalb des Landes umgeleitet. Nachdem das Militär erklärte, die Gefahr sei vorüber, teilte die Flughafenbehörde mit, der Betrieb laufe wieder normal.

22:32 Uhr – Israel kündigt Vergeltung an

Israel hat nach den iranischen Raketenangriffen Vergeltung angekündigt. „Dieser Angriff wird Konsequenzen haben“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. „Wir haben Pläne, und wir werden an dem Ort und zu der Zeit handeln, die wir bestimmen.“

Der iranische Angriff ernst gewesen, hatte es bereits zuvor geheißen. Laut Armee durften die Bürger im ganzen Land nach einer Einschätzung der Lage die Schutzräume nun verlassen. „Wie wir der internationalen Gemeinschaft bereits zuvor klargemacht haben, muss jeder Feind, der Israel angreift, mit einer harten Reaktion rechnen“, teilte der israelische UN-Botschafter Danny Danon auf der Plattform X mit.

22:07 Uhr – Jordanien fängt erneut Raketen ab – zwei Verletzte

Jordaniens Streitkräfte sollen erneut bei der Abwehr des iranischen Raketenangriffs auf Israel geholfen haben. Arabische Medien berichteten, Jordanien habe einige Raketen abgefangen, woraufhin Raketenteile im Land niedergegangen seien. Das Innenministerium erklärte, „mehrere Fragmente von Objekten“ seien unter anderem in Amman, in den Orten Balka, Sarka und Madaba in Umgebung der Hauptstadt sowie in Karak weiter südlich niedergegangen. Zwei Menschen seien leicht verletzt worden.

In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos von brennenden Raketenteilen auf der Straße. Die Behörde für öffentliche Sicherheit rief die Bürger dazu auf, sich den „Resten herunterfallender Objekte“ nicht zu nähern und diese den Behörden zu melden. Bei Bränden oder Opfern durch die vom Himmel fallenden Teile solle man den Notruf wählen.

Im April hatte der Iran Israel bereits mit mehr als 300 Drohnen, Raketen und Marschflugkörpern angegriffen, die weitgehend von Israel sowie den USA, Großbritannien und Frankreich abgewehrt wurden. Auch bei diesem Angriff hatte Jordanien bei der Abwehr geholfen.

21:34 Uhr – Raketenangriffe laut Bericht bei Demo in Berlin bejubelt

Bei einer propalästinensischen Demonstration in Berlin-Wedding ist nach dem iranischen Raketenangriff auf Israel Jubel ausgebrochen. „Raketen auf Israel abgeschossen“, rief ein Mann, woraufhin zahlreiche Demonstrierende trommelten, jubelten und zum Teil klatschten. Es waren auch die Rufe „Widerstand“ und „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) zu hören. Mehrere Teilnehmer der Kundgebung schwenkten Palästinensertücher sowie die palästinensische und die libanesische Flagge, wie auf dem Video eines dpa-Reporters zu sehen ist.

Ein Sprecher der Berliner Polizei teilte mit, er könne Berichte über Jubel „weder bestätigen noch dementieren“. Für den Abend waren in Berlin zwei propalästinensische Demonstrationen geplant, eine am Leopoldplatz in Wedding und eine am Kottbusser Tor in Kreuzberg. Eine Bilanz der Demonstrationen teilte die Polizei zunächst nicht mit.

21:20 Uhr – Iran will Hyperschallraketen eingesetzt haben – US-Regierung bezeichnet Angriff als „unwirksam“

Bei dem Angriff auf Israel sind nach iranischen Angaben auch erstmals Hyperschallraketen zum Einsatz gekommen. Mit der Rakete vom Typ Fatah-1 sei es den Luftstreitkräften der Revolutionsgarden gelungen, die israelische Luftabwehr zu überwinden, berichtete der staatliche Rundfunk. Die Hyperschallrakete wurde vor 15 Monaten vorgestellt.

Der iranische Präsident Massud Peseschkian schrieb auf der Plattform X, sein Land strebe nicht nach einem Krieg, werde aber jeder Bedrohung entschlossen entgegentreten. Mit Blick auf den Beschuss Israels schrieb er, der Iran habe eine starke Antwort auf die Aggression des „zionistischen Regimes“ gegeben. Die iranischen Revolutionsgarden behaupteten, 90 Prozent der iranischen Raketen hätten ihre Ziele in Israel getroffen.

Die US-Regierung bezeichnete Angriff als „vereitelt und unwirksam“ und drohte mit Konsequenzen. „Uns ist nichts über Schäden an Flugzeugen oder strategischen militärischen Einrichtungen in Israel bekannt“, sagte US-Sicherheitsberater Jake Sullivan in Washington. Man habe bereits deutlich gemacht, dass dieser Angriff Konsequenzen haben werde und daran arbeite man nun mit Israel. Es handle sich um eine „bedeutende Eskalation“. Kriegsschiffe des US-Militärs hätten dabei geholfen, den Raketenangriff abzuwehren.

20:35 Uhr – Bislang nach offiziellen Angaben ein Toter, mehrere Verletzte

Bei den iranischen Raketenangriffen ist mindestens ein Mensch getötet worden, zwei weitere wurden leicht verletzt. Im besetzten Westjordanland sei ein Palästinenser in Jericho durch herabfallende Raketenteile getötet worden, teilte der örtliche Gouverneur mit. Der israelische Rettungsdienst Magen David Adom meldete zwei Leichtverletzte im Raum Tel Aviv. Zudem seien landesweit einige Menschen sehr leicht verletzt worden, während sie die Schutzräume aufsuchten, hieß es weiter.

19:56 Uhr – Iran sieht Angriff als angemessene Reaktion

Der Iran hat seinen Raketenangriff als angemessene Reaktion auf die Eskalation in Nahost bezeichnet und mit weiteren Attacken gedroht. „Irans legale, rationale und legitime Reaktion auf die Terroranschläge des zionistischen Regimes – die Angriffe auf iranische Staatsbürger und Interessen sowie die Verletzung der nationalen Souveränität der Islamischen Republik Iran – wurde ordnungsgemäß durchgeführt“, teilte die iranische UN-Vertretung in New York mit. Sollte Israel es wagen, darauf zu reagieren, „wird eine vernichtende Reaktion folgen.“

19:44 Uhr – Luftraum in Israel und weiteren Ländern geschlossen

Mehrere Länder in der Region haben wegen der iranischen Angriffe ihren Luftraum geschlossen. „Der israelische Luftraum ist geschlossen. Flüge werden zu anderen Zielen außerhalb Israels umgeleitet“, sagte ein Sprecher der israelischen Flughafenbehörde.

Jordaniens Luftfahrtbehörde verkündete ebenfalls eine „vorübergehende Schließung des jordanischen Luftraums“. Auch das irakische Verkehrsministerium verkündete einen vorübergehenden Stopp des Flugverkehrs an allen Flughäfen des Landes.

19:26 Uhr – Biden ordnet Abschuss iranischer Raketen durch US-Armee an

US-Präsident Joe Biden hat den Abschuss von aus dem Iran auf Israel abgefeuerten Raketen durch die US-Streitkräfte angeordnet. Das erklärte das Weiße Haus in Washington. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagte Israel angesichts der Bedrohung durch den Iran zudem US-Unterstützung zu. Die Vereinigten Staaten seien gut gerüstet, um US-Personal, Verbündete und Partner zu verteidigen, versicherte Austin seinem israelischen Kollegen Joav Galant nach Angaben des Pentagon bereits vor Beginn des iranischen Angriffs.

19:14 Uhr – Bis zu 200 Raketen auf Israel abgefeuert

Irans Revolutionsgarden haben den Angriff auf Israel bestätigt. Man habe Dutzende Raketen abgefeuert, hieß es. Der Angriff sei eine Vergeltung für die Tötung von Hamas-Auslandschef Ismail Hanija, Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah sowie eines iranischen Generals, hieß es im Staatsfernsehen. Dem israelischen Militärradio zufolge sind hingegen fast 200 Raketen auf Israel abgefeuert worden.

18:46 Uhr – Laut Polizei Tote und Verletzte bei mutmaßlichem Terrorangriff in Tel Aviv

Bei einem Schusswaffenangriff in Tel Aviv sind mindestens vier Menschen getötet worden. Es handele sich vermutlich um einen Terrorangriff, teilte die Polizei mit. Zuvor war lediglich von mindestens sieben Verletzten die Rede gewesen. Attacken hätten an zwei verschiedenen Orten stattgefunden, sagte der Leiter des israelischen Rettungsdienstes Magen David Adom, Eli Bin. Unter den „zahlreichen Verletzten“ seien mehrere Menschen bewusstlos, hieß es in einer separaten Erklärung. Zwei „Terroristen“ seien „neutralisiert“ worden, teilte die Polizei weiter mit.

18:41 Uhr – Laut Militär Raketen aus Iran auf Israel abgefeuert

Der Iran hat nach Angaben der israelischen Armee einen Raketenangriff auf Israel gestartet. Dies teilten die Streitkräfte auf der Plattform X mit. Eine Korrespondentin der Deutschen Presse-Agentur berichtete, in Tel Aviv seien starke Explosionen zu hören. Kurz zuvor wurde im Zentrum des Landes Luftalarm ausgelöst. „Sirenen ertönten im Zentrum Israels“, erklärte die Armee, ohne genauere Angaben zu den betroffenen Gebieten zu machen. Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten von Explosionen, die über Jerusalem zu hören waren.

18:21 Uhr – Armee ruft Israelis zu Vorkehrungen gegen möglichen Angriff aus Iran auf

Die israelische Armee hat die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich auf einen möglichen iranischen Raketenangriff vorzubereiten. Es drohe eine „weitreichende“ Attacke, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in einer TV-Ansprache. Er forderte die Menschen auf, sich in der Nähe von Schutzräumen aufzuhalten. Auch die iranischen Nachrichtenagenturen Isna und Tasnim berichteten über den Beginn der Attacke.

17:52 Uhr – Auf iranischen Angriff würden „schwere Konsequenzen“ folgen, sagt US-Insider

Nach US-Angaben bereitet der Iran einen Raketenangriff auf Israel vor. Der Angriff solle in Kürze beginnen, hieß es. Die Gewährsperson warnte vor „schweren Konsequenzen“, sollte es tatsächlich dazu kommen. Die Quelle wollte anonym bleiben.

Israels Armeesprecher Daniel Hagari sagte, dass Israel bis Dienstagnachmittag keine Raketenstarts aus dem Iran festgestellt habe. Staatliche Medien im Iran deuteten keinen unmittelbar bevorstehenden Angriff an. Iranische Vertreter waren für einen Kommentar nicht zu erreichen. Aus dem Weißen Haus wurden keine Beweise für die mutmaßlichen Geheimdiensterkenntnisse vorgelegt. Die Regierung sei aber von dieser Feststellung überzeugt, hieß es aus Regierungskreisen.

17:30 Uhr – Niederlande holen Bürger aus dem Libanon

Auch die Niederlande werden ihre Bürger aus dem Libanon herausholen. Der libanesisch-israelische Konflikt sei weiter eskaliert, die Lage durch Kämpfe von Bodentruppen noch unsicherer geworden, teilte das Außenministerium in Den Haag mit. In den nächsten Tagen werde militärischer Lufttransport zur Verfügung gestellt. Niederländer sollen sich bei ihrer Botschaft in Beirut für den Transport registrieren lassen. In den vergangenen Tagen hatte das Ministerium die Niederländer im Libanon bereits dazu aufgerufen, das Land zu verlassen. Wie viele sich noch im Land befinden, ist unbekannt.

17:19 Uhr – Baerbock fordert von Hisbollah Rückzug hinter Litani-Fluss

Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock setzt auch nach Beginn der israelischen Bodenoffensive gegen die libanesische Hisbollah-Miliz darauf, einen Flächenbrand in Nahost per Diplomatie zu vermeiden. „Es braucht eine verlässliche Vereinbarung dafür, dass die legitimen Sicherheitsinteressen Israels und des Libanons gewahrt bleiben und gewahrt werden“, sagte die Grünen-Politikerin am Rande einer Westbalkan-Konferenz in Berlin. Dazu gehöre, dass sich die Hisbollah wie in der UN-Sicherheitsratsresolution 1701 festgelegt von der Grenze Israels hinter den Litani-Fluss zurückziehe.

Erneut stellte sich Baerbock hinter das Selbstverteidigungsrecht Israels, forderte aber eine Achtung des humanitären Völkerrechts. „Die Hisbollah ist eine Terrororganisation und deren Chef-Terrorist (Hassan) Nasrallah hat viele, viele unschuldige Leben auf dem Gewissen“, sagte die Ministerin. Nasrallah war am Freitag bei einem gezielten israelischen Luftangriff getötet worden. Am Abend wollte die Ministerin im sogenannten Quint-Format mit ihren Kollegen aus den USA, Frankreich, Großbritannien und Italien bei einem virtuellen Treffen über eine Lösung des Konflikts beraten.

17:13 Uhr – Erdogan: „Die israelische Führung wird nach Palästina und dem Libanon unser Land ins Visier nehmen“

Die Türkei unterstellt Israel, mit der nun begonnenen Bodenoffensive auf eine Besetzung des Libanons abzuzielen. „Der UN-Sicherheitsrat muss das Völkerrecht wahren und die notwendigen Maßnahmen gegen diesen Angriff ergreifen, der auf die Besetzung Libanons abzielt“, teilte das türkische Außenministerium in Ankara mit.

Das türkische Ministerium nannte das Vorgehen einen „illegalen Invasionsversuch“, der die Sicherheit und Stabilität der „Region und darüber hinaus“ gefährde und „eine neue Welle von Migration auslösen und Extremisten weltweit Auftrieb geben“ könne.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan behauptete am Nachmittag sogar, Israel habe es auch auf die Türkei abgesehen: „Die israelische Führung wird nach Palästina und dem Libanon unser Land ins Visier nehmen“, so Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Beweise für derartige Pläne der israelischen Regierung legte er nicht vor.

16:44 Uhr – USA verstärken Militärpräsenz im Nahen Osten um mehrere tausend Soldaten

Angesichts der militärischen Eskalation zwischen Israel und der Hisbollah verstärken die USA ihre Streitkräfte im Nahen Osten um mehrere tausend Soldaten. Der Aufenthalt bereits stationierter Einheiten werde verlängert und diejenigen, die eigentlich als Ersatz vorgesehen waren, würden nun als Verstärkung hinzukommen, sagte die stellvertretende Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh am Dienstag in Washington. Dies bedeute „zusätzlich einige tausend“ Soldaten. Diese Einheiten verfügten über eine Reihe von Kampfflugzeugen, darunter Jets vom Typ F-16 und F-22.

16:43 Uhr – Armee: Israels Soldaten waren schon Dutzende Male im Libanon

Israels Militär hat nach eigenen Angaben bereits vor dem jüngsten Einrücken in den Libanon immer wieder Elitetruppen im nördlichen Nachbarland eingesetzt. Bei mehr als 70 Operationen sollen israelische Kampfsoldaten seit dem 7. Oktober des Vorjahres im Südlibanon aktiv gewesen sein. Dabei hätten sie zahlreiche Stellungen, Tunnel und Waffenlager der proiranischen Hisbollah-Miliz zerstört, teilte die Armee mit. Zu direktem Feindkontakt mit den Kämpfern der schiitischen Organisation sei es in keinem der Fälle gekommen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari.

Israel hatte die klein dimensionierten Bodeneinsätze im grenznahen Gebiet bislang geheim gehalten. Die entsprechenden Informationen seien nunmehr freigegeben worden, fügte Hagari hinzu.

15:59 Uhr – Israel mobilisiert weitere Brigaden

Im Zuge ihrer Bodenoffensive im Libanon mobilisiert die israelische Armee vier weitere Reservebrigaden für ihre Kämpfe im Norden. „Dies wird die Fortsetzung der operativen Tätigkeit gegen die Terrororganisation Hisbollah und das Erreichen operativer Ziele ermöglichen“, teilte die israelische Armee mit.

15:44 Uhr – US-Regierung: Iran bereitet „unmittelbar“ Raketenangriff auf Israel vor

Der Iran bereitet nach Angaben der US-Regierung einen unmittelbar bevorstehenden Raketenangriff auf Israel vor. Es gebe „Hinweise darauf, dass sich der Iran darauf vorbereitet, in Kürze einen ballistischen Raketenangriff gegen Israel zu starten“, sagte ein US-Regierungsvertreter. Ein solcher direkter Angriff auf Israel werde „schwerwiegende Folgen für den Iran haben“. Zuvor hatte ein Reporter des US-Portals „Axios“ darüber berichtet.

14:41 Uhr – Kloster nimmt Hunderte Libanesen auf der Flucht auf

Mindestens 600 Menschen suchen örtlichen Angaben zufolge Schutz in einem südlibanesischen Kloster unweit der Grenze zu Israel. Zuvor hatte das israelische Militär die Bewohner des christlichen Dorfes Ain Ebl sowie mindestens 26 weiterer Gebiete aufgefordert sie zu verlassen, wie Einheimische sagen. Ein Militärsprecher habe ihnen erklärt, dass Israel Häuser ins Visier nehmen werde, die von der Hisbollah genutzt würden. Das Kloster habe keine Warnung erhalten, hieß es. Die Dorfbewohner warten nun darauf, von einem Armeekonvoi nach Beirut gebracht zu werden.

14:19 Uhr – Neuerlicher Beschuss auf Israel aus dem Libanon

Die israelische Armee hat in den vergangenen Stunden 30 Geschosse registriert, die aus dem Libanon kommend in den Norden Israels eingedrungen sind. Die Raketen lösten in den betroffenen Gebieten Alarm aus, gingen aber über offenem Gelände nieder, hieß es in der Mitteilung der Streitkräfte. Berichte über Verletzte oder Tote gab es nicht. Feuerwehren waren im Einsatz, um die Brände zu löschen, die einige der Raketen ausgelöst hatten.

13:52 Uhr – Israel ruft in 27 südlibanesischen Gebieten zur Evakuierung auf

Das israelische Militär hat die Bewohner von 27 Gebieten im Südlibanon zur Evakuierung aufgerufen. Die israelischen Streitkräfte „wollen Ihnen keinen Schaden zufügen, und zu Ihrer eigenen Sicherheit müssen Sie sofort Ihre Häuser verlassen“, erklärte ein Armeesprecher im Onlinedienst X. „Jeder, der sich in der Nähe von Hisbollah-Mitgliedern, -Anlagen und Kampfausrüstung aufhält, bringt sein Leben in Gefahr“, fügte er hinzu.

Der Sprecher forderte die betroffenen Menschen auf, sich „sofort“ auf den Weg an das nördliche Ufer des Flusses Al-Awali nördlich der Küstenstadt Sidon zu machen.

13:23 Uhr – Hisbollah meldet bisher keine Zusammenstöße mit israelischen Truppen

Bisher dementiert die Hisbollah, dass es im Zuge der israelischen Bodenoffensive im Libanon zu Zusammenstößen mit der israelischen Armee gekommen ist. Das Pressebüro der Hisbollah teilte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag mit: „Alle unsere Kämpfer sind bereit für eine echte Konfrontation.“ Auch der Nachrichtenagentur AP bestritt die Miliz ein Eindringen israelischer Soldaten in den Libanon. Gleichlautende Berichte seien „falsche Behauptungen“, erklärte der Sprecher der vom Iran unterstützten Islamisten, Mohammed Afif.

13:07 Uhr – UN sieht die „territoriale Integrität des Libanon“ in Gefahr

Die UN-Beobachtermission im Libanon ist nach eigenen Angaben von Israel über einen „begrenzten Bodeneinsatz“ der Armee informiert worden. Jede Überschreitung der Grenze sei ein Verstoß „gegen die Souveränität und territoriale Integrität des Libanons“, kritisierte Unifil. „Wir fordern alle Akteure dringend auf, von solchen eskalierenden Schritten Abstand zu nehmen.“

Die bewaffneten Blauhelmsoldaten sind zur Stabilisierung und Deeskalation an der Grenze eingesetzt. Ihr Auftrag ist es, die Einhaltung des Waffenstillstands zwischen beiden Ländern zu überwachen. Seit 1978 operiert die Unifil-Mission im Libanon. Derweil rufen die Vereinten Nationen zur Hilfe für die Menschen im Libanon auf. Mehr als eine Million Menschen sind laut der UN in dem Land auf humanitäre Hilfe angewiesen. In den kommenden drei Monaten soll der Betrag von 384 Millionen Euro durch internationale Geber bereitgestellt werden, appellierte die Organisationen.

12:47 Uhr – Rettungsdienst meldet weiteren Verletzten

Bei dem Einschlag von Raketenteilen auf einer Autobahn nahe Tel Aviv hat sich die Zahl der Verletzten auf zwei erhöht. Ein Busfahrer wurde mittelschwer, ein Autofahrer leicht verletzt, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Die Geschosse sollen aus dem Libanon gekommen sein, Beirut bestätigte Angriffe auf Ziele in Israel.

12:08 Uhr – WELT-Reporter erlebt Raketeneinschlag bei Tel Aviv

12:05 Uhr – Ankara kritisiert Bodenoffensive

Das türkische Außenministerium verurteilt Israels Bodenoffensive im Libanon als illegalen Besatzungsversuch. Die territoriale Integrität des Libanon werde dadurch verletzt. Der Einsatz müsse sofort mit einem Abzug Israels aus dem Libanon beendet werden. Auch die Stabilität und Sicherheit der anderen Länder in der Region werde gefährdet. Es sei sehr wahrscheinlich, dass durch die Kämpfe eine neue Flüchtlingswelle ausgelöst werde. Der UN-Sicherheitsrat müsse im Einklang mit dem Völkerrecht tun, „was nötig ist“.

11:30 Uhr – Hisbollah greift angeblich Mossad-Zentrale an

Die Hisbollah hat nach eigenen Angaben die Zentrale des israelischen Auslandsgeheimdienstes Mossad mit Raketen beschossen. Als weiteres Angriffsziel nennt die libanesische Miliz eine Stellung des Militärgeheimdienstes am Rande von Tel Aviv.

11:18 Uhr – Raketenalarm im Großraum Tel Aviv – Geschoss auf Straße eingeschlagen

In Tel Aviv und anderen Städten im Zentrum Israels ist am Dienstag Raketenalarm ausgelöst worden. Die israelische Armee erklärte, in Zentralisrael hätten „nach dem Abfeuern von Geschossen aus dem Libanon“ die Sirenen geheult.

Es war eine dumpfe Explosion im Stadtzentrum zu hören, wie Einwohnerinnen berichteten. Auch ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete, dass in Tel Aviv aus der Ferne Explosionen zu hören waren, die möglicherweise von israelischen Abfangraketen stammten.

Nach Angaben der Polizei schlug ein Geschoss auf einer Straße nahe der Stadt Kfar Kassen nordöstlich von Tel Aviv ein. Ein Mann wurde demnach durch einen Geschosssplitter verletzt und vom Rettungsdienst behandelt.

Die Nachrichtenseite ynet berichtete, es seien mindestens drei Raketen abgefeuert worden. Auch in den Vorstädten Herzlija und Ramat Gan habe es Luftalarm gegeben. Die israelische Armee sprach von Millionen Israelis, die wegen der Angriffe in Bunkern Schutz suchten.

11:14 Uhr – Mehrere Tote nach Angriff auf Palästinensercamp

Bei einem israelischen Angriff auf das palästinensische Flüchtlingscamp Ain al-Hilwah nahe der libanesischen Küstenstadt Sidon sind nach Angaben aus dem Libanon sechs Menschen getötet worden. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, der Angriff aus der vergangenen Nacht habe dem palästinensischen Kommandeur, Munir Al-Makdah, gegolten. Er habe den Angriff allerdings überlebt. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht.

Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete, dass unter den Opfern Al-Makdahs Ehefrau sowie ein gemeinsamer Sohn gewesen seien. Al-Makdah war ein Vertreter der Al-Aksa-Brigaden im Libanon. Dabei handelt es sich um den militärischen Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas.

10:32 Uhr – Berichte über schwere Zerstörung bei Beirut

Bei den Angriffen der israelischen Luftwaffe auf mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen Vorort von Beirut sind offenbar auch Gebäude in einem Wohngebiet völlig zerstört worden. Augenzeugen berichteten von massiven Schäden in dem betroffenen Wohngebiet Haret Hreik. Mehrere Gebäude seien dem Erdboden gleich gemacht worden. Straßen seien unter Schutt begraben worden. Am Morgen habe es Aufräumarbeiten gegeben, um die Straßen freizuräumen.

10:06 Uhr – Lufthansa verlängert Flugstopp

Angesichts der Kämpfe im Nahen Osten verlängert die Lufthansa ihren Flugstopp nach Israel und den Libanon. Bis einschließlich 31. Oktober würden Flüge nach Tel Aviv gestrichen und bis 30. November Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut, teilte die Airline in Frankfurt mit. Flüge nach Teheran bleiben zudem bis 14. Oktober ausgesetzt. Die Kernmarke Lufthansa Airline hatte bereits entschieden, Flüge nach Teheran bis einschließlich 26. Oktober auszusetzen.

Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Zur Lufthansa-Gruppe gehören neben der Kern-Airline noch Swiss, Austrian, Brussels Airlines und Eurowings.

09:01 Uhr – Israels Armee meldet „schwere Gefechte“ im Süden des Libanon

Die Armee erklärte, in der Region gebe es „schwere Gefechte“. Armeesprecher Avihai Adraee warnte die Menschen im Libanon in einer auf arabisch verfassten Mitteilung im Onlinedienst Telegram davor, mit Fahrzeugen in den Südlibanon zu fahren. Die Menschen werden in der Mitteilung dazu aufgerufen, nicht südlich des Litani-Flusses zu fahren, der etwa 30 Kilometer von der Grenze entfernt liegt. Laut einer UN-Resolution dürfen Hisbollah-Kämpfer sich nicht südlich dieser Linie aufhalten.

08:41 Uhr – Israel: Waffenfabriken der Hisbollah bei Beirut angegriffen

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben mehrere Waffenfabriken und Infrastruktur der libanesischen Hisbollah-Miliz in einem südlichen Vorort von Beirut angegriffen. Die Angriffe seien mithilfe von Geheimdiensthinweisen erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Es seien Schritte unternommen worden, um möglichen Schaden an Zivilisten zu verringern. Es gab zunächst keine Berichte über Opfer bei den Angriffen, die schon am späten Montagabend erfolgten.

08:30 Uhr – Neue Raketenangriffe der Hisbollah auf Israel

Es seien mehrere Geschosse vom Libanon aus auf das Gebiet um die Grenzstadt Metulla und den Ort Avivim abgefeuert worden, teilte die israelische Armee mit. Einige seien von der Raketenabwehr abgefangen, andere eingeschlagen, teilweise auf offenem Gebiet. Die Nachrichtenseite ynet berichtete von insgesamt 15 Geschossen. Die Hisbollah reklamierte die Angriffe auf Metulla für sich. Ziel seien Ansammlungen von Soldaten gewesen. Die Armee hatte das Gebiet vor Beginn des Bodeneinsatzes im Süden des Libanons zum militärischen Sperrgebiet erklärt.

08:16 Uhr – Hisbollah: Schüsse auf israelische Soldaten

Die radikalislamische Hisbollah meldet, dass sie israelische Soldaten jenseits der Grenze auf israelischem Gebiet beschossen habe. Auf die Erklärung Israels, mit einer begrenzten Bodenoffensive im Libanon begonnen zu haben, geht die Miliz nicht ein.

07:10 Uhr – USA warnen Iran vor Angriff auf Israel

Die USA warnen den Iran vor Angriffen auf Israel. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin schrieb auf der Plattform X nach einem Telefonat mit seinem israelischen Kollegen Joav Galant: „Ich habe erneut auf die schwerwiegenden Konsequenzen für den Iran hingewiesen, falls dieser sich zu einem direkten militärischen Angriff auf Israel entschließen sollte.“ Er habe deutlich gemacht, dass die Vereinigten Staaten das Recht Israels auf Selbstverteidigung unterstützen.

Einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge, der sich auf US-amerikanische und israelische Beamte beruft, verlegen die USA weitere militärische Mittel in den Nahen Osten, um den Iran abzuschrecken. Dem Bericht zufolge plant das US-Verteidigungsministerium eine Aufstockung der im Nahen Osten stationierten F-15E-, F-16- und A-10-Kampfflugzeuge der Air Force.

06:11 Uhr – USA: Bodenoffensive vom Völkerrecht gedeckt

Die „begrenzten Operationen“ der israelischen Armee im Südlibanon sind aus Sicht des nationalen Sicherheitsrats der USA von dem völkerrechtlich verbrieften Recht Israels auf Selbstverteidigung gedeckt. „Dies steht im Einklang mit Israels Recht, seine Bürger zu verteidigen und Zivilisten sicher in ihre Häuser zurückzubringen. Wir unterstützen das Recht Israels, sich gegen die Hisbollah und alle vom Iran unterstützten Terrorgruppen zu verteidigen. Natürlich wissen wir, dass eine schleichende Ausweitung der Mission ein Risiko darstellen kann, und wir werden dies weiterhin mit den Israelis besprechen“, teilte der nationale Sicherheitsrat der USA mit.

03:24 Uhr – Drei Tote bei israelischem Angriff auf Syrien

In Syrien sind nach Angaben syrischer Staatsmedien mindestens drei Menschen getötet worden. Der „israelische Feind“ habe „einen Luftangriff mit Kampfflugzeugen und Drohnen aus Richtung des besetzten syrischen Golan gestartet“, berichtete die offizielle syrische Nachrichtenagentur Sana am Dienstag unter Berufung auf Armeekreise. Bei Angriffen auf „mehrere“ Ziele in der Hauptstadt Damaskus seien mindestens drei Zivilisten getötet und neun weitere Menschen verletzt worden. Unter den Opfern soll sich auch eine Journalistin befinden. Israel äußert sich nur selten konkret zu seinen Luftangriffen in Syrien, betont aber immer wieder, es werde nicht zulassen, dass der Iran seinen Einfluss bis an die israelischen Staatsgrenzen ausdehne.

01:32 Uhr – Israel beginnt Bodenoffensive im Libanon

Israel hat eine Bodenoffensive im Libanon begonnen. Das teilte die Armee am frühen Dienstagmorgen auf der Plattform X mit. Vor einigen Stunden habe man „mit begrenzten, lokalisierten und gezielten Bodenangriffen auf der Grundlage präziser Geheimdienstinformationen gegen terroristische Ziele und Infrastruktur der proiranischen Hisbollah-Miliz im Südlibanon“ begonnen. Diese Ziele befänden sich in grenznahen Dörfern und stellten eine unmittelbare Bedrohung für israelische Gemeinden in Nordisrael dar. Die israelische Luftwaffe und die Artillerie unterstützten die Bodentruppen mit präzisen Angriffen auf militärische Ziele in diesem Gebiet.

30. September, 23:53 Uhr – Fast 100 weitere Tote

Die israelische Luftwaffe hat erneut Ziele in einem südlichen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut bombardiert. Eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur berichtete am Abend von mindestens sieben schweren Explosionen und Erschütterungen. Schwarze Rauchwolken stiegen demnach über dem Gebiet in der Nähe des internationalen Flughafens auf. Fernsehbilder zeigten ebenfalls schwere Explosionen, die den Himmel orangefarben aufleuchten ließen. Auch im Süden und Osten des Landes setzte das israelische Militär die Angriffe fort, das nach eigenen Angaben Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah im Libanon bombardiert. Das libanesische Gesundheitsministerium erklärte am späten Montagabend, dass dabei innerhalb von 24 Stunden nahezu 100 Menschen getötet und mehr als 170 weitere verletzt worden seien. Das Ministerium unterscheidet nicht zwischen Zivilisten und militanten Mitgliedern der Hisbollah.

22:15 Uhr – Israelische Armee warnt Einwohner im Süden von Beirut

Ein Sprecher der israelischen Armee hat über soziale Medien Einwohner der südlichen Vororte von Beirut zum Verlassen ihrer Häuser und Wohnungen aufgefordert. Wer in Gebäuden lebe, die auf einer in diesen Posts verbreiteten Karte eingezeichnet waren, befinde sich in der Nähe von Einrichtungen der Hisbollah, hieß es weiter. Das israelische Militär werde gewaltsam gegen diese Einrichtungen vorgehen. Aus Sicherheitsgründen seien die Bewohner im Umkreis von 500 Metern aufgerufen, ihre Häuser sofort zu verlassen, so die Warnung.

21:44 Uhr – Bundeswehr-Maschine mit Botschaftspersonal aus Beirut in Berlin gelandet

Eine Bundeswehr-Maschine mit Personal der deutschen Botschaft im Libanon ist in Deutschland angekommen. Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, die Maschine aus Beirut sei am Hauptstadtflughafen BER gelandet. Sie war demnach zuvor in die libanesische Hauptstadt geflogen, um besonders gefährdete Deutsche sowie Angehörige von Botschaft und deutschen Mittlerorganisationen auszufliegen.

Zuvor hatten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mitgeteilt, dass „nicht dringend benötigtes Personal“ sowie Angehörige der Botschaftsmitarbeiter ausgeflogen werden sollten. Auch aufgrund medizinischer Umstände besonders gefährdete deutsche Staatsangehörige sollten mitgenommen werden.

21:11 Uhr – Sprecher: UN-Friedenstruppen im Libanon können nicht patrouillieren

Die Friedenstruppen der Vereinten Nationen im Libanon können angesichts der Eskalation zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz nach Angaben der UNO derzeit keine Patrouillen ausführen. Wegen der Intensität des Raketenbeschusses „können sie nicht patrouillieren“, sagte der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, in New York.

Die Unifil-Blauhelme blieben im Einsatzgebiet der Mission in Stellung, teilte Dujarric mit. Die Intensität der Kämpfe schränke jedoch ihre Bewegungsfreiheit ein sowie ihre Fähigkeit, ihre Aufgaben zu erfüllen.

20:47 Uhr – Insider: Libanons Armee zieht sich von Grenze zurück

Die libanesische Armee hat sich einem Insider zufolge von der Grenze zu Israel zurückgezogen. Die Soldaten stünden nun fünf Kilometer nördlich davon, erfährt die Nachrichtenagentur Reuters aus libanesischen Sicherheitskreisen.

20:20 Uhr – Israel informiert US-Regierung über „begrenzte“ Bodeneinsätze im Libanon

Israel hat nach Angaben aus Washington mit „begrenzten“ Bodeneinsätze gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon begonnen. „Sie haben uns darüber informiert, dass sie derzeit begrenzte Operationen gegen die Infrastruktur der Hisbollah nahe der Grenze ausführen“, sagte US-Außenamtssprecher Matthew Miller am Montag in Washington. Derweil landete eine Bundeswehr-Maschine mit Personal der deutschen Botschaft im Libanon am Hauptstadtflughafen BER.

Miller sagte weiter, die USA hätten „einige Gespräche“ mit den Israelis „über dieses Thema“ gehabt. Er lehnte es ab, weitere Angaben zu den Gesprächen zu machen. Miller sagte, es bleibe Israel überlassen, „über seine militärischen Operationen“ zu informieren.

20:00 Uhr – Israels Militär erklärt Teile von Nordisrael zum Sperrgebiet

Israels Militär ruft drei Sperrgebiete im Norden des Landes aus. Namentlich werden die Umgebungen von Metula, Misgav Am und Kfar Giladi genannt. Die Entscheidung sei nach einer Überprüfung der Lage getroffen worden, heißt es in einer Erklärung. Alle drei Orte liegen vergleichsweise nahe beieinander an der Grenze zum Libanon.

19:13 Uhr – Angeblich erste kleinere Bodeneinsätze Israels im Libanon

Israel hat nach Informationen der Nachrichtenagentur AP bereits erste kleinere und begrenzte Bodeneinsätze auf der libanesischen Seite der Grenze begonnen. Eine größere Bodenoperation werde derzeit geplant, erfuhr die AP am Montag von zwei mit der Entwicklung vertrauten Gewährsleuten, einem aus den USA und einem aus einem anderen westlichen Staat. Vom israelischen Militär gab es zunächst keine Bestätigung.

19:10 Uhr – Gegend der Nasrallah-Tötung ähnelt Geisterstadt

Die Gegend südlich der libanesischen Hauptstadt Beirut, in der Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah durch einen israelischen Luftangriff getötet wurde, gleicht mittlerweile einer Geisterstadt. Zehntausende Familien sind in dem Land vor den Angriffen geflohen – so auch aus Dahijeh, wo Israels Militär nach eigener Darstellung Ziele der Schiitenmiliz Hisbollah angreift. Es gebe ein „massives Ausmaß an Zerstörung“, sagte eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur. Überall seien Trümmer von zerstörten Gebäuden zu sehen, am Himmel seien Drohnen zu hören.

19:06 Uhr – Aufstellung von Israels Truppen deutet auf baldige Bodenoffensive

Die Aufstellung der israelischen Truppen deutet einem US-Vertreter zufolge darauf hin, dass eine Bodenoffensive gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon unmittelbar bevorstehen könnte. Details zu den israelischen Truppen nennt der Insider, der anonym bleiben will, nicht.

18:45 Uhr – Israel kündigt neue Phase des Krieges an

Israels Verteidigungsminister Joaw Gallant hat von einer unmittelbar bevorstehenden neuen Phase des Krieges an der Grenze zum Libanon gesprochen und damit Spekulationen über eine bevorstehende israelische Invasion genährt. „Die nächste Phase im Krieg gegen die Hisbollah beginnt bald“, hieß es am Montag in einer Mitteilung seines Büros. Gallant sprach zudem vor Soldaten im Norden des Landes vom Kriegsziel, den aus dem Grenzgebiet geflohenen Israelis die Rückkehr zu ermöglichen. „Wir werden alle Mittel einsetzen, die erforderlich sein sollten – ihre Streitkräfte, andere Streitkräfte, aus der Luft, zur See und zu Lande“, sagte er. „Viel Glück.“

18:22 Uhr – Huthi drohen mit noch mehr Angriffen

Die Huthi-Rebellen im Jemen kündigen als Reaktion auf den Angriff Israels eine Verstärkung ihrer militärischen Einsätze gegen das Land an. Das israelische Militär hatte am Sonntag mit Kampfflugzeugen Ziele der Rebellen im Jemen angegriffen. Dabei seien fünf Menschen getötet und fast 60 verletzt worden, sagt ein Sprecher der Huthi. Die Huthi sind Teil der sogenannten Achse des Widerstandes, die vom Iran geführt wird und zu der neben der Hamas auch die Hisbollah-Miliz im Libanon sowie militante Gruppen im Irak und in Syrien gehören.

18:10 Uhr – USA schicken Tausende Soldaten in die Region

Die USA wollen zusätzliche Luftstreitkräfte in den Nahen Osten schicken. Mehrere Tausend Soldaten sollten in der Region für Sicherheit sorgen und wenn nötig, Israel verteidigen, teilte das US-Verteidigungsministerium mit. Vorgesehen sei der zusätzliche Einsatz mehrerer Staffeln Kampfflugzeuge, sagte Pentagon-Sprecherin Sabrina Singh.

Das zusätzliche Personal umfasst den Angaben zufolge Staffeln der Flugzeugtypen F-15E, F-16, A-10 und F-22 sowie das zu ihrer Unterstützung erforderliche Personal. Die Kampfflugzeuge sollten ursprünglich im Rotationsverfahren einfliegen und Staffeln ersetzen, die bereits im Nahen Osten sind. Letztere sollen jetzt vor Ort bleiben und durch die neuen Verbände auf doppelte Stärke gebracht werden. Singh betonte, Ziel des Einsatzes sei keine Evakuierung. Vielmehr sollten die Maschinen die US-Streitkräfte in der Region schützen.

18:01 Uhr – Biden: Israel sollte „aufhören“

US-Präsident Joe Biden hat seine deutliche Ablehnung einer möglichen Bodenoffensive des israelischen Militärs im Libanon zum Ausdruck gebracht. Er sei sich der Lage sehr bewusst und sehr dafür, „dass sie aufhören“, antwortete Biden auf die Frage, ob er von den Berichten über israelische Pläne für einen begrenzten Bodeneinsatz Bescheid wisse. „Wir sollten jetzt eine Waffenruhe haben“, sagte der US-Präsident weiter.

17:50 Uhr – Israels Geheimdienst spricht von vereitelten Attentatsplänen Irans

Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Bet hat nach eigenen Angaben mehrere iranische Attentatspläne in Israel vereitelt. Einige dieser Pläne seien schon weit fortgeschritten gewesen, hieß es in einer in israelischen Medien veröffentlichten Stellungnahme, in der aber keine Details zu Anschlagszielen genannt wurden.

Der Iran habe versucht, israelische Zivilisten zu rekrutieren, die Anschläge auf hohe Regierungsbeamte verüben sollten, hieß es nur. Auch online seien Versuche unternommen worden, Israelis zu finden, die etwa Geld oder Mobiltelefone an bestimmten Orten platzieren sollten, hieß es.

16:48 Uhr – Israel hat USA über Plan für Bodenoffensive informiert

Israel hat einer Zeitung zufolge die US-Regierung über seinen Plan für eine Bodenoffensive im Libanon informiert. Diese solle begrenzt sein und könne jeden Moment beginnen, berichtet die „Washington Post“ unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten US-Vertreter. Der Einsatz solle vom Umfang her kleiner sein als der Krieg gegen die radikal-islamische Hisbollah-Miliz 2006. Ziel sei es, die Sicherheit für die Kommunen an der Grenze zum Libanon zu gewährleisten. Stellungnahmen der genannten Regierungen und Gruppen liegen nicht vor. Eine Bodenoffensive Israels gegen die Hisbollah dürfte die Furcht vor einer Ausweitung des Krieges unter Einbeziehung des Irans und der USA nähren.

16:02 Uhr – Botschaftspersonal wird evakuiert

Die Bundeswehr hat ein Flugzeug zur Evakuierung von Personal der deutschen Botschaft im Libanon entsandt. Die Maschine sei am Montag nach Beirut geflogen, teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium mit. Diese solle „nicht dringend benötigtes Personal“ sowie Angehörige der Botschaftsmitarbeiter ausfliegen.

dpa/AFP/Reuters/AP/luz/sos/jag/säd

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