Boxen im Schwergewicht: Bochumer Kabayel schickt Zhang auf die Bretter und ist Interims-Weltmeister | ABC-Z

Agit Kabayel hat einen großen Schritt in Richtung WM-Kampf gemacht. Der deutsche Schwergewichtsboxer bezwang den Chinesen Zhilei Zhang und sicherte sich den WBC-Interimstitel. Damit ist er Pflichtherausforderer des Weltmeisters Oleksandr Usyk.
Der deutsche Schwergewichtler Agit Kabayel hat einen großen Schritt in die Richtung seines ersehnten WM-Kampfs gemacht. Der 32 Jahre alte Boxer aus Bochum besiegte den chinesischen Knockout-Experten Zhilei Zhang im saudi-arabischen Riad und sicherte sich den Interimstitel des Verbands WBC. Damit ist der ungeschlagene Kabayel der Pflichtherausforderer des ukrainischen Weltmeisters Oleksandr Usyk.
Nach sechs von zwölf Runden setzte er sich gegen seinen Kontrahenten durch einen Knockout durch und verpasste dem Kontrahenten eine verdiente Niederlage. Immer wieder hatte Kabayel, bekannt für seine wirkungsvollen Leberschläge, den Koloss durch die Körpertreffer traktiert.
„Ich fühle mich großartig. Das war ein unfassbarer Kampf. Ich bin allen Leuten, die mich hier angefeuert haben so dankbar“, sagte Kabayel bei „Bild“: „Zwischendurch habe ich gedacht, dass ich in Bochum bin, so laut waren die Agit-Sprechchöre. Ich habe wieder bewiesen, warum mich die Leute den Leberking nennen. Das ist meine Spezialität.“
Es war ein weiteres Ausrufezeichen von Kabayel. Seine makellose Bilanz bleibt bestehen. Von seinen 26 Profikämpfen hat er alle gewonnen. 18 Erfolge feierte er durch einen Knockout-Triumph.
Schulz lobt Kabayel
Kabayel könnte der erste deutsche Schwergewichtsweltmeister seit Max Schmeling vor mehr als 90 Jahren werden. „Er ist der beste Schwergewichtler, den wir seit der Jahrtausendwende in Deutschland gesehen haben“, sagte der frühere Boxer Axel Schulz der „Bild“.
Der massive Rechtsausleger Zhang, der ganze neun Jahre älter als Kabayel ist und 22 seiner 27 Profisiege durch Knockout feierte, legte zwar furios los und bereitete dem 20 Kilogramm leichteren Kabayel einen unangenehmen Start. Doch ab der dritten Runde wurde der Bochumer druckvoller, zielte immer wieder auf die Leber seines Gegners.
Kabayel – in der Vergangenheit bereits zweimaliger Europameister – ging risikoreich vor. Das rächte sich: In der fünften Runde schickte Zhang Kabayel zum ersten Mal auf den Boden. Davon ließ er sich aber nicht beirren, setzte insgesamt mehr klare Treffer als der Chinese. Er beförderte Zhang dann selbst in der sechsten Runde auf die Bretter und sorgte für das Kampfende.
„In der vierten Runde habe ich gemerkt, dass er langsamer und schwächer wird. Dann hat er mich in der fünften Runde aber einmal mit einem Haken erwischt“, sagte Kabayel: „Da habe ich mich erschreckt, weil ich den Schlag nicht gesehen habe. Aber ich bin ja gleich wieder hoch. Das war kein Problem.“
dpa/SUF