Kleidoskop in Frankfurt: Cooler Look an der Töngesgasse | ABC-Z

Räume klimatisiert – „air conditioned“ steht an der Ladentür. Das ist für Kundinnen der Modeboutique Kleidoskop an der Töngesgasse in Frankfurt gleich eine gute Nachricht. Denn wer mag sich schon bei schweißtreibenden Temperaturen, wie es sie zuletzt Anfang August gab, ausziehen und Neues anprobieren.
Doch so richtig ins Schwitzen kämme man im Geschäft von Dragana Papric und Klaus Schäcke ohnehin nicht. Die beiden Modehändler, die auf Designerlabels spezialisiert sind, kommen aus der Werbebranche und stehen – auch bei ihrem eigenen Outfit – eher auf einen kühlen Stil in schlichten Farben wie Schwarz und Weiß.
Was nicht heißt, dass es bei Kleidoskop nicht auch farbliche Ausreißer gibt. In einem grellen Pink hängt – als einziger Farbklecks zwischen dem Grau und Schwarz für die Herbst- und Wintersaison – ein Kunstfelljäckchen an der Stange, wie zufällig. Dabei wird auf den zweiten Blick schnell deutlich, dass in der Modeboutique, die weitaus größer ist, als es von außen scheint, Einrichtung und Mode mit gutem Händchen arrangiert und kuratiert sind, klar und reduziert. Highlight im wahrsten Sinne des Wortes ist ein Oberlichtfenster, das viel Tageslicht hereinlässt.
Seit 30 Jahren sind die Händler im Modegeschäft, zunächst mit einer Boutique am Oeder Weg, 15 Jahre später folgte der Ableger für hochwertigere Labels an der Töngesgasse. Dort sind inzwischen beide Konzepte vereint. Die günstigere Mode, die vorher im Nordend verkauft wurde, gibt es jetzt in einer Outlet-Etage im Keller. Dort zeigen die Inhaber, dass sie auch bunt können. Die Wände sind lilafarben gestrichen, und an der Stange hängen – reduziert – T-Shirts, Kleider und Blusen in fröhlichen Sommerfarben. 40 statt 69 Euro kostet etwa ein T-Shirt von Liv Bergen, 275 statt 395 Euro ein langes Sommerkleid von Susanne Bommer.
Auch im Erdgeschoss hängt noch ein bisschen Sommer mit Rabatt. Dort dominieren aber bereits warme Pullover, Strickjacken und Hosen. Weite, lange Röcke seien in diesem Winter gefragt, sagt Papric. Einige Labels führt Kleidoskop in Frankfurt exklusiv, etwa Studio B3 oder Serienumerica.
Die warmen Sachen wurden im Juli, als es kühl und regnerisch war, schon gut verkauft, weshalb sich Papric und Schäcke zufrieden über ihr Sommergeschäft äußern – das kommt in der Modewelt nicht mehr so häufig vor. Die Preise bei Kleidoskop sind gehoben, aber noch nicht Luxus. Ein feiner Strickpullover von Nude etwa kostet 199 Euro.
Es sind gut verdienende Frauen jeden Alters, die bei Kleidoskop einkaufen, Ärztinnen, Psychologinnen, Rechtsanwältinnen – und bei den Unisexmodellen, die den Inhabern zufolge zunehmend gefragt sind, auch Männer. Und es sind Kundinnen, die Wert auf Beratung legen, wie Papric hervorhebt. Für sie zählt vor allem eins: „Alles muss miteinander kombinierbar sein.“ Am 20. September, einem Samstag, feiert Kleidoskop das dreißigjährige Bestehen mit einer Party im Laden und einer einwöchigen Rabattaktion im Anschluss.
Kleidoskop, Töngesgasse 38, Frankfurt; montags bis freitags 11 bis 19 Uhr, samstags bis 18 Uhr.