Geopolitik

Krieg in der Ukraine: Selenskyj droht neue Angriffe auf russisches Gebiet an – Moskau meldet Einnahme eines Dorfs | ABC-Z

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat als Vergeltung für russische Luftangriffe weitere Attacken gegen Militäreinrichtungen in Russland angedroht. „Wir werden auf jeden Fall weiterhin russische militärische Ziele mit Drohnen und Raketen angreifen“, sagte er in seiner abendlichen Videoansprache aus Kiew. Dabei setze die Ukraine mehr und mehr selbst produzierte Waffen ein. Es gehe gegen „genau die Militärbasen, die russische militärische Infrastruktur, die für diesen Terror gegen unser Volk genutzt wird“.

Mit Terror meinte er die jüngsten russischen Luftangriffe. In Kiew seien gerade erst die Aufräumarbeiten nach einem Angriff mit ballistischen Raketen vom Freitag beendet worden, sagte Selenskyj. Am Samstag sei in Cherson im Süden eine Krebsklinik getroffen worden. „Glücklicherweise gab es keine Verletzten: Die Menschen waren im Schutzraum, Patienten und medizinisches Personal.“ Aber die russische Seite wisse genau, wie wichtig das Spezialkrankenhaus sei.

In der vergangenen Woche habe Russland mehr als 550 Gleitbomben, fast 550 Kampfdrohnen und mehr als 20 Raketen verschiedener Typen gegen die Ukraine eingesetzt, schrieb Selenskyj im sozialen Netzwerk X.

Am Samstag griff die Ukraine offenbar Kasan an – Luftlinie 1.100 Kilometer von der Ukraine entfernt. Sechs Drohnen hätten Wohnhäuser in der Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan getroffen, eine einen Industriekomplex und eine sei über einem Fluss abgeschossen worden, teilte Gouverneur Rustam Minnichanow mit. Berichte über Tote oder Verletzte lagen zunächst nicht vor. Kiew äußerte sich nicht zu der Attacke.

Russland rückt unterdessen in der Ostukraine weiter vor. Die russischen Streitkräfte brachten dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge eine weitere Ortschaft unter ihre Kontrolle. Das Dorf Kostjantynopolske in der Region Donezk sei eingenommen worden. Unabhängig überprüfen lässt sich dies nicht. Die russischen Truppen sind allerdings in den vergangenen Wochen im Osten der Ukraine rasch vorgerückt.

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