Konservative-Fraktion möchte Wald auf dem Tempelhofer Feld – gegen Hitze | ABC-Z

Hitzeschutz-Maßnahmen
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Berliner CDU-Fraktion möchte Wald auf dem Tempelhofer Feld
Die Berliner CDU-Fraktion sieht Handlungsbedarf, um Berlin besser vor Hitze zu schützen. Die Abgeordneten haben dafür einige Vorschläge. Klimaanlagen in S-Bahnen gehören auch dazu.
Beim Schutz vor Hitze hat Berlin nach Einschätzung der CDU-Fraktion erheblichen Nachholbedarf. So setzen sich die Abgeordneten für eine Reihe entsprechender Maßnahmen von schattigen Spielflächen, in Kitas, über einen Wald auf dem Tempelhofer Feld bis zu Klimaanlagen in S-Bahnen ein. Darauf hat sich die Fraktion bei ihrer Klausurtagung in Augsburg einstimmig verständigt, sagte ein Sprecher.
Der schwarz-rote Senat hatte bereits 2024 einen Hitzeaktionsplan angekündigt. Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus möchte, dass ihre eigenen Vorschläge dort Berücksichtigung finden.
CDU-Fraktion möchte mehr Dachbegrünung
So fordern die Parlamentarier unter anderem, die Begrünung von Dächern und Fassaden in Berlin als Beitrag zur Senkung der Temperatur auszuweiten. “Auch bei öffentlichen Bauvorhaben, vor allem im Bildungs- und Kitabereich, muss der Hitzeschutz mitgedacht werden”, heißt es im Fraktionsbeschluss. “Dazu gehören Maßnahmen wie verschattete Spielflächen, hitzeangepasste Bauweise und die kostenlose Bereitstellung von Trinkwasser in und an Schulgebäuden.”
Außerdem müssen Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Berlin nach Überzeugung der CDU-Abgeordneten besser kommuniziert werden. Sie empfehlen, die Berlinerinnen und Berliner über die Fahrgastinformationssysteme des ÖPNV, digitale Plattformen und über Medien rechtzeitig über Hitzewellen und gesundheitliche Risiken zu informieren. “Ergänzend soll eine digitale Karte mit ausgewiesenen kühlen Orten in der Stadt erstellt und öffentlich zugänglich gemacht werden.”
BVG-Wartehäuschen sollen besser vor Hitze geschützt werden
Ein wichtiger Schritt im Mobilitätsbereich ist nach Überzeugung der CDU die Ausstattung neuer S-Bahnzüge mit Klimaanlagen. “Gleichzeitig sind Wartehäuschen der BVG zu optimieren, um an heißen Tagen besseren Schutz vor direkter Sonneneinstrahlung zu bieten.”
Dass hatte die BVG für 2025 an eigentlich auch vor. Doch im Februrar hat es laut “Tagesspiegel” [€] Uneinigkeit im “Gestaltungsbeirat Öffentliche Räume Berlin” gegeben, der über die neuen Wartehäuschen befinden sollte. Nun scheint ersteinmal nichts zu passieren, denn die Verkehrsverwaltung teilte damals mit, die neuen Wartehäuschen “erst nach Zustimmung aller relevanten Interessensgruppen” ausschreiben zu wollen.
“Klimawald” auf Tempelhofer Feld
Die CDU-Abgeordneten sprechen sich auch für mehr schattenspendende Stadtbäume aus, die die Luftqualität und das Mikroklima ganzer Stadtquartiere verbessern könnten.
Auch ein sogenannter Klimawald auf Teilen des Tempelhofer Felds soll nach dem Vorschlag der CDU-Fraktion Bestandteil des Hitzeaktionsplans werden. Die Idee ist nicht neu: Der Vorschlag aus den Reihen der Berliner CDU war bereits mehrfach zu hören, nicht zuletzt vom CDU-Parteivorsitzenden und jetzigen Regierenden Bürgermeister Kai Wegner. Auch im Rahmen des Architekturwettbewerbs um eine mögliche Neugestaltung des Tempelhofer Felds spielen Wälder in einigen Entwürfen eine Rolle.
Raketenabwehrystem für Berlin
Die Christdemokraten im Abgeordnetenhaus halten auch den Schutz von Krankenhäusern in Gefahrenlagen für ausbaufähig. Sie schlagen etwa vor, OP- und Intensivkapazitäten notfalls in geschützte Bereiche zu verlegen.
Am Freitag hatte die CDU Fraktion bereits beschlossen, sich für ein Raketenabwehrsystem für Berlin einzusetzen – ähnlich dem “Iron Dome” in Israel. Demnach sollen “modernste Luftabwehrsysteme” im Berliner Umland stationiert werden, konkret nennt die Partei “IRIS-T- und Patriot-Batterien”. Sie fordert zudem eine kombinierte Kurz- und Mittelstreckenabwehr, um auch massive Angriffswellen abfangen zu können.