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Klettern in Zorneding: Neue Boulderwand geplant – Ebersberg | ABC-Z

Auf einer Boulderwand gibt es mehrere Kletterrouten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. In Zorneding wird es aber bereits kompliziert, bevor eine solche Wand überhaupt gebaut worden ist. Die örtliche Sektion des Deutschen Alpenvereins (DAV) wünscht sich eine entsprechende Anlage für ihre Mitglieder und alle anderen begeisterten Kraxler, auch die Gemeinde begrüßt die Pläne. Der Knackpunkt ist wie beim Klettern selbst aber der Weg zum Ziel: Derzeit sind verschiedene Standorte im Gespräch, die allesamt gewisse Hürden beinhalten. Wo genau die Boulderwand gebaut wird, soll die Rathausverwaltung nun zusammen mit dem Sportverein erarbeiten.

Die Zornedinger DAV-Sektion hat eigenen Angaben zufolge mehr als 2000 Mitglieder, die in verschiedenen alpinen Disziplinen unterwegs sind. Um dafür nicht immer in die Berge fahren zu müssen, soll eine Kletterwand am Ort errichtet werden. Bouldern habe sich in den vergangenen zehn Jahren zu einem Breitensport in der Gesellschaft entwickelt, wie der Zornedinger DAV in einem Antrag an den Gemeinderat schreibt. Der Verein verweist etwa auf den Boulder-Weltcup in München, der 2017 mehrere Tausend Besucher in die Landeshauptstadt gelockt habe. „Bouldern ist ein Sport für die ganze Familie, bei dem Kinder und Erwachsene sich gemeinsam bewegen und Spaß haben“, so der DAV. Im Gegensatz zum herkömmlichen Klettern, das mithilfe von Seilsicherung an hohen Wänden stattfindet, kraxeln die Sportler beim Bouldern ohne Seil knapp über dem Boden. Es handele sich also um einen Sport für jedermann, so der DAV. „Die Einstiegsschwelle ist sehr gering.“

Die Rückseite des Wertstoffhofs scheidet als Standort für die Kletterwand aus

Diese Herangehensweise gefiel auch den Zornedinger Gemeinderäten, die bei ihrer jüngsten Sitzung einstimmig dafür votierten, dass eine solche Anlage gebaut werden soll. „Das ist eine Bereicherung für die Zornedinger Jugendlichen und Sportler“, lobte etwa Helmut Obermaier (Grüne) das Vorhaben. Offen blieb hingegen vorerst die Frage, wo die Kletterwand, für die der Verein einen Platzbedarf von rund 500 Quadratmeter nennt, installiert werden soll. Der DAV selbst hat in seinem Antrag dazu bereits drei Vorschläge mitgeliefert: Die Wunschlösung wäre demnach die Rückwand des Wertstoffhof-Gebäudes. Davon rät die Rathaus-Verwaltung in einer Stellungnahme jedoch aus mehreren Gründen ab. An der Westseite des Gebäudes verlaufe eine unterirdische Rigole zur Entwässerung des Grundstücks, sodass in diesem Bereich keine Erdarbeiten stattfinden dürfen. Ebenfalls störend sei ein Erdkabel für die Solaranlage der Dreifeldsporthalle, das an der Gebäudekante verlaufe. Die Verwaltung empfiehlt deshalb, diesen Standort nicht weiterzuverfolgen.

Die neue Boulderwand könnte auf dem Vereinsgelände des TSV Zorneding entstehen. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Bessere Chancen sieht man am Rathaus dagegen bei den anderen beiden Flächen. Zum einen westlich des Sportgeländes bei den Beachvolleyballplätzen, zum anderen nördlich davon bei der Sprunganlage. Beide Standorte müssten zwar zuvor noch baurechtlich geprüft werden, seien theoretisch aber denkbar, heißt es von der Verwaltung. Die Nähe zum Vereinsgelände des TSV Zorneding sei bewusst gewählt worden, schreibt derweil der DAV in seinem Antrag. „Alle Planungen sollen im Einvernehmen mit dem TSV Zorneding stattfinden.“ Möglich ist auch, dass sich der TSV ebenso wie die Gemeinde an der Finanzierung der Kletterwand beteiligt. Der Großteil des Geldes soll jedoch durch privates Crowdfunding sowie durch Unterstützung des DAV-Dachverbands beschafft werden. Auch um den Betrieb und den Erhalt der Anlage würde sich der DAV kümmern.

Im Gemeinderat war man sich einig, dass man der DAV-Sektion nicht nur dabei helfen soll, das Vorhaben in die Tat umzusetzen, sondern dass dies auch möglichst kostengünstig für die Sportler geschehen soll. Schließlich soll die Boulderwand später für alle Zornedinger Bürger nutzbar sein und, wie der Sportverein selbst schreibt, zu einem „zusätzlichen sozialen Treff“ am Ort werden.

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