Klaus Mäkelä: Ist doch ganz leicht | ABC-Z

Der finnische Dirigent Klaus Mäkelä befreit die klassische Musik von ihrem Gewicht. Doch ein Revoluzzer will er nicht sein.
© Marco Borggreve
Zu den wenigen Menschen in der Welt der Musik, die in Klaus Mäkelä nicht verliebt sind, gehört der New Yorker Kritiker Dave Hurwitz. Der 63-Jährige (Brille, Bart, Bauch) bespricht auf seinem YouTube-Kanal regelmäßig Aufnahmen des Klassikrepertoires, neue wie ältere. Die älteren kommen meist gut weg, Aufnahmen mit Klaus Mäkelä hingegen tritt er ausnahmslos in die Tonne. Der 29-jährige Finne gilt als wandelndes Dirigenten-Weltwunder, und spätestens als bekannt wurde, dass er 2027 gleich zwei prestigeträchtige Spitzenorchester auf einmal übernehmen wird (in Amsterdam und in Chicago), geriet die Szene in Aufruhr: Ist das nicht zu viel, fragte man sich, ist es dafür nicht zu früh?