Krieg in Nahost: Fatah macht Hamas für Zerstörung im Gazastreifen verantwortlich | ABC-Z
Die Palästinenserorganisation Fatah hat die rivalisierende Hamas in einer Stellungnahme harsch kritisiert. Die Islamisten hätten Israel mit ihrem Angriff am 7. Oktober einen Vorwand für den Gazakrieg geliefert, berichtet die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf eine Erklärung der Bewegung des gemäßigten Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas. Die Hamas habe die Zerstörung des Gazastreifens herbeigeführt.
Die Fatah warf der Terrororganisation Hamas außerdem vor, die Zivilbevölkerung im tödlichen Gazakrieg nicht zu beschützen. Sie habe die Interessen des palästinensischen Volks zugunsten des Iran geopfert, hieß es weiter. Die Fatah beschuldigte die Hamas zudem, auch im Westjordanland Chaos schüren zu wollen.
In der Erklärung erinnerte die säkulare Gruppe auch an das gewaltsame Vorgehen der Hamas im Gazastreifen 2007. Nachdem die Hamas 2006 die letzte palästinensische Parlamentswahl gewonnen hatte, riss sie ein Jahr später mit Gewalt die alleinige Kontrolle über den Gazastreifen an sich und vertrieb die gemäßigtere Fatah.
Abbas befürchtet wohl einen bewaffneten Aufstand im Westjordanland
Mahmud Abbas, der sowohl die Palästinensische Autonomiebehörde als auch die Fatah leitet, regiert seitdem de facto nur noch im Westjordanland. Seit Jahren laufen Versöhnungsgespräche zwischen den beiden größten Palästinenserorganisationen, bisher jedoch ohne nennenswerte Fortschritte.
Die Autonomiebehörde geht seit einer Weile in der Stadt Dschenin gegen die Hamas und den Palästinensischen Islamischen Dschihad vor. Beobachtern zufolge fürchtet die Autonomiebehörde einen bewaffneten Aufstand im Westjordanland und einen Kontrollverlust, ähnlich wie einst im Gazastreifen. Auch kritisieren die gemäßigten Palästinenser die Islamisten seitdem scharf.