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Kleiner Schal im Trend: Wie der Sophie Scarf die Mode inspirierte | ABC-Z

Wintermodetrends sind mir meistens herzlich egal. Der Winter gibt mir selten das Gefühl, mich jetzt ganz dringend stylen zu müssen. Ein Winter will durchgestanden werden, nicht mehr und nicht weniger.

Sinnlos fand ich vor einigen Jahren zum Beispiel die vielen knöchellangen dicken Daunenmäntel. Jeder weiß, dass zu Textilien verarbeitete Daunen umweltschädlich sind. Warum also die doppelte Menge verwenden, wenn es bei uns auch die kürzere Daunenjacke tut? Oder neulich: Da stieß ich online auf einen tollen Mantel, Riesenkapuze. Leider reichten die Ärmel nur bis zum Ellenbogen. Ein bisschen mehr Stoff wäre doch ganz nett gewesen. So viel zu modischen Experimenten im Winter.

Eine Kreuzung aus Wollschal und Dreieckstuch

Adretter Knoten: Dreiecksschal, Modell The Tiny, von ZellwegerUnternehmen

Die große Ausnahme ist der kleine Dreiecksschal – eine Kreuzung aus Wollschal und Dreieckstuch und jetzt ein Trendstück. Er ist meist nicht größer als ein Putzlappen und zugleich gerade passend, um die zugige Ecke zwischen Jackenkragen und Nacken zu schließen. Der Dreiecksschal lässt sich deutlich schöner binden als das größere Schwestermodell. Der Knoten wirkt immer adrett, eben wie bei einem Foulard. Dazu ist der Dreiecksschal so handlich und halswärmend, dass man ihn einfach jedem umlegen möchte.

Die erste war vor einigen Jahren Mette Wendelboe Okkels. Sie ist weder Chefdesignerin einer großen Luxusmarke noch Mode-Influencerin – zumindest nicht im strengen trendvorgebenden Sinn. Strick-Influencerin ist die Dänin mit 1,3 Millionen Instagram-Followern nämlich schon, und in dieser Rolle gibt sie unter dem Namen Petiteknit Strickmuster heraus. Pullover, Jacken, Mützen.

DSGVO Platzhalter

Mit ihrem sogenannten Sophie Scarf landete sie einen Hit – ein Dreiecksschal, einmal um den Hals gelegt, die Enden vorne zum hübschen Knoten geschlungen. Gegen Ende des vergangenen Winters hatte sich ihr Entwurf zum Nachstricken herumgesprochen. Der Trend war gesetzt. Dann wurde es wärmer. Tuchträgern reichten fortan Seidenfoulards.

Die großen Marken haben längst reagiert

Jetzt ist wieder Winter, und der Goliath-Teil der Mode, der industriell fertigt, hat auf den kleinen strickenden David reagiert. H & M, COS und Samsøe Samsøe bieten Dreiecksschals an, Zellweger und Extreme Cashmere hatten sie schon vorher im Sortiment, aber diese Modelle dürften jetzt besonders gefragt sein.

Den nasskalten Oktober, die ersten schönen Novembertage, den Kälteeinbruch in dieser Woche habe ich mit meinem leider nicht selbst gestrickten Dreiecksschal in Altrosa überstanden. Hoffentlich hält er auch noch Mitte Januar dicht. Immerhin stammt das Urmodell von einer Dänin, die sich mit schlechtem Wetter auskennen muss.

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