Koreanische Halbinsel: Nordkorea feuert ballistische Kurzstreckenraketen Richtung Meer ab | ABC-Z
Nordkorea hat nach südkoreanischen Angaben am Donnerstag mehrere
ballistische Raketen in Richtung des Meeres abgefeuert. Der
südkoreanische Generalstab teilte mit, die Raketen seien von der
Hauptstadt Pjöngjang aus etwa 360 Kilometer weit geflogen und dann in
Gewässern zwischen der Koreanischen Halbinsel und Japan gelandet. Der
japanische Ministerpräsident Fumio Kishida wies Behördenvertreter an,
für die Sicherheit von Schiffen und Flugzeugen zu sorgen. Berichte über
Schäden lagen zunächst nicht vor.
Die vermeldete Flugdistanz der
Raketen legte nahe, dass diese dafür konzipiert wurden, Ziele in
Südkorea erreichen zu können. Der südkoreanische Generalstab sprach von
einer Provokation, die den Frieden auf der Koreanischen Halbinsel
gefährde.
Es handelte sich um die ersten öffentlich gewordenen
Raketenstarts durch Nordkorea binnen mehr als zwei Monaten. Am 1. Juli
hatte die Regierung in Pjöngjang behauptet, es habe eine neue taktische Waffe getestet,
die in der Lage sei, einen “supergroßen” 4,5-Tonnen-Sprengkopf zu
tragen.
In einer Rede am Montag hatte Machthaber Kim Jong Un
gesagt, er werde die Anzahl der Nuklearwaffen erhöhen, um die
Nuklearstreitkräfte in die Lage zu versetzen, die USA und deren
Verbündete bekämpfen zu können. Ähnliche Drohungen hat Kim bereits
etliche Male formuliert. Experten rechnen damit, dass Nordkorea vor der
US-Präsidentschaftswahl im November weitere Waffentests vornehmen
könnte. In der vergangenen Woche nahm Nordkorea auch das Verschicken von
mit Müll beladenen Ballons in Richtung Südkoreas wieder auf.
Seit
dem Jahr 2022 hat Nordkorea seine Waffentests erheblich ausgeweitet.
Die USA und Südkorea haben darauf mit einer Ausweitung gemeinsamer
Militärübungen in der Region reagiert, die Nordkorea als Vorboten einer
möglichen Invasion betrachtet.