Kommunalwahl in Erding: Warmlaufen für den Wahlkampf – Erding | ABC-Z

Die Kommunalwahlen im März kommenden Jahres rücken näher – und die ersten zwei Kandidaten für das Oberbürgermeister-Amt in Erding stehen: Der amtierende OB Max Gotz (CSU) hat bereits vor Monaten seinen Hut in den Ring geworfen. Nun hat seine Stellvertreterin, Zweite Bürgermeisterin Petra Bauernfeind von den Freien Wählern, erklärt, dass sie Oberbürgermeisterin werden will. Was planen die anderen Parteien und Gruppierungen?
Bereits im Herbst vergangenen Jahres war bekannt geworden, dass Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) wieder in den Ring steigen wird. In wenigen Wochen, im Juli, ist die offizielle Nominierung geplant. Seit 2008 ist Gotz Erdings Bürgermeister, seit 2013 Oberbürgermeister. Seine Entscheidung sei wohl für die wenigsten überraschend gewesen, erklärt der 61-Jährige auf Nachfrage der SZ. Es laufen einige Großprojekte: Erdinger Ringschluss, die Konversion des Fliegerhorts, zwei neue Feuerwehrhäuser, zählt Gotz auf, „da sind wir mitten im Tun und Machen“.
Gotz verweist auf seine Erfahrung und Erfolge. Das OB-Amt bringe eine Fülle von Aufgaben mit sich, unter anderem auch in verschiedenen Ausschüssen und Stiftungen. Für das Arbeitspensum fühle er sich „gut gewappnet“. Im Mai werde die Große Kreisstadt die Jahresrechnung „mit gut aufgestellten Finanzen“ präsentieren. Auch die Sport- und Bildungslandschaft könne sich sehen lassen. Am Ende, so betont Gotz, sei es wichtig, einen guten Draht zur Bevölkerung zu haben, „und den habe ich“.
Dass seine Stellvertreterin Petra Bauernfeind von den Freien Wählern jetzt ihren Hut in den Ring geworfen hat, sei ein ganz normaler demokratischer Vorgang, „und es ist gut für eine Demokratie, wenn man eine Auswahl hat“, sagt Gotz.
Die Zweite Bürgermeisterin rechnet sich durchaus Chancen aus
Petra Bauernfeind war bereits 2020 angetreten. Weil es für Gotz damals nicht für die absolute Mehrheit reichte, kam sie mit ihm in die Stichwahl, wo sie gegen den Amtsinhaber immerhin 40,69 Prozent (Gotz: 59,21 Prozent) erreichte. Am vergangenen Sonntag haben Fraktion und Vorstand der Freien Wähler grünes Licht für ihre erneute Kandidatur gegeben. Sie rechne sich durchaus Chancen aus, hat Petra Bauernfeind kürzlich der SZ erklärt. Sie trete an, „um in die erste Reihe zu rücken“.
Die SPD war bei der Kommunalwahl 2020 mit Stadtrat Alexander Gutwill als OB-Kandidat angetreten und hatte 9,72 Prozent erreicht. Im Stadtrat ist die Partei mit drei Mitgliedern vertreten. Ob die SPD sich um das OB-Amt bewirbt, das steht laut Fraktionssprecher Leon Kozica noch nicht fest. Allerdings halte er es für wichtig, dass „die Sozialdemokratie vertreten ist“. Gespräche über eventuelle Personalien liefen derzeit.
Würzburg hat seit wenigen Tagen den ersten grünen OB Bayerns
Die Wählergemeinschaft Erding Jetzt, die 2020 mit ihrem Kandidaten Thomas Schmidbauer 19,10 Prozent erreichte, wird wohl einen Kandidaten stellen. Das hat zumindest Fraktionssprecher Hans Egger jüngst öffentlich angedeutet. Für eine Nachfrage war Egger am Mittwoch nicht erreichbar. Mit Harry Seeholzer stellt Erding Jetzt seit 2020 den Dritten Bürgermeister. Seeholzer selbst wird nach 18 Jahren in der Kommunalpolitik 2026 nicht mehr antreten. Der freischaffende Künstler und Bildhauer will sich nach eigenen Worten dann anderen Projekten widmen.
Die AfD wurde bei der Bundestagswahl im Februar dieses Jahres zweitstärkste Kraft im Landkreis Erding und ist im Erdinger Stadtrat mit drei Mitgliedern vertreten. Auf die Frage, ob die Partei antreten werde, antwortet Stadt- und Kreisrat Wolfgang Kellermann mit „voraussichtlich ja“. Eine Entscheidung soll „circa nach dem Sommer“ bekannt gegeben werden.
Bei den Grünen laufen derzeit ebenfalls die Beratungen. Konrad Thees, einer der beiden Sprecher des Kreisvorstands der Grünen, erklärt, die Entscheidung, ob ein Grüner oder eine Grüne antreten wird, sei noch nicht gefallen. In wenigen Wochen werde ein gemeinsames Statement veröffentlicht. Wenn es nach der bayerischen Parteispitze geht, sollten die Erdinger Grünen wohl in den Ring steigen: Nachdem vor wenigen Tagen Würzburg den ersten grünen Oberbürgermeister Bayerns gewählt hat, heißt das Ziel von Co-Landeschefin Eva Lettenbauer, die Zahl von bayernweit aktuell elf Bürgermeistern, einem OB und einem Landrat „zu halten und deutlich auszubauen“. Ein „echter Aufschwung“ sei möglich.