Politik

Koreanische Halbinsel: Südkorea droht wegen Müllballons aus dem Norden mit Militärmaßnahmen | ABC-Z

Die südkoreanische Regierung hat mit Militärmaßnahmen wegen des Abwerfens von Müllballons durch Nordkorea gedroht. Das Militär werde “entschlossene militärische Maßnahmen ergreifen, wenn die mit Müll gefüllten Ballons des Nordens eine ernsthafte Sicherheitsbedrohung darstellen oder eine Grenze überschritten wird”, teilte der südkoreanische Generalstab mit. Die Grenze werde überschritten, wenn jemand durch die Ballons sterbe.

Nordkorea hat seit Mai mehr als 5.500 mit Müll gefüllte Ballons über die Grenze nach Südkorea geschickt, die dort den Flugverkehr gestört, Feuer verursacht und sogar Regierungsgebäude getroffen haben. Die nordkoreanische Regierung sieht das Vorgehen als Antwort auf Aktivisten in Südkorea, die Ballons gefüllt mit Propaganda in den Norden schicken.

“Unser Militär beobachtet das nordkoreanische Militär genau und verfolgt den Startpunkt der Ballons in Echtzeit”, hieß es aus Südkorea. Es gab keine näheren Angaben dazu, worin die Militärmaßnahmen bestehen könnten. Kurz zuvor hatten nordkoreanische Ballons kurzzeitig den Flugverkehr am Flughafen Incheon in Seoul gestört.

Ballons mit Abfall und Gülle

An den meisten der aus Nordkorea gestarteten Ballons waren Tüten mit Altpapier befestigt. Manche enthielten auch Stoffreste, Zigarettenstummel oder Gülle. Kürzlich hatten neue Vorrichtungen an den Ballons Brände ausgelöst, was für Verunsicherung sorgte. Die Regierung rief die Bevölkerung dazu auf, die Ballons nicht zu berühren und einen Fund der Polizei zu melden.

Südkorea hatte als Reaktion auf die Müllsendungen ein Militärabkommen mit Nordkorea aus dem Jahr 2018 ausgesetzt. Das Abkommen hatte darauf abgezielt, die Spannungen auf der koreanischen Halbinsel abzubauen. Es sollte weiter eine unbeabsichtigte Eskalation, insbesondere entlang der stark befestigten Grenze, vermeiden.

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