Wohnen

Panne im ICE der Deutschen Bahn: Ein Sitzplatz im abgestellten Zugteil – Panorama | ABC-Z

Mitten in … Frankfurt

Im ICE nach München: Am Gleis am Frankfurter Flughafen fällt im Zug das Licht aus und auf der Toilette fließt kein Wasser mehr. Robuste Anzeichen für eine mindestens verzögerte Weiterfahrt. Es wird durchgegeben, dass der betroffene hintere Zugteil gar am Gleis stehen bleibe. DB-erprobte Fahrgäste übersetzen den Sachverhalt für internationale Mitreisende und machen sich zum ersten Zugteil auf. Doch dort schickt eine entnervte Zugbegleiterin sie wieder zurück: Durchsage falsch verstanden, Fahrgäste nach München sollten einfach sitzen bleiben! Ihr Tonfall lädt nicht zum Nachfragen ein, so bleibt offen, wie denn der stehende Zug von Frankfurt nach München gelangen soll. Per Flugzeug? Gespannt kehrt man zurück. Eine weitere Durchsage bringt Ernüchterung: Der Zugteil landet wirklich nicht in München. Und jetzt sind die anderen Waggons schon überfüllt. Joshua Beer

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Utrecht

Jahrhunderte als Händlervolk prägen. Wie sonst ist das Verkaufstalent erklärbar, mit dem die Niederländer den Nachbarn ihre wässrigen Tomaten schmackhaft gemacht haben? Der junge Mitarbeiter beim Fahrradverleih verfolgt allerdings eine ungewöhnliche Strategie. „Die Klapperkisten klaut eh niemand, so scheiße wie sie aussehen“, sagt er und wirft das Schloss um den Lenker. „Mieträder halt.“ Doch für spontane Zweifel ist kein Platz. Utrecht, inoffizielle Welt-Fahrrad-Hauptstadt, muss per Rad erkundet werden. Unterwegs treten optische Mängel am Gefährt schnell in den Hintergrund. Entspanntes Gleiten ohne drängelndes Blech, Großstadtruhe statt Autolärm. Holländische Radwege daheim, das wär’s, statt der Tomaten. Nix zu beanstanden also nach der Fahrt. Okay, doch, die Bremse war etwas schwächlich, aber sonst: super Fahrrad. Christoph Heinlein

(Foto: Marc Herold)

Mitten in … Stellenbosch

Ein perfektes Picknick auf einem der vielen Weingüter Südafrikas, an Holztischen unter Eichen. Der junge Kellner bringt Salate, Brotaufstriche und perfekt gekühlten Sauvignon Blanc. Als er sich umdreht, fällt sein Tattoo am Hals auf. Neugierig fragen wir nach der Bedeutung. „Long or short story?“, fragt der Junge, der sich als Sohn der Eigentümer entpuppt. Hier also die lange Geschichte in kurz: Er half einige Monate im Restaurant einer befreundeten türkischen Familie in London aus, diese behandelte ihn wie einen Sohn. Aus Dankbarkeit ließ er sich das Familien-Tattoo stechen. In einem Club wurde er dann von einem türkischen Security-Riesen in den Schwitzkasten genommen, der ihm ins Ohr raunte: „Hier bist du sicher.“ Ob der junge Südafrikaner weiß, dass die drei Halbmonde auf seinem Hals das Zeichen der rechtsextremistischen Grauen Wölfe sind? Susanne Perras

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