Knochen von John Franklins Polarfahrt identifiziert | ABC-Z
Seit in den Jahren 2014 und 2016 die Schiffe Erebus und Terror vor der nordkanadischen Polarmeerküste gefunden wurden, klärt sich das Schicksal der 1845 begonnenen und später im Eismeer verschollenen Expedition Sir John Franklins langsam auf. Franklin war mit seinen beiden Schiffen von England aus in den Norden gefahren, um mit einer 129 Personen umfassenden Mannschaft die Nordwestpassage in den Pazifik zu finden.
Weil es von der gut ausgerüsteten Expedition auch nach Jahren keine Nachrichten gab, wurde in der folgenden Zeit nach ihr gesucht. Entdeckt wurden einige Artefakte sowie die Knochen von wahrscheinlich dreizehn Personen, die mit Franklins Mannschaft in Verbindung gebracht werden.
Warum das Unternehmen scheiterte, ist ungeklärt
Vor drei Jahren konnte ein auf King William Island gefundener Schädel durch den Vergleich von dessen DNA mit der eines heute lebenden Nachfahren dem Ingenieur John Gregory zugeordnet werden. Nun ist dasselbe mit den Knochen von James Fitzjames gelungen, der wie Gregory auf der Erebus arbeitete.
Fitzjames, der nach Franklins Tod offenbar die Führung der Überlebenden übernahm und am 11. Juni 1847 auch ein Blatt unterzeichnete, das dieses Ereignis vermerkt, war der 1813 geborene Erste Offizier der Erebus. Er kam als Leiter der Expedition infrage, aber der sehr viel berühmtere und deutlich ältere Franklin wurde ihm vorgezogen. Warum das Unternehmen letztlich scheiterte, ist bislang ungeklärt.
Fitzjames verließ zusammen mit anderen Mitgliedern der Expedition im April 1848 die im Eis eingeschlossenen Schiffe und versuchte, sich auf dem Weg zum Festland durchzuschlagen. Die Untersuchung seiner DNA und die Identifizierung gelang Forschern von der University of Waterloo und der Lakehead University.