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Knappes Votum im Aufsichtsrat: Deutsche Bahn darf Schenker verkaufen | ABC-Z


Knappes Votum im Aufsichtsrat

Deutsche Bahn darf Schenker verkaufen

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Die Deutsche Bahn nimmt eine letzte Hürde für den Verkauf ihrer Logistik-Tochter Schenker. Der Aufsichtsrat segnet das Geschäft mit dem dänischen Logistiker ab – allerdings denkbar knapp. Die Bahngewerkschaft EVG versucht bis zuletzt, den Deal zu verhindern.

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hat nach Angaben aus seinem Umfeld den Verkauf der Spedition Schenker an den dänischen Logistiker DSV genehmigt. Trotz der Bedenken aus Reihen von Arbeitnehmervertretern hat das Gremium mehrheitlich mit Ja gestimmt, teilten mit dem Beschluss Vertraute mit. Demnach habe es zehn Ja-Stimmen und neun Nein-Stimmen gegeben. Ein Mitglied des Aufsichtsrats habe sich enthalten.

Die Bahn-Gewerkschaft EVG hatte angekündigt, dass ihre Mitglieder unter anderem wegen der Gefahr für die Schenker-Arbeitsplätze das Geschäft ablehnen werden. Das Gremium ist die letzte Hürde für den Verkauf, der gut 14 Milliarden Euro einbringen soll. Ein Vorvertrag ist bereits geschlossen, formal soll das Geschäft im nächsten Jahr besiegelt werden. Die Aktien von DSV stiegen nach der Meldung um fünf Prozent.

Schenker und DSV sind zusammen weltweit Nummer 1

DSV setzte sich im Bieterkampf gegen den Finanzinvestor CVC durch. DSV und Schenker sind im zersplitterten weltweiten Logistikmarkt die Nummer drei und vier. Zusammen wären sie die weltweite Nummer 1. Beide beschäftigen je etwa 75.000 Mitarbeiter. Der Erlös aus dem Verkauf soll der Bahn vollständig zufließen, vor allem um den Schuldenberg von über 30 Milliarden Euro abzutragen.

Die Schenker-Gewerkschaft Verdi hatte gegen einen Verkauf an DSV demonstriert. Sie befürchtet, dass bei einem Zusammenschluss Standorte und Doppelfunktionen wegfallen könnten. Verdi hatte daher CVC favorisiert. Verdi-Vertreter sind allerdings nicht im Konzern-Aufsichtsrat vertreten. Mitglieder der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hatten sich aber mit ihnen solidarisiert.

Konkurrent CVC hatte Verdi auf seiner Seite

Der Finanzinvestor CVC hatte damit geworben, die Marke zu erhalten und Schenker später über die Börse weiterzuverkaufen. CVC hatte argumentiert, dies würde erheblich weniger Stellen kosten als ein Zusammenschluss mit DSV. Nach Auffassung von CVC habe man zudem das attraktivere Kaufpaket angeboten. In einem Schreiben an den Aufsichtsrat der Bahn hatte CVC zuletzt dies noch einmal mit einem Gutachten untermauert.

Die Bahn will sich von Schenker trennen, um sich auf das Kerngeschäft der Eisenbahn in Deutschland zu konzentrieren und die Schuldenlast abzubauen. Schenker ist allerdings der wichtigste Gewinnlieferant in den vergangenen Jahren für den Staatskonzern gewesen.

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